Beissbarth Base of race
Gerade bei sportlichen Fahrzeugen ist die korrekte Fahrwerkseinstellung immens wichtig. Doch die umfasst nicht nur die Achsgeometrie, sondern auch die Massenverteilung, sprich die Radlasten. Genau deshalb hat Beissbarth mit „RaceScales“ erstmals eine Radlastwaage in ein Achsvermessungssystem integriert.
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„Darf’s ein bisschen mehr sein?“ lautet ein bekannter Spruch im wurst- und käsetechnischen Dienstleistungsgewerbe. Dabei hätte so manche(r) Deutsche genau das Gegenteil vonnöten. Und auch im Rennsport- bzw. bei sportlichen Automobilen lautet das Motto „Weniger ist mehr!“. Schließlich muss jedes Pfund erst einmal in Bewegung gesetzt, und bei Bedarf ebenso abgebremst werden. Ja, und auch beim Kurven-, und selbst beim Geradeausfahren machen sich die Kilos bemerkbar – Stichwort Längs- und Querdynamik.
Doch gerade bei Letztgenannten kommt es nicht nur darauf an, wie viel Masse ein Fahrzeug mit sich herumschleppt, sondern auch wo. Sprich: Wie sieht die konkrete Gewichtsverteilung aus? Welches Rad wird mit wie viel Kilos belastet? Um genau diese Frage beantworten zu können, vertrauen Generationen von Rennsport- und Sportwagen-Mechanikern auf sogenannte Radlastwagen. Sie einzusetzen bedarf aber einigen Aufwand und stellt hohe Anforderungen an die Stellfläche des Fahrzeugs.
Doch das sind nicht die einzigen Herausforderungen. Schließlich verändert man die Lastverteilung dadurch, dass man jedes einzelne Rad anders belastet. Wie? Na indem man die Aufhängung desselben in der Höhe verändert, also die Spannung der Fahrwerksfeder erhöht, oder verringert. Der Haken an der Sache ist, dass sich mit jedem Schrauben hier auch ganz oft etwas dort verändert, also bei der Achsgeometrie. Mit anderen Worten: Nach der Radlasteinstellung gehört abermals das Fahrwerk überprüft. Und hat man an diesem etwas korrigiert, muss man streng genommen wieder auf die Waage, usw.
Genau für dieses „Spiel“, dem aufwendigen und zeitraubenden Hin- und her, hat Beissbarth nach einer Lösung gesucht. Gefunden hat sie das Münchner Unternehmen mit „RaceScales“. Denn mit RaceScales gibt es erstmals ein System von Radlastwaagen für Pkw, die sich in ein Achsvermessungssystem integrieren lassen. Zum Beispiel in eines wie Beissbarths neues „Q.Lign“. Denn die Waagen sind integrierter Bestandteil der Drehplatten. Sie kann der Anwender durch die serienmäßigen Drehplatten von Q.Lign austauschen. Aber nicht nur da: Auch bei Achsmesssystemen anderer Hersteller ist das möglich. Ebenso lassen sich die RaceScales in jede gängige Achsmessbühne integrieren.
Die Anzeige der Radlasten (maximal 1.000 kg pro Platte) erfolgt zum einen digital an der jeweiligen Platte, zum anderen im geöffneten Achsmessprogramm in Form eines separaten Fensters. Ein integrierter Lithium-Polymer-Akku sichert in jeder Waagenplatte die autarke Stromversorgung und ermöglicht, zusammen mit entsprechender Funk-Technik, dass die Waagen kabellos kommunizieren können. Ein bei Systemen dieser Art sonst üblicher separater Anzeigekoffer samt „Kabelsalat“ entfällt dadurch.
Ablesen kann der Nutzer der RaceScales folgende Messergebnisse:
- Gewichtsverteilung pro Rad
- Gewichtsverteilung pro Rad
- Differenz Vorder-/Hinterachse
- Gewichtsverteilung pro Seite
- Differenz zwischen links und rechts
- Überkreuzgewicht
- Überkreuzgewicht in Prozent
- Gesamtgewicht
- Live-Schwerpunktbestimmung
- Wiegeprotokoll mit Firmen- und Kundeninformationen
Die RaceScales-Platten liefert Beissbarth mit einem Werkskalibrierzertifikat aus, welches die Abweichung beziehungsweise die Genauigkeit unter verschiedenen Lasten (= Einsatzbereich) dokumentiert. Auf Wunsch erhalten Kunden natürlich auch eine Vor-Ort-Kalibrierung ihres Systems durch den hauseigenen Kundendienst.
