Blitzumfrage im Kfz-Gewerbe: Die Angst vor dem Konkurs sinkt

Von Antonia Seifert |

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Die Soforthilfen der Länder zeigen Wirkung. Die Angst vor der Pleite ist zumindest im Kfz-Gewerbe in Baden-Württemberg laut einer Blitzumfrage etwas gesunken. Doch von Optimismus kann noch keine Rede sein.

Eine Pleite fürchten laut Kfz-Landesverband Baden-Württemberg zunehmend weniger Betriebe.
Eine Pleite fürchten laut Kfz-Landesverband Baden-Württemberg zunehmend weniger Betriebe.
(Bild: Rehberg / »kfz-betrieb«)

Die Angst vor der Zahlungsunfähigkeit nimmt bei den Kfz-Betrieben in Baden-Württemberg wieder ab. Dagegen steigt die Auslastung der Werkstätten weiter, und die Ausbildung ist zu einem großen Teil gesichert. Das sind die Ergebnisse der jüngsten Blitzumfrage des Landesverbands.

Tendenziell ist die Stimmung in den Kfz-Betrieben weniger pessimistisch. „Die Angst vor der Zahlungsunfähigkeit ging auf 28 Prozent zurück, die Werkstattauslastung liegt in 39,8 Prozent der Betriebe wieder bei 60 bis 80 Prozent, in 20,3 Prozent sogar schon bei 80 bis 100 Prozent“, sagt Carsten Beuß, Hauptgeschäftsführer des Verbands des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg. Das Thema Kurzarbeit dürfte sich damit bei vielen Kfz-Betrieben bald erledigen, hofft er.

Die Soforthilfen hätten vor allem in kleineren Betrieben gewirkt. Seit den Lockerungen verzeichneten einige Betriebe zusätzliche Auftragseingänge, allerdings vornehmlich in der Werkstatt. Das gaben 49 Prozent der Betriebe bei der Umfrage an. Knapp 40 Prozent sahen jedoch noch keine Besserung. Das niedrige Verkehrsaufkommen habe automatisch zur Folge, dass es weniger Unfälle und Pannen und damit auch deutlich weniger Aufträge im Reparaturgeschäft gebe. Auch die anhaltende Kurzarbeit in anderen Branchen schlage sich negativ auf die Kfz-Branche nieder, weil das automatisch zum Rückgang bei den Werkstattbesuchen führe.

Hängepartie um Kaufprämien: „Klotz am Bein der Autokonjunktur“

Als beschreibt Beuß die bis Juni fehlende Entscheidung des Bundes zu Kaufprämien. Das sei eine „unzumutbare Hängepartie“ und fordert deshalb eine klare Ansage, ob und in welchem Umfang eine Kaufprämie kommt, um die Kaufzurückhaltung bei spekulierenden Kunden zu beseitigen.

Der Verband hoffe dazu allerdings auf eine positives Votum des Bundes und setze auf Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut: „Wir haben ein sehr vernünftiges Konzept für eine Kaufprämie vorgelegt, von der alle Menschen profitieren können, weil auch Gebrauchtfahrzeuge und kleine Einkommen einbezogen werden können.“ Auf das Ergebnis des laufenden Monats blickt Beuß eher skeptisch: „Nach den Umfrageergebnissen wird der Mai sicher nicht der Zulassungsmonat, der er über Jahrzehnte war. Das erhöht die Insolvenzgefahr wieder.“

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