Teilebranche nimmt Kampf gegen Billigkats auf

Autor / Redakteur: Jan Rosenow / Dipl.-Ing. (FH) Jan Rosenow

Der neu gegründete Industrie- und Handelskreis „Qualitätsstandard Blauer Engel-Kat“ hat mit Philipp Schulte und Roman Wowk seine Sprecher ernannt und einen Aktionsplan verabschiedet.

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Sprecher des Industrie- und Handelskreises „Qualitätsstandard Blauer Engel-Kat“: Philipp Schulte (rechts) und Roman Wowk.
Sprecher des Industrie- und Handelskreises „Qualitätsstandard Blauer Engel-Kat“: Philipp Schulte (rechts) und Roman Wowk.
(Foto: Blümer)

Die mangelhafte Leistungsfähigkeit von Teilen zur Abgasreinigung beschäftigte den Kfz-Aftermarkt schon vor der aktuellen Dieselkrise. So wird der deutsche Markt derzeit mit billigen Ersatzkatalysatoren überschwemmt, die den Vorschriften nur unzureichend oder gar nicht entsprechen. Im Interview mit »kfz-betrieb« bezifferte Philipp Schulte vom Kat-Hersteller HJS den Marktanteil dieser Produkte, die meist in Internetshops vertrieben werden, auf bis zu 75 Prozent des Aftermarkets (ohne OES).

Um dagegen vorzugehen, haben Unternehmen aus der Teilebranche den Industrie- und Handelskreis „Qualitätsstandard Blauer Engel-Kat“ gegründet. Das Umweltzeichen „Blaue Engel“ als Kennzeichen für qualitativ hochwertige und dauerhaft wirksame Austauschkats soll Werkstätten künftig als Orientierung beim Ersatzteileinkauf dienen.

In seiner Sitzung am 6. Oktober hat das Gremium mit Philipp Schulte (39) und Roman Wowk (55) zwei Sprecher gewählt. Schulte vertritt als Mitglied der Geschäftsleitung von HJS die Herstellerseite, Roman Wowk als Vertriebsleiter Ost der Trost Auto Service Technik die Handelsseite. Dem Industrie- und Handelskreis gehören die Unternehmen Bluekat Technologie, Bosal Deutschland, Eberspächer Exhaust Aftermarket, Ebis Engineering, HJS Emission Technology, LRT Automotive, Tenneco Automotive Deutschland und Stahlgruber sowie Trost Auto Service Technik an.

Mehr Endrohrmessungen gefordert

Außerdem stimmte der Kreis einem Aktionsplan zu, in dem folgende Punkte zuerst durch Kontakt mit dem Gesetzgeber gefördert werden sollen:

  • Verschärfung der ECE-Norm R 103, die die Zulassung von Ersatzkatalysatoren regelt
  • Ausbau der Endrohrmessung bei der Abgasuntersuchung
  • neue Abgastests für zweifelhafte Produkte

Die gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe (DUH) entwickelten Qualitätsoffensiven sollen in Kürze auch erste Maßnahmen gegen Teilehändler und Hersteller von betrügerischen AT-Katalysatoren enthalten, die bei den jüngsten Tests aufgefallen seien.

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