Interview
Spart Zeit und erhöht die Genauigkeit
Bereits seit vielen Jahren nutzt der Rennstall Team Rosberg Produkte von Beissbarth. Die neuen RaceScales stellen einen Gewinn für beide Partner dar: Das Team Rosberg kann seine Leistungen auf der Rennstrecke weiter optimieren, während sich die Entwickler von Beissbarth auf die Erfahrungen eines professionellen und erfolgreichen Rennteams stützen können.
Redaktion: Schneller, effizienter, besser: Inwiefern unterstützen die neuen Beissbarth-Produkte diese klassischen Rennsportziele?
Kimmo Liimatainen: Dank den beiden Beissbarth-Produkten Q.Lign und RaceScales können wir mehrere Arbeitsschritte kombinieren, beziehungsweise einzelne einsparen. Hinzu kommt, dass die neuen Beissbarth-Produkte klein, kompakt und mobil daherkommen. Wir können alles schnell und einfach in einer Box verpacken und ortsunabhängig einsetzen. Außerdem ist es für mich als Teamchef wichtig, dass meine Mitarbeiter mit den besten Werkzeugen und Produkten arbeiten können, damit unsere Autos optimal vorbereitet auf die Rennstrecke gehen können.
Wieso RaceScales, wieso überhaupt Radlastwaagen? Welchen Nutzen ergeben sich hier für einen Rennwagen bzw. den Fahrer?
Florian Rinkes: Dank der Radlastwaagen können wir das Fahrzeug exakt auf die Gegebenheiten der jeweiligen Strecke abstimmen. So spielt die Gewichtsverteilung bei verschiedenen Kurven eine überaus wichtige Rolle. Das Fahrzeug muss optimal auf diese eingestellt werden. Oder auch im Hinblick auf die Geschwindigkeit: Es ist extrem wichtig, dass das Fahrzeug bei hohen Geschwindigkeiten absolut ruhig bleibt. Dieses erreichen wir nur mit präzise eingestellten Radlasten und dank der Beissbart-Lösung sehen wir eine Veränderung bei der Gewichtsverteilung bereits bei der Achsvermessung. Per Splitscreen behalten wir beide Werte immer im Auge.
Was unterscheidet die Beissbarth RaceScales von anderen Radlastwaagen?
Florian Rinkes: Normale Waagen wiegen nur. Bei den RaceScales wird die Achsvermessung mithilfe von Präzisionsdrehtellern direkt mit integriert. Während die Achsvermessung und der Wiegeprozess bislang also zwei unterschiedliche Arbeitsgänge waren, hat Beissbarth die drei Schritte „Vermessen“, „Wiegen“ und „Drehen“ nun in einem Schritt zusammengefasst. So sparen wir nicht nur Zeit, sondern reduzieren zudem mögliche Fehlerquellen und erhöhen die Genauigkeit. Zudem arbeiten die RaceScales kabellos und dank entsprechender Akkus über viele Stunden autark. Und mithilfe der „Stream-To-X“-Technik können wir die ermittelten Daten einfach auf mehreren browser-basierten Endgeräten wie PCs, Tablets oder Smartphones gleichzeitig einsehen.
Über Team Rosberg: Das Team Rosberg wurde 1994 gegründet und ist seit 1995 fester Bestandteil der DTM. Mit insgesamt fünf Titelgewinnen in den vergangenen vier Jahren ist die Truppe aus Neustadt an der Weinstraße eine der erfolgreichsten Mannschaften der jüngeren Vergangenheit in der DTM, in der ab 2021 erstmals GT3-Fahrzeuge eingesetzt werden. Für das Team Rosberg gehen in dieser Saison der Schweizer Routinier Nico Müller und der US-amerikanische Rookie Dev Gore an den Start.
Über Beissbarth: Die Beissbarth GmbH ist seit über 120 Jahren im Bereich Automotive aktiv und überzeugt mit innovativen Prüf- und Servicegeräten im Premiumsegment. Dazu zählen Produkte der Achsvermessung, FAS-/ADAS-Kalibrierung, Scheinwerfereinstellung, Bremsprüfung, Hebebühnen sowie Maschinen für Reifenservice und -diagnose. Beissbarth arbeitet dabei eng mit den führenden Automobilherstellern zusammen, um den Service für die Fahrzeuge von morgen zu entwickeln.
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