Sono Motors Solarauto-Hersteller präsentiert neuen seriennahen Prototypen auf der CES

Von Andreas Grimm

Von der Fast-Pleite zum Auftritt unter den ganz großen Konzernen: Sono Motors hat zumindest vorerst die Kurve bekommen und weitere Investoren vom Geschäftsmodell überzeugt. Nun nähert sich das Start-up dem Marktstart.

Sono Motors feilt derzeit noch am nächsten Prototypen, der zur CES 2021 vorgestellt wird.
Sono Motors feilt derzeit noch am nächsten Prototypen, der zur CES 2021 vorgestellt wird.
(Bild: Sono Motors)

Das Solarauto-Start-up Sono Motors nimmt derzeit wieder Fahrt auf. Nachdem das Münchener Unternehmen zum Jahreswechsel sich dringend benötigte Finanzmittel per Crowdfunding beschaffen konnte, hat das Projekt nun nochmals Investoren überzeugt. Über das Corona-Jahr hinweg hat das Sono-Team zudem an einem weiteren Prototypen des Modells Sion gebastelt, der nun laut dem Unternehmen nun die Teile enthält, die auch für die Serienfertigung gedacht sind. Wann das Auto in den Verkauf kommt, sagt das Unternehmen aber noch nicht.

Appetithappen für die CES 2021: Genaues über die neue Version des Prototypen vom Sion verrät Sono Motors noch nicht.
Appetithappen für die CES 2021: Genaues über die neue Version des Prototypen vom Sion verrät Sono Motors noch nicht.
(Bild: Sono Motors)

Den Prototypen 2021 will das Start-up auf der Technologiemesse CES vom vom 11. bis 14. Januar vorstellen, die Corona-bedingt komplett digital stattfinden wird. Auf der Messe hatten zuletzt große Autobauer oder Konzerne anderer Branchen ihre Zukunftsvisionen vorgestellt, im Januar 2020 etwa Sony mit einem Elektroauto-Prototyp namens Vision-S. Sono Motors will die Messe nach eigener Aussage nutzen, um seine Technologie einem internationalen Publikum vorzustellen und Feedback zu erhalten.

Trotz der Corona-Pandemie habe Sono Motors während des gesamten darauf hingearbeitet, die Meilensteine für den zweiten Prototypen einzuhalten: „Neustart des Programms mit dem frischen Geld im Frühjahr, CAD-Übergabe im Sommer und Fertigstellung der zweiten Prototypen-Generation im Winter“, blickt Sono-Vorstandschef Laurin Hahn zurück.

Zusätzlich beflügelt das Unternehmen derzeit der Abschluss einer weiteren Finanzierungsrunde, mit der Sono nochmals 45 Millionen Euro an Investorengeldern eingesammelt hat. Größte Geldgeber sind die Swedbank Robur neben anderen institutionelle Investoren. Bereits im Januar hat das Start-up nach einem Hilferuf 53 Millionen Euro im Zuge einer Crowdfunding-Kampagne eingesammelt. Damals hatte Sono-Chef Hahn kritisierte, dass „klassische Finanzinvestoren“ den Fokus zu sehr auf „aggressives Wachstum und schnelle Profite“ legen würden.

Insgesamt hat Sono Motors nun binnen eines Jahres rund 100 Millionen Euro an liquiden Mitteln eingesammelt. Bislang gibt es nach Firmenangaben rund 12.600 Vorbestellungen für den Sion, der sich von anderen E-Auto durch seine in die Fahrzeughaut integrierten Solarzellen unterscheidet, die das Auto fortlaufend aufladen. „Wir sind zuversichtlich, dass unsere firmeneigenen Technologien dem Sion einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil auf den globalen EV-Märkten verschaffen werden“, so Torsten Kiedel, Chief Financial Officer von Sono Motors.

Sono kooperiert mit Rosberg

Bauen will Sono Motors den Stromer weiterhin im schwedischen Trollhättan im früheren Saab-Werk, das inzwischen dem Auftragsfertiger National Electric Vehicle Sweden (NEVS) gehört. Auf der Sion-Plattform sollen noch weitere Modelle entstehen.

Sono Motors hält einerseits an der Grundidee fest, mit dem Sion künftig saubere Mobilität zu ermöglichen. Andererseits hat sich das Unternehmen professionalisiert. Anfang Dezember gab Sono die Zusammenarbeit mit Team Rosberg Engineering (TRE) bei der Chassis-Entwicklung bekannt. Die Kooperation bezieht sich auf den gesamten Entwicklungsprozess – vom Design und der Simulation von Komponenten über die Herstellung eines funktionsfähigen Prototypenfahrwerks bis hin zur Entwicklung des Serienfahrwerkssystems.

Hauptaugenmerk der Partner liegt vor allem auf dem Design eines sicheren und robusten Hilfsrahmens, der bei einem Frontalzusammenstoß genug Festigkeit bietet, gleichzeitig aber auch auf die Einbaumaße des solarbetriebenen Sion ausgelegt ist.

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