Kraftstoff-Preise So lange arbeiten wir für einen Liter Benzin

Von sp-x

Die Preise für Benzin und Diesel explodieren derzeit und sorgen für Verstimmung an den Tankstellen. Doch ein Blick in die Statistik zeigt, dass die Situation – noch – im Rahmen zyklischer Schwankungen liegt.

(Bild: pixabay)

Die Preise für Benzin und Diesel kennen derzeit nur eine Richtung: nach oben. Ärgerte man sich vor wenigen Wochen noch über Dieselpreise von 1,40 Euro je Liter und 1,55 Euro für den Liter Super sind heute 1,60 Euro und 1,80 Euro für den gleichen Treibstoff keine Ausnahmen mehr auf der Anzeige der Zapfsäulen. Gefühlt wird Sprit immer teurer.

Laut dem ADAC hat der mittlere Dieselpreis am Dienstag tatsächlich ein weiteres Rekordhoch erreicht. Im bundesweiten Tagesdurchschnitt wurden 1,560 Euro pro Liter fällig. Super E10 liegt mit 1,671 Euro pro Liter noch 3,8 Cent von seinem Allzeithoch aus dem September 2012 entfernt. Doch zur ganzen Wahrheit gehört auch, dass die Steigerung vor allem deswegen so heftig wirkt, weil sie von sehr niedrigen Preisen in Corona-Zeiten kommt. Der Zahlendienstleister Statista hat deshalb eine neutrale Vergleichsbasis geschaffen und kam zu einem relativierenden Ergebnis.

In den vergangenen 50 Jahren gab es zwar immer wieder Schwankungen, aber relativ gesehen liegt der Preis für einen Liter Super auf dem Niveau der 1970er Jahre.
In den vergangenen 50 Jahren gab es zwar immer wieder Schwankungen, aber relativ gesehen liegt der Preis für einen Liter Super auf dem Niveau der 1970er Jahre.
(Bild: Statista)

In den vergangenen 50 Jahren gab es zwar immer wieder Schwankungen, aber relativ gesehen liegt der Preis für einen Liter Super auf dem Niveau der 1970er Jahre. Dazu haben die Statistiker den durchschnittlichen Preis je Liter Super ins Verhältnis gesetzt zum gemittelten Stundenlohn um herauszufinden, wie lange der bundesdeutsche Durchschnittsverdiener für einen Liter Sprit arbeiten musste.

1972, zu Beginn der Erhebung, vergingen nicht ganz 5 Minuten Arbeitszeit (4,91 min) um das Geld für einen Liter Treibstoff zu verdienen. Damals kostete der Liter noch weniger als 1 Mark, also unter einem halben Euro. Der Verdienst lag häufig aber nur zwischen 4 und 7 Euro. Heute liegt der durchschnittliche Stundensatz bei rund 21 Euro. Um einen Liter Super zu bezahlen, muss der Arbeitnehmer heute 4,25 Minuten arbeiten.

Allerdings ist die Statistik nicht ganz aktuell, sondern endet bei Preise von 1,54 Euro für Superbenzin im 2. Quartal. Für das 3. Quartal liegen noch keine offiziellen Verdienstzahlen vor. Statistisch dürfte sich die Zahl der Arbeitsminuten pro Liter nun tatsächlich an den Wert von 1972 annähern.

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