Honda legt mehr Wert auf Exklusivität
Mit den neuen Verträgen soll es laut Vertriebschef Christoph Stadler kein „Markensammelsurium“ mehr geben. Einige Händler werden auf den Prüfstand gestellt.
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Knapp 29.000 Einheiten hatte Honda Deutschland 2011 verkauft und war damit deutlich hinter seinen Erwartungen zurückgeblieben. Auch das neue Jahr verläuft bislang schleppend: Im Februar lagen die Neuzulassungen 44 Prozent unter dem Vorjahresmonat.
„Dank eines erfolgreichen Jahresendspurts ist es uns trotz dramatischer äußerer Umstände gelungen, die psychologisch wichtige Marke von 30.000 Einheiten beinahe zu erreichen“, sagt Vertriebschef Christoph Stadler. Als zwei wichtige Gründe für das schlechte Verkaufsergebnis nennt Stadler das Erdbeben und den Tsunami in Japan sowie die Flut in Thailand. „Erst im April wird unsere thailändische Fabrik ihre normale Produktion wieder aufnehmen“, bemerkt der Honda-Manager.
Hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist bislang auch das „Brot-und-Butter-Auto“ und der große Hoffnungsträger Civic. Da von den verheerenden Überschwemmungen in Thailand einige Honda-Zulieferer betroffen waren, musste die für Januar geplante Civic-Einführung ein paar Wochen nach hinten verschoben werden. Auch in den ersten Verkaufswochen war die Nachfrage verhalten.
Bei Verkaufsförderung nachjustiert
Einige Händler bemängeln, dass das neue Modell zu teuer sei. Diesen Einwand müsse man allerdings differenziert betrachten, betont Stadler: „Die unverbindliche Preisempfehlung passt.“ Das belege auch die Auszeichnung als Preis-Leistungs-Sieger der „Auto-Bild“. „Kritisiert wird vielmehr, dass wir den Civic Diesel Sport als Vorführwagen gewählt haben, der über 30.000 Euro kostet, und dass wir den neuen Civic ohne Verkaufsförderung eingeführt haben. Der Handel wünscht sich sehnlich Manövriermasse, um im Markt bestehen zu können.“
Mittlerweile hat der Importeur nachjustiert und bietet seinen Vertriebspartnern seit März eine Verkaufsförderung an: Die Honda-Loyalisten werden mit einer Eintauschprämie belohnt, den Neukunden können die Händler jetzt ein kostenloses Mobilitätspaket anbieten.
Im vergangenen Jahr hatte Honda Deutschland verkündet, 2012 38.000 Einheiten verkaufen zu wollen. Ein sehr ehrgeiziges Ziel, an dem der Importeur trotz des schwachen Starts vorerst festhalten will. „Wir wollen das Ziel nicht aufgeben, sind aber realistisch genug, um zu erkennen, dass es nicht leicht werden wird“, bemerkt Stadler.
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