Wertermittlung historischer Fahrzeuge Angebotsdschungel Fahrzeugbewertung

Sie wissen nicht, was ein „Home Check“ ist? Damit stehen Sie nicht allein da. Selbst Versicherungsfachleute stolpern mitunter über die heutige Vielfalt an Möglichkeiten, historische Fahrzeuge zu bewerten. Ein ordnender Überblick.

Mercedes-Benz G5 (W152) mit für die Bergwacht bestimmtem Kübelwagenaufbau von Rupflin, München – etwas anderes als ein langes Wertgutachten ist hier undenkbar, auch zur Festlegung einer Kaskoversicherungsprämie.
Mercedes-Benz G5 (W152) mit für die Bergwacht bestimmtem Kübelwagenaufbau von Rupflin, München – etwas anderes als ein langes Wertgutachten ist hier undenkbar, auch zur Festlegung einer Kaskoversicherungsprämie.
(Bild: Peter Diehl)

Noch vor wenigen Jahren war das Angebot klar strukturiert: Auf historische Fahrzeuge spezialisierte Sachverständige erstellten lange Wertgutachten oder Kurzbewertungen – je nach geplantem Verwendungszweck oder Geldbeutelgröße des Auftraggebers. Inzwischen ist ein wahrer Dschungel aus echten und vermeintlichen Sachverständigenleistungen entstanden, durch den selbst Versicherungsfachleute nicht immer durchblicken. Die Recherche von »kfz-betrieb« ergab acht differierende Möglichkeiten. Angebote einzelner Sachverständiger oder Sachverständigenorganisationen, die lediglich individuell betitelt werden, bleiben in diesem Artikel unberücksichtigt.

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Langes Wertgutachten – die Bezeichnung sollte keine Fragen aufwerfen. Ursprünglich gab es nur diese eine Möglichkeit, ein historisches Fahrzeug zu bewerten. Zum einen bezüglich des technischen Zustands und monetären Werts, zum anderen zu Identität und Historie. Im Sommer 2020 wurde zudem die Möglichkeit geschaffen, einen besonders originalen materiellen Zustand und somit einen herausragenden historischen Wert auszuweisen. Ob sich aus dem herausragenden historischen auch ein ebensolcher monetärer Wert ergibt, ist individuell zu beurteilen. Das alles geschieht in einem separaten Abschnitt des langen Gutachtens in Wort und Bild, ergänzt von einem Ausrufezeichen hinter der Zustandsnote, beispielsweise „3!“. Wobei das Ausrufezeichen lediglich als äußerer Hinweis darauf zu verstehen ist, dass im bewerteten Fahrzeug mehr materielle Originalität steckt, als es die Zustandsnote vermuten lässt, die seine Technik und äußere Phänomene bewertet.