Halbjahresbilanz Volkswagen verdient besser denn je

Von Christoph Seyerlein

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Von Corona, Halbleiter-Mangel und Co. keine Spur: Der Volkswagen-Konzern hat im ersten Halbjahr ein Rekordergebnis eingefahren. Welche Marken dabei die Hauptrollen spielten.

Von Krise ist bei Volkswagen zumindest finanziell nichts mehr zu erkennen.
Von Krise ist bei Volkswagen zumindest finanziell nichts mehr zu erkennen.
(Bild: Volkswagen)

Wenn man die Nachrichtenlage der letzten Monate verfolgt hat, konnte man den Eindruck gewinnen, die Autoindustrie befinde sich im Dauer-Krisenmodus. Corona noch nicht endgültig überwunden, zusätzlich noch vom Chipmangel schwer getroffen. In der Halbjahresbilanz, die der Volkswagen-Konzern am Donnerstag vorlegte, zeigte sich aber ein ganz anderes Bild: Die Wolfsburger haben in den ersten sechs Monaten 2021 mehr Geld verdient als je zuvor in einem ersten Halbjahr.

Das operative Ergebnis fiel mit 11,4 Milliarden Euro höher aus als im Gesamtjahr 2020. Im ersten Halbjahr 2020, das von zahlreichen Lockdowns infolge der Pandemie geprägt war, hatte Volkswagen noch einen Verlust von 800 Millionen Euro eingefahren. Doch nicht einmal vor der Corona-Krise lief es derart rund für den Autobauer: Im ersten Halbjahr 2019 hatte der Gewinn 10 Milliarden Euro betragen.

Der Umsatz betrug 129,7 Milliarden Euro. Mit einer Rendite (vor Sondereinflüssen) von 8,8 Prozent präsentierte sich Volkswagen für seine Verhältnisse sehr profitabel. Das veranlasste den Konzern nun auch dazu, das Renditeziel für das Gesamtjahr um 0,5 Prozentpunkte auf 6 bis 7,5 Prozent anzuheben. Auch der Netto-Cashflow lag mit 12,3 Milliarden Euro auf sehr hohem Niveau (1. Halbjahr 2020: -2,3 Milliarden Euro, 2019: 6,9 Milliarden Euro).

Audi, Porsche und VWFS treiben an

Überproportional trugen Audi, Porsche und Volkswagen Financial Services zu dem Ergebnis im ersten Halbjahr bei. Die beiden Fahrzeugmarken erzielten jeweils Auslieferungsrekorde und glänzten mit zweistelligen Renditen (Audi: 10,7 %, Porsche 17,6 %). Volkswagens Finanzsparte konnte unterdessen sein Ergebnis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 2,3 Milliarden Euro mehr als verdoppeln. Die Braunschweiger profitierten unter anderem vom starken Gebrauchtwagengeschäft.

Trotz der Rekorde und einem laut Konzernchef Herbert Diess sehr hohen Auftragsbestand blicken die Wolfsburger dem weiteren Jahresverlauf nicht vollends euphorisch entgegen. Volkswagen rechnet damit, dass man im zweiten Halbjahr die Auswirkungen der Halbleiter-Engpässe zu spüren bekommen wird. Dennoch sollen Umsatz und Rendite klar höher ausfallen als 2020.

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