2022 erholte sich der Ausbildungsmarkt in Deutschland nur minimal. Das Kfz-Gewerbe schloss laut dem Bundesinstitut für Berufsbildung deutlich besser ab. Das gute Ergebnis von 2019 blieb aber unerreicht.
Im vergangenen Jahr starteten mehr junge Menschen eine Ausbildung zum Automobilkaufmann.
(Bild: Promotor/Volz)
Die Ausbildungszahlen in den Autoberufen sind deutlich stärker gewachsen als im Durchschnitt des gesamten dualen Ausbildungsbereichs“, freut sich Birgit Behrens, ZDK-Geschäftsführerin Berufsbildung, über die Analyse des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zur Entwicklung des Ausbildungsmarktes im Jahr 2022. Demnach ist insgesamt die Zahl der neu abgeschlossenen dualen Ausbildungsverträge 2022 mit 475.100 gegenüber dem Vorjahr um 2.100 (0,4 Prozent) leicht gestiegen, bleibt jedoch um 49.900 Neuabschlüsse (9,5 Prozent) und damit deutlich unter dem Niveau von 2019 vor Ausbruch der Coronapandemie.
Das Angebot an Ausbildungsstellen ist 2022 erneut leicht gestiegen, bleibt aber ebenfalls noch um 6 Prozent unter dem Niveau von 2019. Das Interesse der jungen Menschen an einer dualen Berufsausbildung ging gegenüber 2021 um 5.300 (1,0 Prozent) auf 535.500 Nachfragende zurück. Von dem gestiegenen Ausbildungsplatzangebot und der sinkenden Nachfrage profitieren naturgemäß die Jugendlichen. Gegenüber 2021 sank die Zahl der noch suchenden Bewerber um 11,3 Prozent. Die Probleme der Betriebe, Ausbildungsplätze zu besetzen, haben sich dagegen weiter vergrößert. Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen stieg gegenüber 2021 um 5.700 beziehungsweise 9,0 Prozent auf 68.900 unbesetzte Stellen an.
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2022 erholte sich der Ausbildungsmarkt in Deutschland nur minimal. Das Kfz-Gewerbe schloss laut dem Bundesinstitut für Berufsbildung deutlich besser ab. Das gute Ergebnis von 2019 blieb aber unerreicht.
Im vergangenen Jahr starteten mehr junge Menschen eine Ausbildung zum Automobilkaufmann.
(Bild: Promotor/Volz)
Die Ausbildungszahlen in den Autoberufen sind deutlich stärker gewachsen als im Durchschnitt des gesamten dualen Ausbildungsbereichs“, freut sich Birgit Behrens, ZDK-Geschäftsführerin Berufsbildung, über die Analyse des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zur Entwicklung des Ausbildungsmarktes im Jahr 2022. Demnach ist insgesamt die Zahl der neu abgeschlossenen dualen Ausbildungsverträge 2022 mit 475.100 gegenüber dem Vorjahr um 2.100 (0,4 Prozent) leicht gestiegen, bleibt jedoch um 49.900 Neuabschlüsse (9,5 Prozent) und damit deutlich unter dem Niveau von 2019 vor Ausbruch der Coronapandemie.
Das Angebot an Ausbildungsstellen ist 2022 erneut leicht gestiegen, bleibt aber ebenfalls noch um 6 Prozent unter dem Niveau von 2019. Das Interesse der jungen Menschen an einer dualen Berufsausbildung ging gegenüber 2021 um 5.300 (1,0 Prozent) auf 535.500 Nachfragende zurück. Von dem gestiegenen Ausbildungsplatzangebot und der sinkenden Nachfrage profitieren naturgemäß die Jugendlichen. Gegenüber 2021 sank die Zahl der noch suchenden Bewerber um 11,3 Prozent. Die Probleme der Betriebe, Ausbildungsplätze zu besetzen, haben sich dagegen weiter vergrößert. Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen stieg gegenüber 2021 um 5.700 beziehungsweise 9,0 Prozent auf 68.900 unbesetzte Stellen an.
Laut BIBB konnten einige Berufe überdurchschnittlich stark zulegen, darunter die Berufe des Kraftfahrzeuggewerbes. Allen voran die Ausbildung zum/zur Automobilkaufmann/-kauffrau, deren Zahl mit 5.121 neuen Azubis um 8,4 Prozent gegenüber 2021 gestiegen ist. Bereits im Vorjahr hatte der Beruf um rund 10 Prozent zugelegt. Dennoch ist das starke Ergebnis von 2019 mit 5.316 neuen Ausbildungsverträgen noch nicht erreicht.
Starker Azubigewinn in Thüringen und NRW
Weniger groß waren die Ausschläge bei den Kfz-Mechatronikern. Der Trend weist jedenfalls auch hier in die richtige Richtung. 21.591 neue Azubis entsprechen einem Plus von 4,3 Prozent. 2019 hatten allerdings noch 22.803 junge Menschen eine Ausbildung in diesem Beruf begonnen. Besonders stark legten die Autoberufe in Thüringen und Nordrhein-Westfalen zu, eher schwach im Norden Deutschlands. Der Kfz-Mechatroniker gilt weiterhin als der beliebteste Ausbildungsberuf unter jungen Männern. Unter den weiblichen Auszubildenden reicht es dagegen nur zu Rang 32, was immerhin einen Aufstieg um vier Plätze bedeutet. Die Frauenquote unter den angehenden Kfz-Mechatronikern beträgt 6 Prozent. Wesentlich ausgeglichener ist das Verhältnis bei den angehenden Automobilkaufleuten: Hier liegt der Frauenanteil bei 39 Prozent.
Um die Betriebe bei der Azubisuche zu unterstützen, verweist Behrens auf die Angebote des ZDK. „Mit dem Werkzeugkasten der ‚Initiative Autoberufe – Zukunft durch Mobilität‘ stellen wir unseren Betrieben ein erfolgreiches Instrument für die Nachwuchsgewinnung zur Verfügung. Eine starke Ausbildung ist ein gutes Mittel gegen den Fachkräftemangel und zeigt, wie attraktiv die Berufe und die Themenfelder wie E-Mobilität, Digitalisierung und Vernetzung im Kfz-Gewerbe sind.“ Insgesamt bildet das Kfz-Gewerbe zurzeit rund 92.460 junge Menschen in technischen und kaufmännischen Berufen aus.