Range Rover Velar: Rollende Skulptur

Autor Julia Mauritz

Mit seinem coupéhaften Mittelklasse-SUV, das preislich bei 56.400 Euro startet, setzt Jaguar Land Rover in puncto Design neue Maßstäbe. Abstriche bei der Geländegängigkeit müssen die Käufer dabei nicht machen.

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Der neue Range Rover Velar punktet mit seinem außergewöhnlichen Design.
Der neue Range Rover Velar punktet mit seinem außergewöhnlichen Design.
(Bild: Jaguar Land Rover)

Was ist die perfekte Bühne, um ein Auto in Szene zu setzen, das neue Maßstäbe im SUV-Design setzt? Jaguar Land Rover hatte sich für das naturgewaltige Norwegen entschieden, um der internationalen Presse den Range Rover Velar vorzustellen, der seit 22. Juli in den Schauräumen der Händler steht. Untergegangen ist das mittlerweile vierte Mitglied der Range-Rover-Familie zwischen den majestätischen Fjorden dabei keinesfalls – ganz im Gegenteil.

Schon im März hatte das Modell bei seiner Enthüllung auf dem Genfer Autosalon für viel Aufsehen gesorgt – wegen seines skulpturalen Außendesigns, seiner versenkten Türgriffe und den schmalsten LED-Scheinwerfern, die der Hersteller je in einem Serienmodell verbaut hat.

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Staunen hatte auf der Messe auch der extrem reduzierte Innenraum des Velar ausgelöst. Statt Schaltern und Bedienelementen finden sich in der Mittelkonsole zwei 10,2 Zoll große Touchscreens, über die der Fahrer alle zentralen Funktionen steuert und die eine gestochen scharfe Grafik haben.

Mit seinem neuen Premium-Mittelklasse-SUV zeigt sich einmal mehr, dass Land Rover es bestens versteht, selbst kleine Nischen in seinem SUV-Portfolio zu schließen: Der gut 4,80 Meter lange Velar reiht sich zwischen dem knapp 4,37 Meter langen Einstiegsmodell Range Rover Evoque und dem 4,85 Meter langen Range Rover Sport ein. Was die Abmessungen und das Platzangebot für die Passagiere angeht, ist das Modell also deutlich näher dran am Range Rover Sport als am Range Rover Evoque. Der Velar hat einen Radstand von knapp 2,9 Metern. Das Kofferraumvolumen ist mit 673 Litern mehr als üppig und um Klassen besser als beim Range-Rover-Einsteigermodell.

Preislich startet der neue Velar bei 56.400 Euro. Den tatsächlichen Durchschnittspreis schätzt der britische Hersteller auf 78.800 Euro. Zum Vergleich: Im Schnitt geben die Kunden für den Evoque 46.200 Euro und für den Range Rover Sport 79.200 Euro aus.

Zu den Absatzerwartungen seines neuen Modells äußert sich Jaguar Land Rover offiziell nicht. Der Vorverkauf sei jedoch sogar noch erfolgreicher gewesen als als 2011 beim Erfolgsmodell Range Rover Evoque, unterstreicht Hanno Kirner, der beim britischen Hersteller die Unternehmensstrategie verantwortet. Folglich dürften sich schnell auch Lieferzeiten aufbauen.

Außerdem verrät Hanno Kirner, dass die Kunden im Vorverkauf vorwiegend zu den höheren Ausstattungen gegriffen hätten. Das schließt die Velar First Edition mit ein, die ausschließlich im ersten Modelljahr verkauft wird und mit 108.050 Euro zu Buche schlägt. Dafür kommen die Fahrer aber auch in den Genuss von Raffinessen wie hochwertigen perforierten Ledersitzen, einem Highend-Soundsystem, Matrix-Laser-LED-Scheinwerfern und 22-Zoll-Kompletträdern.

Darunter angesiedelt sind die Basis-Version Velar sowie die Varianten S, SE und HSE. Bei letzterer sind unter anderem perforierte Ledersitze serienmäßig an Bord. Für sportlich ambitionierte Fahrer hat der britische Hersteller die R-Dynamic-Ausstattung aufgelegt.

Neu entwickelte Premium-Textilien

Die Materialien sind Range-Rover-typisch hochwertig und die Verarbeitung ist tadellos. Eine interessante, umweltverträgliche Alternative zur klassischen Lederausstattung sind neu entwickelte Premium-Textilien, das Resultat einer Kooperation mit dem dänischen Textil-Designunternehmen Kvadrat. Das Raumgefühl ist dabei nicht nur für die Front-, sondern auch für die Fondpassagiere luftig – das gilt vor allem in Kombination mit dem optionalen Panoramadach.

Mit an Bord des Velar ist wenig überraschend auch eine ganze Armada an modernen Assistenzsystemen: vom autonomen Notfall-Bremsassistenten über eine adaptive Geschwindigkeitsregelung mit Stauassistenten bis hin zu einem Toter-Winkel-Spurassistenten mit Annäherungssensor.

Trotz seines eleganten Aussehens ist der Velar genauso offroadtauglich wie seine bodenständigeren Land-Rover-Brüder. Das Modell ist serienmäßig mit einem Allradantrieb ausgestattet, die Bodenfreiheit liegt – je nachdem, ob der Käufer sich für eine Stahl- oder eine Luftfederung entscheidet – zwischen 213 und 251 Millimetern. Selbst bis zu 65 Zentimeter tiefes Wasser ist für den Velar kein Problem: In Norwegen meisterte das britische Vorzeige-SUV dank der zahlreichen elektronischen Helferlein an Bord die Überquerung eines rauschenden Bachs genauso souverän wie eine steile Offroadstrecke, die über loses Geröll und Felsen führte.

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