Euro 7

Wissing warnt vor zu scharfer EU-Regulierung

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Greenpeace verlangte, die Autobauer müssten in den kommenden Jahren emissionsfreien Antrieben zum Durchbruch verhelfen. „Wenn Wissing für langfristig sichere Arbeitsplätze in der Branche sorgen will, dann sollte er alles daran setzen, die deutsche Autoindustrie an die Spitze der Mobilitätswende zu setzen“, erklärte Verkehrsexperte Benjamin Stephan. „Ehrgeizigere Abgasstandards helfen dabei.“

In einem offenen Brief an die EU-Spitzen hatte der Vorsitzende des europäischen Autobranchenverbands Acea, Renault-Chef Luca de Meo, eine erwartete Kostensteigerung für Fahrzeuge durch Euro 7 zwischen sieben und zehn Prozent genannt. Bis zu 300.000 Arbeitsplätze könnten demnach auf dem Spiel stehen. Auch der deutsche Branchenverband VDA sowie Zulieferfirmen äußerten starke Bedenken gegen das Vorhaben.

„Völlig unrealistische Zielvorgaben“

Volkswagen sprach außerdem von „völlig unrealistischen zeitlichen Zielvorgaben“ – Hersteller und Behörden könnten diese kaum so rasch umsetzen wie gefordert. Die geplante Strenge der Standards würde „große personelle und finanzielle Ressourcen binden, die wir sinnvoller und zukunftsgerichtet für die Elektrifizierung einsetzen könnten“. Die von de Meo genannten Preisschätzungen seien zutreffend.

Die Autobranche moniert überdies, dass die Kriterien für Abgastests nach den neuen Vorgaben zu speziell seien. „Der Luftqualität ist nicht geholfen, wenn wir die Abgasemissionen eines neuen Verbrenners mit Vollgas und Pferdeanhänger im ersten Gang auf einem Bergpass in den Alpen zum Maß der Dinge machen“, hieß es bei VW. Die reale Nutzung sehe meist anders aus – während die geforderte Abgastechnik „gerade günstige Kleinwagen erheblich teurer“ machen dürfte.

Dies sieht auch der ADAC so. „Zusätzliche technische Anforderungen und fehlende rechtliche Grundlagen“ könnten die Produktion kleinerer Autos „überproportional verteuern“, schätzt der Automobilclub. Und die in neuen Abgastests zugrundegelegten Bedingungen enthielten Fahrsituationen, „die in der Praxis kaum relevant sind“.

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