Autojahr in Baden-Württemberg Milliardenverluste im Gebrauchtwagenmarkt

Von Nick Luhmann

Das Kfz-Gewerbe Baden-Württemberg bilanzierte für das vergangene Autojahr starke Einbußen und glaubt auch nicht an eine deutliche Besserung für das laufende Jahr. Wachsen werde zumindest wieder das Fahrzeugangebot.

Der Gebrauchtwagenverkauf in Baden-Württemberg war im vergangenen Jahr rückläufig. Insgesamt verzeichnet der Landesverband des Kfz-Gewerbes für 2022 einen Umsatzrückgang in Milliardenhöhe.
Der Gebrauchtwagenverkauf in Baden-Württemberg war im vergangenen Jahr rückläufig. Insgesamt verzeichnet der Landesverband des Kfz-Gewerbes für 2022 einen Umsatzrückgang in Milliardenhöhe.
(Bild: frei lizenziert / Pixabay)

„Das Jahr 2022 war ein bitteres für das Gebrauchtwagengeschäft im Südwesten – es brachte einen Umsatzverlust in Milliardenhöhe. Allein im Dezember waren Einbußen von 6,9 Prozent auf 61.462 (Vorjahr: 66.018) Pkw-Besitzumschreibungen in der KBA-Länderstatistik zu verzeichnen“, so bilanzierte der Landesverband des Kfz-Gewerbes Baden-Württemberg das vergangene Autojahr.

Die Jahresbilanz von 2022 dokumentierte mit 766.207 (Vorjahr: 899.961) Halterwechseln die Schwäche eines Marktes, der von einer „multiplen Mangellage“ geprägt sei, sagte Michael Ziegler, Präsident des Baden-Württembergischen Kraftfahrzeuggewerbes. Das Ausmaß der Verluste werde erst im Vergleich zum „letzten automobilen Normaljahr 2019 deutlich“, so Ziegler weiter. Im Südwesten seien damals rund 975.000 Pkw-Besitzumschreibungen bilanziert worden.

Im Jahresvergleich 2021/2022 gebe es eine Einbuße von fast 135.000 Halterwechseln. Dies entspreche einem Umsatzverlust von rund 2,5 Milliarden Euro. Die Jahresbilanz 2022 weise zudem Verluste bei Benzinern, Diesel- und Gas-Pkw aus. 493.273 (Vorjahr: 581.248; 2019: 654.574) Benziner, 220.933 (Vorjahr: 272.721; 2019: 300.997) Diesel- und 5.462 (Vorjahr: 6.624; 2019: 7.231) Gas-Pkw hätten die Halter gewechselt.

Zuwächse in der Jahresbilanz gebe es dagegen bei den vollelektrischen Gebrauchten (BEV) (9.609 Besitzumschreibungen; Vorjahr: 6.668; 2019: 1.900), ebenso bei den Plug-in-Hybriden (PHEV) (9.422 Besitzumschreibungen; Vorjahr: 7.346; 2019: 1.909) und den Hybridfahrzeugen (27.415 Besitzumschreibungen; Vorjahr: 25.258; 2019: 8.335).

Die Dezemberbilanz zeige ein vergleichbares Bild mit Verlusten für Benziner, Diesel und die erdgasbetriebenen Gebrauchten. Im letzten Monat des vergangenen Jahres seien den KBA-Länderzahlen zufolge im baden-württembergischen Gebrauchtwagenmarkt 38.622 (Vorjahr: 42.380; 2019: 47.437) Benziner, 18.296 (Vorjahr: 19.554; 2019: 22.604) Diesel, 344 (Vorjahr: 364; 2019: 425) Autogas-Gebrauchte umgeschrieben worden.

Auf „der Habenseite eines schwachen Dezembers“ stünden 948 (Vorjahr: 728; 2019: 151) Stromer, 856 (Vorjahr: 819; 2019: 234) Plug-in-Hybride und 2.279 (Vorjahr: 2.059; 2019: 792) Hybride ohne Stecker.

Dass die dramatischen Rückgänge am Gebrauchtwagenmarkt bald beendet sein könnten, hält Ziegler für unwahrscheinlich. Das Angebot bleibe vorerst weiter knapp, sagte er mit dem Hinweis auf einen hohen Auftragsbestand bei einem gleichzeitigen zweistelligen Rückgang bei den Auftragseingängen für neue Pkw. „2023 wird es nur wenig mehr Halterwechsel geben als im vergangenen Jahr. Das Angebot wird aber größer“, so Ziegler.

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