Weiter mit Wasserstoff

Autor / Redakteur: SP-X / Viktoria Hahn

Zunehmend mehr ÖPNV-Busse in Deutschland fahren elektrisch. Allerdings haben sie meist wenig Reichweite. Schon bald könnten hier Brennstoffzellen Abhilfe leisten.

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Ab 2022 könnte der eCitaro mit Hilfe einer Brennstoffzelle mehr Reichweite bieten.
Ab 2022 könnte der eCitaro mit Hilfe einer Brennstoffzelle mehr Reichweite bieten.
(Bild: Mercedes-Benz)

Immer mehr Autohersteller haben in jüngerer Vergangenheit angekündigt, der Brennstoffzellentechnik mehr Aufmerksamkeit schenken zu wollen. Dazu gehört auch der Brennstoffzellenpionier Mercedes. Neben dem derzeit in kleiner Stückzahl produzierten GLC F-Cell will der Stuttgarter Autobauer ab 2022 den ÖPNV-Bus E-Citaro ebenfalls mit einer Brennstoffzelle ausstatten.

An der Entwicklung beteiligt sich das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) mit 3,3 Millionen Euro.

Technische Details werden allerdings noch nicht genannt. Die Brennstoffzelle soll im Fall des E-Citaro zusätzlich zur großen Traktionsbatterie installiert werden, um so das Reichweitenpotenzial zu steigern. Bislang kann ein E-Citaro mit einer 292-kWh-Batterie zwischen 170 und 280 Kilometer weit mit einer Ladung fahren. Mit einer Brennstoffzelle als Range-Extender soll sich der E-Citaro laut Mercedes für jedes Einsatzszenario eignen.

Renault: 120 Kilometer mehr Reichweite

Ein ähnliches Konzept verfolgt Renault bei seinen bereits in wenigen Monaten verfügbaren Kleintransporter-Modellen Kangoo ZE und Master ZE. Im Fall des Master ZE Hydrogen sorgt eine Brennstoffzelle für ein Reichweitenplus von 120 auf 350 Kilometer.

Der E-Citaro mit Brennstoffzelle ist Teil einer groß angelegten Dekarbonisierungsstrategie von Daimlers Nutzfahrzeugsparte. Auf dem Deutschen Logistik-Kongress in Berlin hat Daimlers Lkw-Vorstand Martin Daum Ende Oktober angekündigt, bis 2039 in Europa, Nordamerika und Japan nurmehr ausschließlich lokal emissionsfrei fahrende Lkw und Busse anbieten zu wollen. Zur Erreichung dieses Ziels wird auch der Brennstoffzelle eine wichtige Rolle zukommen. Als einen neuen Vorboten dieser wasserstoffgetriebenen Nutzfahrzeugzukunft hat die Konzerntochter Fuso jüngst auf der Tokyo Motor Show den 7,5-Tonner „Vision F-Cell“ vorgestellt. Dieser soll wie der E-Citaro dank einer Kombination von Batterie und Brennstoffzelle 300 Kilometer Reichweite bieten.

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