Lexus UX 300e gibt es nur im Online-Leasing direkt beim Hersteller
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Lexus nutzt sein erstes vollelektrisches Modell als Türöffner für den digitalen Direktvertrieb: Beim Händler zu kaufen gibt es den Crossover nicht. Die Verkaufserwartungen sind mit 200 Einheiten bescheiden. Die Gründe dafür sind vielschichtig.

Am 11. Januar 2021 ist es soweit: Dann schickt Lexus sein erstes vollelektrisches Modell UX 300e offiziell ins Rennen. Doch einen klassischen Verkaufsstart bei den gut 20 Lexus-Foren in Deutschland wird es nicht geben: Das Crossover-Modell verleast Lexus anders als sein erfolgreiches Hybridmodell UX 250h in Eigenregie – und zwar rein digital.
Für die Händler heißt das: Sie können von Lexus einen Vorführwagen anfordern, damit ihre Kunden den Stromer testen können. Als Vergütung erhalten sie allerdings ausschließlich eine Auslieferungspauschale.
Lexus-Deutschland-Chef Holger Nelsbach erklärt, warum er sich für dieses Vertriebskonzept entschieden hat: „Wir sehen aktuell auch im Privatkundensegment einen verstärkten Trend zum Leasing. Und da speziell der Zielgruppe, die affin ist für die Elektromobilität, Nutzen wichtiger ist als Besitzen, sehen wir den UX 300e als ideales Modell, um einen ersten Schritt in den Onlinevertrieb zu wagen.“
Zum Marktstart wird das BEV ab 399 Euro monatlich zu haben sein. In dieser Summe, die auf einer UPE von 47.550 Euro basiert, sind die staatliche Förderprämie und 19 Prozent Mehrwertsteuer bereits berücksichtigt. Im Laufe des kommenden Jahres will Lexus sein Leasingangebot dann noch um zusätzliche Servicebausteine ergänzen.
„Wir setzen nicht auf ein Push-Modell“
Geplant hat Lexus für das erste volle Verkaufsjahr einen Absatz von 200 Einheiten – das ist rund ein Sechstel der geplanten Gesamtzulassungen des UX. Angesichts des anhaltenden Booms von Crossover-Modellen und der zuletzt stark gestiegenen Nachfrage nach vollelektrischen Fahrzeugen klingt das recht konservativ.
Laut Holger Nelsbach hat das neben der Verfügbarkeit auch andere Gründe: „Wir setzen nicht auf ein Push-Modell. Wir wollen ein gesundes, rein nachfrageorientiertes Geschäft. Und da der Onlinevertrieb ein Pilotprojekt für uns ist, wollen wir erst einmal genau hinsehen, wie sich dieser Absatzkanal entwickelt.“
Was die Zielgruppe des Stromers angeht, rechnet Lexus-Marketingchef Markus Burgmer damit, dass diese mit rund 30 bis 45 Jahren ein gutes Stück junger sein wird als die der Lexus-Hybridkäufer.
Als Türöffner fungiert der UX 300e nicht nur in puncto Elektromobilität und Omnichannel-Vertrieb: Er ist zugleich das erste Serienmodell der neuen Dachmarke „Lexus Electrified“: Unter diesem Label wird der japanische Premiumhersteller die nächste Generation von Hybrid-, Plug-in-Hybrid-, Elektro- und Brennstoffzellenautos entwickeln. Bereits konkret geplant ist neben einem Plug-in-Hybriden eine eigene Plattform für batterieelektrische Fahrzeuge.
Leistungsstärkstes Lexus-Modell
Was die Fahrleistung angeht, ist der gut 1.700 Kilogramm schwere UX 300e mit seinem 150 kW/204 PS starken Elektromotor und 300 Nm Drehmoment aktuell das leistungsstärkste Modell im Lexus-Portfolio. Im kombinierten Modus verbraucht der Stromer 17,1 bis 16,8 kWh/100 km.
In puncto Batteriegröße und Reichweite hat sich Lexus beim UX 300e für einen Mittelweg entschieden: Geliefert wird die Energie von einer neu entwickelten, 54-kWh-Batterie. Diese ist unter dem Fahrzeugboden platziert und im Sinne eines verbesserten Klimamanagements luft- statt wassergekühlt. Hervorzuheben ist dabei, dass Lexus auf die Batterie eine zehnjährige Garantie gewährt, die bis zu einer Laufleistung von einer Million Kilometer gilt.
Laut NEFZ legt der UX 300e 400 Kilometer zurück, ehe er wieder an die Steckdose muss, im WLTP-Zyklus beträgt die Reichweite zwischen 305 und 315 Kilometer. Nach der gut 100 Kilometer langen Testfahrt, die allerdings auch längere Strecken auf der Autobahn inkludierte, lagen die Restreichweite bei 150 Kilometern und der Stromverbrauch bei gut 22 kW/h.
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