Hebebühnen: Grundlagen, Kauftipps und Hersteller

Autor Jakob Schreiner

Hebebühnen kommen in jeder Kfz-Werkstatt täglich zum Einsatz. Bevor ein Werkstattinhaber zum Kauf schreitet, sollte er genau überlegen, welchen Anforderungen – von der Art der Arbeit bis zum angehobenen Fahrzeug – die Hebebühne genügen muss. Denn ein Modell für alle Arbeiten gibt es nicht.

(Bild: ZDK)

Die Investition in eine Kfz-Hebebühne will wohl überlegt sein, schließlich handelt es sich um eine langfristige Anschaffung, die mit nicht zu vernachlässigenden Anschaffungs-, Installations- und Betriebskosten verbunden ist. Die vielen verschiedenen Hebebühnentypen haben bestimmte Vor- und Nachteile, über die man sich im Klaren sein sollte. Dabei wird deutlich: Eine „Eine-für-alles“-Lösung gibt es nicht.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen:

  • Einsäulenhebebühne
  • Zweisäulenhebebühne
  • Viersäulenhebebühne
  • Scherenbebühne
  • mobilen Hebebühnen

Außerdem lassen sich die Bühnen mit elektromechanischen oder hydraulischen Antrieb sowie bei der Art der Installation in Über- oder Unterflur unterteilen.

Der Klassiker – die Zweisäulenhebebühne – erfüllt bereits einen Großteil der Anforderungen an den Werkstattalltag, ist vergleichsweise günstig in der Anschaffung und der Installation, kann aber für einige Arbeiten untauglich sein. Muss beispielsweise der Fahrzeuginnenraum während des Werkstattaufenthalts für den Mechaniker unkompliziert zu erreichen sein oder die Fahrzeugseite frei zugänglich sein, stößt dieser Allrounder an seine Grenzen.

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Außerdem sollte genau analysiert werden, welche Fahrzeuge angehoben werden sollen. Das mittlerweile breite Fahrzeugspektrum vom Kleinstwagen bis hin zum 3,5 Tonnen schweren Transporter in der Langversion lässt auch die universellste Hebebühne schnell an ihre Grenzen kommen. Zumal die Hebebühne mit höheren Traglasten recht schnell recht teuer werden kann. In vielen Fällen entscheidender als die Traglast sind ohnehin die Variabilität und der Auszug der Tragarme, um die jeweiligen Fahrzeugtypen anheben zu können. Viele Anbieter haben dazu Zubehör im Angebot. Besteht die Möglichkeit auf ein Modell mit Bedienpanel an beiden Säulen zurückzugreifen, kann das viel Lauferei ersparen.

Unter- und Überflurinstallation

Die wahrscheinlich eleganteste Lösung ist eine Unterflurhebebühne. Das Fahrzeug ist von allen Seiten frei zugänglich und der Arbeitsplatz sieht stets sauber und aufgeräumt aus. Dieser Hebebühnentyp ist allerdings auch der teuerste in der Anschaffung und vor allem in der Installation, da häufig aufwendigere Fundamentarbeiten nötig sind. Das schränkt auch den Einsatzort ein. Es ist nicht überall möglich, auch wenn bestimmte Hebebühnen mit Teleskopstempeln oder einer Wannen-Unterkonstruktion die Einbautiefe verringern können. Dagegen lassen sich Überflurhebebühnen an nahezu jedem Ort vergleichsweise günstig aufstellen.

Mobile Hebebühnen

Neben der festen Installation besteht auch die Möglichkeit, mit mobilen Hebebühnen kurzfristig einen weiteren Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen. Denn selbst für kleinere Reparaturen muss der Monteur das Auto meist anheben. Bei den mobilen Hebebühnen hält der Markt eine Vielzahl von Modellen mit unterschiedlichen Hubhöhen bereit. Muss das Fahrzeug nur achsweise angehoben werden, kann die Werkstatt auf sehr kompakte Modelle zurückgreifen. Daneben gibt es aber auch Modelle, die es ermöglichen, das Fahrzeug komplett auf eine reguläre Arbeitshöhe anzuheben. Hier gilt es auf jeden Fall zu beachten, dass mobile Hebebühnen mit einem Hub über einem Meter die Maschinenrichtlinien einhalten müssen. Was es zu beachten gilt, kann in der Broschüre für Fahrzeughebebühnen nachgeschlagen werden.

Hydraulische Hebebühnen sind kosteneffizienter

Allerdings sind günstige Anschaffungs- und Installationskosten nicht alles. Elektromechanische Spindelbühnen gibt es häufig bereits für einen niedrigen vierstelligen Betrag. Sie können aber auf lange Sicht schnell teurer werden als ihre hydraulischen Pendants. Das liegt zum einen an den meist höheren Energiekosten und dem Verschleiß von Spindel und Hubmutter. Nicht zur vernachlässigen sind die höheren Arbeitszeitkosten, welche den Bühnentyp schnell unattraktiv machen können. Hydraulische Bühnen haben in der Regel ein höhere Arbeitsgeschwindigkeit beim Heben und Senken und damit auf lange Sicht auch einen Kostenvorteil.

Gerade weil eine Hebebühne in der Regel eine Anschaffung für längere Zeit ist, sollte dieser Faktor berücksichtigt werden. Hier hilft eine „Total-Cost-of-Ownership“-Rechnung, die viele Hebebühnenhersteller während eines Beratungsgesprächs bereitstellen.

Viersäulen- und Scherenhebebühne

Viersäulenhebebühnen werden häufig für die Achsvermessung verwendet – auch weil es einige Fahrzeughersteller vorschreiben. Grund dafür: Die Toleranzen sollen so gering wie möglich sein. Anders als bei einer Scherenhebebühne ist die Fahrbahn durch die Stahlkonstruktion immer gerade aufgehängt, da die Säulen bei erreichter Arbeitshöhe mit Klinken fixiert werden. Bei Bühnenmodellen ohne Fixierung besteht die Möglichkeit – insbesondere bei schwereren Fahrzeugen –, dass das Gewicht die Fahrbahn an den Enden nach unten drückt und leicht biegt, was das Messergebnis verzerren kann.

Wartung, Prüfung und Pflichten

Allein mit der Anschaffung einer Hebebühne hat sich das Thema allerdings noch nicht erledigt. Es müssen auch bestimmte Richtlinien, Vorschriften und Prüfungsintervalle eingehalten werden. Zudem sollten Mitarbeiter regelmäßig im sicheren Umgang mit der Hebebühne unterwiesen werden. Was es alles zu beachten gibt, zeigt die Broschüre für Fahrzeughebebühnen, die aus einer Zusammenarbeit des ASA-Verbands, des ZDK und der TAK entstanden ist.

Anbieterübersicht für Kfz-Hebebühnen

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