VW/Audi-Händlerverband macht Druck in Sachen Pannen-Golf

Von dpa/cs

Dirk Weddigen von Knapp, Chef des VW/Audi-Partnerverbandes, hat im „Handelsblatt“ die technischen Probleme beim neuen Golf kritisiert. Eine vergleichbare Lage habe es noch nie gegeben.

Dirk Weddigen von Knapp bewertet die Zusammenarbeit zwischen Hersteller und Handel in der VW-Organisation aktuell als vorbildlich.
Dirk Weddigen von Knapp bewertet die Zusammenarbeit zwischen Hersteller und Handel in der VW-Organisation aktuell als vorbildlich.
(Bild: Michael Zapf/VAPV)

Der deutsche VW/Audi-Partnerverband hat die technischen Probleme beim neuen Golf scharf kritisiert. „Dieser außerordentliche Umfang an Mängeln ist bedauerlich“, sagte Verbandschef Dirk Weddigen von Knapp dem „Handelsblatt“ (Montag). „Wir brauchen die Umsätze“, ergänzte er. Der Auslieferungsstopp sorge noch einmal für weitere vier Wochen Wartezeit, beklagte Weddigen.

Nie zuvor habe es solch geballte Probleme bei der Markteinführung eines neuen Golf gegeben. Es sei gleich eine ganze Reihe technischer Mängel aufgetreten. Zudem hätten auch Ersatzteile gefehlt.

Nun drängt der Handel nach der rund sechswöchigen Corona-Zwangspause darauf, die Probleme schnell zu lösen. „Wir sind großer Hoffnung, dass der Wagen bald ausgeliefert werden kann“, sagte von Knapp. Volkswagen muss sich sogar auf einen Rückruf der gerade gestarteten achten Ausgabe des Bestsellers einstellen und hat einen Auslieferungsstopp für das neue Modell verhängt. Laut Handelsblatt hofft Weddigen von Knapp darauf, dass der Hersteller diesen Mitte Juni wieder aufheben werde.

Grund sind Probleme mit dem elektronischen Notrufassistenten E-Call. Nach Angaben aus Konzernkreisen müssen womöglich mindestens 30.000 Exemplare des wichtigen VW-Produkts in die Werkstatt, Ursache für die ausgefallene Funktion sind Schwierigkeiten mit der Software. Die Golf-Produktion sollte vorerst weiterlaufen – aber alle Neuwagen würden erst einmal auf Lager genommen, hieß es Mitte Mai.

VW: Fragwürdige Kommunikation rund um den Golf

Betriebsratschef Bernd Osterloh hatte seinem Ärger über nicht abreißende Probleme beim neuen Golf 8 ebenfalls Luft gemacht. Als Hauptgrund nannte die Mitarbeitervertretung Software- und Elektronik-Störungen. Für Osterloh war der Start der 8er Auflage schon damit missraten. Die Zahlen seien ein Trauerspiel. Von den geplanten rund 100.000 Stück seien 2019 in Wolfsburg nur rund 8.400 produziert worden.

Zuvor hatte bereits VW-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann Fehler rund um den Marktstart des Modells eingestanden und den Handel um Entschuldigung gebeten. In der Folge fiel allerdings Konzernchef Herbert Diess mit einem Post beim Karrierenetzwerk Linkedin auf, der fragwürdig erscheint. Diess bezeichnete den Golf-Anlauf darin vor rund zwei Monaten als „einen der besten, die wir je hatten“.

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