Porsche investiert 30 Millionen in Hamburg
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Die Sportwagenschmiede stellt sich in der Wirtschaftsregion Hamburg neu auf. Mit zwei neuen Standorten will sich Porsche den Kunden attraktiver präsentieren als der Wettbewerb.

Porsche stellt seinen Vertrieb in der Region Hamburg in den kommenden Jahren neu auf. Das Unternehmen werde in der Hansestadt zwei Porsche-Zentren errichten, welche die bisherigen Standorte ersetzen, wie Porsche-Deutschlandchef Klaus Zellmer am Mittwoch sagte. Porsche investiere in Hamburg 30 Millionen Euro, um sich „markenadäquat“ zu präsentieren.
Das neue Porsche-Zentrum Hamburg Nord-West werde voraussichtlich Ende dieses Jahres oder Anfang kommenden Jahres bezogen, sagte Mathias Busse, Geschäftsführer in der Porsche-Niederlassung Hamburg. Der „flächenmäßig extrem große“ Standort mit vielen Grünflächen ersetze den Betrieb im Nedderfeld und habe eine Gesamtfläche von rund 22.000 Quadratmetern. Das Porsche-Zentrum in Autobahnnähe werde rund 250 Parkplätze bieten, die Fahrzeugausstellung werde 1.800 Quadratmeter einnehmen.
Laut Porsche-Deutschland-Chef Klaus Zellmer soll am Standort Hamburg in den kommenden Monaten ein „zweistelliger Millionenbetrag“ investiert werden. „Damit werden wir den anspruchsvollen Marktbedingungen gerecht und können die außerordentlich hohe Nachfrage in der Region markenadäquat bedienen“, so Zellmer. Nach seinen Angaben steigerte die Porsche-Niederlassung Hamburg alleine in den vergangenen zwei Jahren ihren Umsatz im „zweistelligen Prozentbereich“.
Das Porsche-Zentrum Hamburg als zweiter neuer Standort ziehe in direkte Nähe zur Binnenalster, sagte Zellmer. Das Grundstück habe 10.000 Quadratmeter und sei am innenstadtnahen Verkehrsknotenpunkt Berliner Tor gelegen. Die Stadt Hamburg will nach eigenen Angaben bis spätestens Ende 2014 grünes Licht für den Bebauungsplan geben. Die Pläne Porsches für den Standort seien „mitten in der Genehmigung“, sagte Zellmer. Für den Neubau verlässt die Niederlassung das traditionsreiche Domizil Eiffestraße nach fast einem halben Jahrhundert.
Porsche sieht Wachstumspotenzial in Hamburg
Die Investitionen seien für Porsche wichtig, da „wir in Hamburg zugegebenermaßen noch nicht auf Augenhöhe sind mit dem, was wir uns für die Marke vorstellen“, sagte Zellmer. Für den Hersteller sei der Standort von hoher Bedeutung wegen seiner Wirtschaftsstärke und dem entsprechenden Kundenpotenzial. Weiterhin wachsende Marktanteile in der Region könne Porsche vor dem Hintergrund des insgesamt rückläufigen Marktes nur erzielen „wenn wir in unseren Handelshäusern so attraktiv sind, dass wir den einen oder anderen schwach machen, ein geliebtes Produkt aus anderen Häusern zu verlassen und zu Porsche zu kommen“.
Porsche peile für dieses Jahr an, in Hamburg rund 1.900 Fahrzeuge zu verkaufen, sagte Zellmer. 1.000 davon sollen neue Fahrzeuge sein. Im vergangenen Jahr sei Porsche in Hamburg „im zweistelligen Bereich“ gewachsen. „Die Marke zieht“, sagte Zellmer. Mit den Investitionen am Standort erhöht sich bei Porsche künftig auch die Zahl der Mitarbeiter in der Region. Die Belegschaft in Hamburg solle um 21 aufgestockt werden auf dann insgesamt 160 Menschen.
Netzausbau für „extrem gut angenommenen“ Macan
Porsche modernisiert derzeit sein Standortnetz mit deutschlandweit 85 Porsche-Zentren. Der Hersteller und seine Handelspartner investieren in diesem Zusammenhang rund 200 Millionen Euro. Porsche will mit der Offensive auch seinen neuen Modellen Schub geben wie etwa dem SUV Macan, das Anfang April zu den Händlern kommt. Dazu kommen verstärkte Aktivitäten in der E-Mobilität mit dem Panamera S E-Hybrid und dem 918 Spyder.
Bereits vor Marktstart werde der Macan „extrem gut aufgenommen von den Kunden“, sagte Zellmer. Beim Hersteller habe sich „eine gewisse Lieferfrist “ für das in Leipzig gefertigte Fahrzeug aufgebaut. Teils könne es in den Auftragsbüchern für dieses Jahr eng werden. „Wir haben einen hohen Auftragsbestand“, sagte Zellmer.
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