Opel bezahlt den Adam-Store

Autor Jens Rehberg

Die ehemaligen Chevy-Partner im Opel-Netz unterstützt Rüsselsheim auf Wunsch mit der Einrichtung eines eigenen Bereichs für den Adam – den wichtigen Image-Träger des Herstellers.

Anbieter zum Thema

(Foto: Rehberg)

Opel bezahlt die Einrichtung einer speziellen Zone für seinen Kleinwagen Adam bei den ehemaligen Chevy-Partnern aus dem eigenen Partnernetz komplett. Nach Angaben von Opel-Händlernetzentwicklern kostet die entsprechende Ausstattung zwischen 25.000 und 30.000 Euro. Nach Informationen von »kfz-betrieb« müssen sich die Partner lediglich verpflichten, die notwendige Fläche von circa 120 Quadratmetern für mindestens fünf Jahre zur Präsentation des Adam zu nutzen.

Bislang haben 70 deutsche Opel-Händler die neue Adam-Zone bestellt. Weitere 30 Bestellungen kamen aus dem europäischen Ausland. Inwieweit Interessenten aus dem Opel-Netz, die keinen Chevrolet-Vertrag hatten, finanziell unterstützt werden, steht noch nicht fest. Die bislang vereinbarten 100 „Adam-Stores“ sollen bis Ende des ersten Quartals 2015 fertig eingerichtet sein.

Bildergalerie
Bildergalerie mit 21 Bildern

Die Marketing-Maßnahme soll in Verbindung mit der neuen Adam-Variante „Rocks“ einen deutlichen Impuls für den Verkauf erzeugen. „Damit erwarten wir auch im dritten Jahr des Adam-Lebenszyklus eine Absatzsteigerung“, sagte Opel-Vertriebsdirektor Marcus Kappler im Gespräch mit »kfz-betrieb«.

Die allererste Adam-Zone nach dem neuen Konzept hat Opel jetzt bei seinem Vertriebspartner direkt gegenüber des Adam-Opel-Hauses in Rüsselsheim eingerichtet (siehe Bildergalerie). Auto-Jacob vermarktete letztes Jahr 163 Adam-Modelle und wird laut Geschäftsführerin Patricia zu Erbach-Schönberg dieses Jahr voraussichtlich ein ähnliches Volumen erreichen. Sie freut sich darauf, die von verschiedenen Mitarbeitern konfigurierten Ausstellungsfahrzeuge jetzt in dem kleinen, feinen Extra-Schauraum präsentieren zu können. „Bei uns läuft ein interner Wettbewerb, wessen Adam sich am schnellsten verkauft“, so die Inhaberin. Dabei dürfen nicht nur die Verkäufer ran ans Konfigurationstool. Der jeweilige Gewinner darf am Wochenende einen Adam mitnehmen. Für Patricia zu Erbach-Schönberg war es überraschend zu sehen, wie gut sich auch die vorkonfigurierten Adams verkaufen – „etwa zehn Stück haben wir immer auf Lager.“

Die neue, modular konzipierte Adam-Zone für vier bis sechs Fahrzeuge grenzt sich zum Hauptverkaufsraum durch einen halbtransparenten Kettenvorhang ab. Die weiteren Hauptelemente – der Verkäuferplatz und die Themenwand mit Tisch und Hockern – sind in Schwarz-Weiß gehalten. Es gibt Schautafeln zum Thema Individualisierung und eine Polstergruppe in der Mitte. Auf einem an der Themenwand aufgehängten Monitor laufen passende Clips, hier kann aber auch gemeinsam mit dem Kunden konfiguriert werden. Gerade mal ein halbes Jahr Zeit hatten die Netzentwickler für die Umsetzung, nachdem das Thema von Opel-Marketing-Chefin Tina Müller angestoßen worden war.

Die neue Adam-Zone, die vor allem für Opel-Partner in größeren Städten interessant sein dürfte, ist eines von drei Konzepten, die Opel seinen Vertriebspartnern zur Kompensation des weggefallenen Chevy-Umsatzes vorschlägt. Neben der hervorgehobenen Präsentation des Kleinwagens will der Hersteller das Geschäft mit Gebrauchten sowie das Opel-Nutzfahrzeuggeschäft im Handel forcieren.

Bereits im Herbst vergangenen Jahres hatte die Dinnebier-Gruppe in Berlin auf eigene Initiative hin in einen aufwändig gestalteten Showroom ausschließlich für den Opel Adam investiert.

(ID:42939145)