Werkstattausrüstung: Etwas abgedreht

Autor / Redakteur: Bernd Reich / Ottmar Holz

Bremsscheiben abzudrehen ist scheinbar aus der Mode gekommen. Doch Werkstätten können mit dieser Methode eine Reihe von Problemen lösen. Dabei gibt es allerdings einiges zu beachten.

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Beim MAD DA 2002 wird das Abdrehgerät an der Bremssattelaufnahme befestigt. Ein separater Elektromotor treibt die Radnabe an.
Beim MAD DA 2002 wird das Abdrehgerät an der Bremssattelaufnahme befestigt. Ein separater Elektromotor treibt die Radnabe an.
(Bild: Mad)

Es gab mal eine Zeit, da ließ sich am Zittern des Lenkrades während des Bremsens erkennen, wann der Kilometerzähler des Autos in den fünfstelligen Bereich wechselte. Zugegeben, das ist etwas übertrieben. Doch noch vor einigen Jahren beanstandeten Neuwagenkunden häufig nach nur 10.000 Kilometern Fahrtstrecke oder früher beim Bremsen auftretende Vibrationen im Bremspedal und im Lenkrad. Wie konnte das sein?

Die Ursache für die Vibrationen lag meist in der Verkettung einiger Umstände. In früheren Jahren wurden Bremsscheiben für Volumenfahrzeuge meist massiv ausgeführt. Außerdem verwendeten die Hersteller keine besonderen Legierungen für die Bremsscheiben. Nach einer starken Hitzeeinwirkung durch starkes Bremsen konnte sich die Bremsscheibe verziehen. Hatte die Bremsscheibe erst einen leichten Schlag, so wurde während der Fahrt durch leichten Kontakt mit dem Bremsbelag immer etwas Material abgetragen. Das führte nach einigen Tausend Kilometern zu Dickenschwankungen der Bremsscheibe. Betätigte der Autofahrer das Bremspedal, so kam es zu Vibrationen im Bremspedal und im Lenkrad.