»kfz-betrieb«-Autocheck Mazda CX-5 – für die Langstrecke zu schwach auf der Brust
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Der Mazda CX-5 weiß in vielen Bereichen zu glänzen und lädt mit seiner Einstiegsmotorisierung zum gemütlichen Dahingleiten ein. Auf längeren Etappen über die Autobahn geht dem Zwei-Liter-Sauger aber öfter mal die Puste aus. Dadurch büßt das japanische SUV seine eigentlich vorhandenen Qualitäten als Langstreckenfahrzeug ein.

Der Fuß geht weiter vom Gaspedal, dann folgt ein leises Klacken, die Drehzahl gerät minimal ins Schwanken und der Motorlauf wird minimal rauer. Die Zylinderabschaltung im aktuellen Mazda CX-5 arbeitet so unauffällig, dass man es schon wirklich bemerken möchte, wenn das japanische SUV zwei seiner insgesamt vier Töpfe abstellt. Das Hinzuschalten der beiden Zylinder, wenn der Fahrer wieder beherzter aufs Gas tritt, geht dabei in der allgemeinen Geräuschkulisse des Beschleunigens des gut 1,5 Tonnen schweren CX-5 unter.
Dabei legt der Fuß des Fahrers oftmals weite Strecken zurück. Denn während unserer über 2.500 Kilometer langen Testfahrt(en), die den CX-5 vorwiegend über längere Etappen auf der Autobahn und gelegentlich auch über Landstraßen und durch die Stadt führten, fehlte es dem Zwei-Liter-Sauger in Kombination mit der langen Übersetzung des Schaltgetriebes schlichtweg an Durchzugskraft. Gerade auf der Autobahn wird man regelrecht zum häufigen Herunterschalten gezwungen, um dem Triebwerk mit ordentlich Drehzahl die Sporen zu geben, damit es einigermaßen vorangeht. Der Verbrauch pendelte sich über die Gesamtstrecke dennoch bei hierfür akzeptablen 7,5 Litern pro 100 km ein.
Die Motor-Getriebe-Kombi trübt das insgesamt eigentlich positive Bild des Japaners, der im Grunde durchaus eine reisetaugliche Performance abliefert. Denn ist die Reisegeschwindigkeit erreicht, gleitet der Japaner geräuscharm und entspannt dahin. Gerade das Fahrwerk, das Unebenheiten souverän und komfortabel ausbügelt, sowie die bequemen Sitze hinterlassen einen guten Eindruck. Lediglich deren Beinauflage könnte einen Tick länger oder eben einstellbar sein.
Fahrer, die das SUV vor allem über längere Strecken auf der Autobahn bewegen möchten, sollten hier die stärkere Benziner- oder Diesel-Variante in Betracht ziehen. Die Einstiegsmotorisierung fühlt sich auf der Landstraße definitiv wohler.
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Facelift Mazda CX-5
Neuerungen – siehe Kleingedrucktes
Ohne Beanstandung bleibt die Verarbeitungsqualität des Japaners im Innenraum. Die verwendeten Materialien wirken hochwertig, der Materialmix stimmig. Das verbaute Infotainmentsystem reagiert dank genügend Rechenleistung zwar schnell und zuverlässig auf die Eingabebefehle des Fahrers, das Bedienkonzept über den Dreh-Drück-Knopf ist an mancher Stelle allerdings etwas umständlich. Gerade die Adresseingabe in das Navi, bei dem jeder Buchstabe einzeln angedreht und ausgewählt werden muss, zehrt auf Dauer etwas an den Nerven. Vor allem, wenn man weiß, dass die Eingabe mit der virtuellen Tastatur über einen Touchscreen deutlich schneller und komfortabler funktioniert.
Analoge Bedienmöglichkeiten überzeugen
Wirklich angenehm und im Touchscreen-Zeitalter ja fast schon „alte Schule“ sind die analogen Bedienelemente für Klimaanlage & Co. Hier hat Mazda alles richtig gemacht – denn die Bedienung funktioniert schnell, tadellos und vor allem intuitiv. Der Blick des Fahrers kann weiterhin auf der Straße bleiben, während man „blind“ die Temperatur von 20 auf 22 Grad hochdreht. Auch das verbaute Head-up-Display, das alle relevanten Informationen auf die Windschutzscheibe projiziert, hilft dabei, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
An der Außenhülle hat Mazda auch für das Modelljahr 2021 keine Hand angelegt. Der Mazda rollt im gleichen Design daher wie zu seiner Einführung 2017. Das ist aber nicht schlimm – denn das Erscheinungsbild des SUV wirkt nach wie vor zeitgemäß und alles andere als altbacken. Und auch das typische Mazda-Rot steht dem Auto gut: Es sticht damit aus der weiß-grau-schwarzen Masse der Fahrzeuge heraus.
Fazit: Der Mazda weiß in vielen Bereichen zu glänzen und lädt in seiner kleinsten Leistungsstufe eher zum gemütlichen Dahingleiten ein. Dadurch verliert das SUV eine – wenn nicht die entscheidende – seiner sonst vorhandenen Qualitäten als Langstreckenfahrzeug.
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