Baden-Württemberg Hohe Auftragslage im Autohandel

Von Nick Luhmann

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Die Auftragslage bei Autohändlern ist hoch, und die Liefersituation hat sich deutlich verbessert. Michael Ziegler, Präsident des Kfz-Gewerbes Baden-Württemberg, erwartet für 2022 ein gutes Ergebnis. Das sei auch das Resultat von Kooperationen der Händler mit dem Elektrohandwerk.

Michael Ziegler, Präsident des Kfz-Gewerbes Baden-Württemberg, erwartet für das Kfz-Gewerbe ein gutes Betriebsergebnis.
Michael Ziegler, Präsident des Kfz-Gewerbes Baden-Württemberg, erwartet für das Kfz-Gewerbe ein gutes Betriebsergebnis.
(Bild: Kfz-Gewerbe Baden-Württemberg)

Michael Ziegler, Präsident des Verbandes des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg, ist zuversichtlich, was die Betriebsergebnisse der Kfz-Betriebe im Jahr 2022 angeht: Es gebe einen hohen Auftragsbestand, „den unsere Betriebe noch abarbeiten müssen“. Noch dazu habe sich die Liefersituation verbessert: „Es kommen ein paar Autos mehr rein.“ Stand Mitte November, so der Präsident bei der Delegiertenversammlung in Fellbach, „rechnen wir mit guten Ergebnissen, trotz geringerer Stückzahl“. 2023 könne dagegen „das Jahr der Wende werden. Wenn der Auftragseingang auf niedrigem Niveau bleibt, wird’s schwieriger.“

„Wir arbeiten derzeit von Monat zu Monat“, erklärte Michael Ziegler den Delegierten die aktuelle Situation in den Kfz-Betrieben. Der Handel habe einen hohen Auftragsbestand, könne aber nicht absehen, wie viel er 2022 noch abarbeiten kann, oder ob es bei Auslieferungen 2023 wird. Unklar sei derzeit, wie es mit den Anschlussaufträgen läuft: Die wirtschaftliche Lage und die Inflation („die Menschen werden vorsichtiger“) sorge derzeit für weniger Auftragseingang. 2023 könne schwieriger werden, wenn sich dieser Trend fortsetzt. „Aber wir sind jetzt erst einmal optimistisch“, sagte Ziegler.

„Nicht an Drittanbieter verlieren“

Für diesen Optimismus sorgen die Aktivitäten des Kfz-Gewerbes, die 2023 weitere Früchte tragen sollen. Dazu gehört eine Kooperation mit dem baden-württembergischen Elektrohandwerk, die das E-Autogeschäft von der Steckdose, sprich Wallbox, bis zum Autoverkauf und -wartung für die beiden Gewerke zusammenfassen soll. „Wir sind die Fachleute. Und wir müssen dafür sorgen, dass wir dieses Geschäft nicht an Drittanbieter abgeben“, so Ziegler.

Dazu gehöre auch, E-Fuels weiter voranzutreiben. Ziegler: „Das ist ein Thema, das uns sehr am Herzen liegt. Denn wir müssen nicht nur die Elektromobilität voranbringen, sondern auch dafür sorgen, dass wir den Verbrennerbestand unter Klimaschutzgesichtspunkten weiter optimieren. Wir alle wissen nicht, welche Technologien kommen werden.“

Wettbewerbsfähigkeit des Kfz-Gewerbes

Die Digitalisierung und Optimierung der Betriebsabläufe in den Kfz-Betrieben bis hin zur Online-Abwicklung der Gesellenprüfungen sichern laut Ziegler die Wettbewerbsfähigkeit des Kfz-Gewerbes. In der aktuellen Transformation besetze der Verband eine Schlüsselposition zusammen mit anderen Akteuren aus der Automobilwirtschaft, wenn es darum gehe, diesen Wandel in Technologie und Werkstatt für Betriebe und Beschäftigte verträglich zu gestalten.

Zu diesem Thema hat das Kfz-Gewerbe eine Studie angestoßen, die sich mit neuen Vertriebsmodellen und den Auswirkungen des Technologiewechsels auf die Beschäftigten befasst. „Erste Ergebnisse werden wir im Januar vorstellen können“, so Ziegler. Das Kfz-Gewerbe habe großes Interesse daran, keine Beschäftigten an andere Branchen zu verlieren, weil diese unsicher seien, was auf sie zukomme. „Denn wir müssen dem Fachkräftemangel entgegentreten, unter dem wir jetzt schon leiden.“

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