Europäische Neuzulassungen weiter stark rückläufig

Von dpa/jr

Nach Zahlen des Herstellerverbandes ACEA hat sich das Minus auf dem europäischen Pkw-Markt im Juni im Vergleich zum Vormonat zumindest mehr als halbiert. Nur ein einziges Land konnte einen leichten Zuwachs verzeichnen.

(Bild: Ingo Barenschee)

Der Neuwagenmarktmarkt in Europa hat auch im Juni unter den Folgen der Corona-Pandemie gelitten. In den Märkten wurden nach Zahlen des Industrieverbandes ACEA vom Donnerstag insgesamt 1.491.465 Pkw neu zugelassen, das waren 24,1 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Im Mai waren die Zulassungszahlen noch mehr als doppelt so stark zum Vorjahr abgesackt (-57%), nachdem der europäische Automarkt im Zuge der sich zuspitzenden Virus-Krise im April förmlich zusammengebrochen war.

Aufgrund der Lockerungen in vielen Ländern und der Wiederöffnung der Autohäuser nach dem Lockdown fiel das Minus nun deutlich geringer aus. Trotz der Verbesserung habe sich die Nachfrage im Juni aber noch nicht komplett erholen können, hieß es.

Regierungsmaßnahmen in Frankreich wirken

Wegen der Corona-Krise verzeichneten alle EU-Märkte mit Ausnahme Frankreichs den Angaben zufolge weiterhin klare Rückgänge. Dass Frankreich bei den Neuzulassungen auf ein Plus von 1,2 Prozent kam, sei auf seit Anfang Juni begonnene Maßnahmen der französischen Regierung zurückzuführen, den Verkauf von emissionsarmen Fahrzeugen anzukurbeln. Die anderen großen EU-Märkte Spanien (minus 36,7 Prozent), Deutschland (minus 32,3 Prozent) und Italien (minus 23,1 Prozent) mussten dagegen alle erneut deutliche Einbußen im zweistelligen Prozentbereich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hinnehmen.

Keine der großen Automarken konnte sich dem Trend entziehen. Der Volkswagen-Konzern kam bei den Neuzulassungen auf ein Minus von 24,8 Prozent, für BMW ging es um 18,9 Prozent abwärts, für Daimler um 16 Prozent. Der französische PSA-Konzern musste einen Rückgang um 28,3 Prozent hinnehmen. Für Renault ging es um 15,7 Prozent bergab, Fiat Chrysler kam auf ein Minus von 28,4 Prozent.

Drastischer Rückgang seit Jahresbeginn in Spanien

Seit Jahresbeginn beziffert sich das Minus bei den EU-Neuzulassungen inklusive der Juni-Daten nun auf 38,1 Prozent. In den vier wichtigsten EU-Märkten verzeichnete das heftig von der Pandemie gebeutelte Spanien (minus 50,9 Prozent) den deutlichsten Einbruch im bisherigen Jahresverlauf, gefolgt von Italien (minus 46,1 Prozent) und Frankreich (minus 38,6 Prozent). In Deutschland sanken die Neuregistrierungen in den ersten sechs Monaten um 34,5 Prozent.

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