Studie: Autohändler drohen Digitalisierung zu verschlafen

Autor Christoph Seyerlein

Das Institut für Automobilwirtschaft hat im Auftrag von Dekra deutsche Autohäuser auf ihre „digitale Reife“ untersucht. Die Ergebnisse fallen ernüchternd aus. Kritik gibt es aber auch an den Herstellern.

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(Bild: Audi)

Deutsche Autohändler hinken bei der Digitalisierung hinterher. Darauf deuten zumindest die ersten Ergebnisse einer Studie hin, für die das Institut für Automobilwirtschaft (IFA) im Auftrag von Dekra deutsche Autohäuser befragt hat.

Die Resultate fallen teilweise alarmierend schwach aus. So setzten die befragten Betriebe im Showroom im Schnitt nur 3,5 von 17 digitalen Medien ein, die die IFA-Experten für gängig halten. Im Service waren es lediglich 3 von 13. Auch beim Marketing konnten die Betriebe kaum mit digitaler Kompetenz glänzen. Hier setzten die Verantwortlichen in den Autohäusern durchschnittlich 7,5 von 21 gängigen digitalen Marketinginstrumenten ein. Ein entsprechend ernüchterndes Fazit zieht IFA-Direktor Willi Diez: „Insgesamt ergibt sich daraus ein digitaler Reifegrad von 26,4 Prozent, das heißt nur etwas mehr als ein Viertel der digitalen Instrumente werden im Autohandel heute genutzt.“

Dass es in Sachen Digitalisierung im eigenen Betrieb hapert, ist vielen Händlern offenbar bewusst: Nur 15,2 Prozent erklärten, eine eigens definierte Digitalstrategie zu verfolgen.

Allerdings will sich der Handel den Schuh als Digital-Nachzügler nicht alleine anziehen. Viele Händler sehen ebenfalls großen Nachholbedarf bei den Herstellern. Nur 4,1 Prozent der Befragten sind mit der Unterstützung ihres Herstellers im Bereich digitaler Medien voll und ganz zufrieden. Eine erkennbare Strategie bescheinigen immerhin 21,6 Prozent der Händler ihrem jeweiligen Hersteller oder Importeur. Dazu sagt Diez: „Diese Zahlen zeigen: Auch die Hersteller, die strategisch gut aufgestellt sind, helfen dem Handel nicht genügend dabei, diese Strategie auch umzusetzen.“

Nähere Details, woran es bei der Digitalisierung im Handel hapert, wollen Dekra und IFA Ende September nennen. Dann präsentieren sie gemeinsam die vollständigen Ergebnisse ihrer insgesamt zehnten gemeinsamen Studie unter dem Titel „Autohaus 2025 – Die Zukunft des Automobilhandels“.

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