Liqui Moly: Alarm der anderen Art
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„Nicht kleckern, sondern glotzen! – Ab ins Fernsehen!“ Unter diesem Motto greift Firmenchef Ernst Prost im Kampf gegen Corona und gegen potenziell sinkende Umsatzzahlen zum ganz großen Besteck. Unter anderem ein TV-Werbespot soll Kunden animieren, verstärkt zu Liqui-Moly-Produkten zu greifen.

Mal um Mal ziehen Kommentatoren den Vergleich zur Finanzkrise. Sie hatte vor elf Jahren massive Auswirkungen auf unsere Volkswirtschaft. Da liegt es nahe, vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Pandemie zu Mitteln zu greifen, die bereits seinerzeit Erfolg brachten. Ernst Prost, Geschäftsführer der Liqui Moly GmbH, orientiert sich an den Erfahrungen von damals, um den Schmierstoffspezialisten sicher durch diese schwere Zeit zu manövrieren.
Während die meisten anderen Unternehmen einen Gang runter schalten oder ihn komplett herausnehmen, setzt Prost aufs Gegenteil. „Mehr Einsatz!“, lautet die Devise des Chefs gegenüber seinen rund 1.000 Mitarbeitern. Statt weniger zu tun und auf staatliche Hilfen zu warten, schwört er seine „Mitunternehmer“ ein, in Krisenzeiten mehr zu leisten. Für das erhoffte Leistungsplus hat er diesen in den vergangenen Wochen bereits Sondergratifikationen („Erschwerniszulagen“) in Höhe von insgesamt 1.500 Euro pro Kopf überwiesen.
„Niemand wird entlassen“
Auch in Sachen mediale Präsenz gibt der Liqui-Moly-Geschäftsführer Gas. Dafür bedient er sich zum ersten Mal seit 2009 nicht nur der Printwerbung, sondern auch wieder der TV-Werbung – zum zweiten Mal überhaupt in der mehr als 60-jährigen Firmengeschichte. „Mit verstärkter Werbepower haben wir uns damals gegen den Niedergang gestemmt. Es hat geholfen – es ist uns gut gelungen“, kommentiert Prost sein Vorgehen. Bereits am kommenden Samstag soll der Spot auf Sendung gehen.
„Niemand wird entlassen, notfalls verzichte ich auf mein Gehalt“, verkündete der einstige Firmeninhaber am 19. März vollmundig. Knapp zwei Wochen später folgt der Ankündigung die Umsetzung des Versprechens: Seit April hat der Geschäftsführer sich das Gehalt gestrichen. Dabei waren/sind die aktuellen Zahlen keineswegs schlecht: „Es gelingt uns, den Laden am Laufen zu halten. Aber nur deshalb, weil wir immer noch verkaufen, Aufträge an Land holen, Umsätze machen und mit unseren Kunden in Deutschland und weltweit sehr eng zusammenarbeiten. Gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres darf ich Ihnen ein Wachstum von 14 Prozent vermelden“, so Prost nicht ohne Stolz.
Und auch heute machte das Ulmer Unternehmen positiv auf sich aufmerksam: Liqui Moly unterstützt Rettungsdienste und Feuerwehren mit einer Millionenspende. Für die Einsatzfahrzeuge stellt der Öl- und Additivspezialist Produkte im Wert von einer Million Euro zur Verfügung. Auch wenn diese Produkte weder einen Virus bekämpfen können, noch direkt dringend gebraucht werden, so tragen sie dennoch dazu bei, die strapazierten Kassen von gemeinnützigen Organisationen zu entlasten.
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