Das Autohaus Siebrecht hat eine E-Commerce-Plattform für den Verkauf seiner Bestandsfahrzeuge entwickelt. Mit der Shop-Software können auch andere Händler aktiv werden – und neben dem reinen Fahrzeugvertrieb Zusatzgeschäfte generieren.
Weg mit der alten Händlerwebsite – her mit der eigenen Plattformmarke inklusive Fahrzeugshop: Das Autohaus Siebrecht verkauft künftig mit einem selbst entwickelten Shopsystem direkt online Fahrzeuge unter dem Label „Echt Autos“.
(Bild: Autohaus Siebrecht/Digital 35)
Andere Händler nutzen ihn bereits – das Autohaus Siebrecht startet mit seiner Eigenentwicklung im März: Dann geht der Fahrzeugshop des Opel-, Peugeot-, Citroën- und Mitsubishi-Partners live, über den er Bestandsfahrzeuge – Gebrauchtwagen und neue Lagerwagen – direkt online an Kunden verkauft. Der Händler mit Sitz im niedersächsischen Uslar hat das System mit seiner ausgegründeten Digitalschmiede unter dem Namen Digital 35 konzipiert. In Kürze nutzt er es nun selbst und bietet es auch Händlerkollegen an, die das Shop-Modul als White-Label-Lösung in ihre Website integrieren können.
Siebrecht selbst geht sogar so weit, das Shop-System zu seiner zentralen Website zu machen und nur noch als Plattformmarke „Echt Autos“ aufzutreten. Die Händlermarke Siebrecht verschwindet dann online. „Wir wollen anderen Vertriebsplattformen damit durchaus Paroli bieten“, sagt Patrick Köstner, der als sogenannter Product Owner das Shop-System mitentwickelt. Die Einbindung des Shops in eine bestehende Website erfolgt mittels weniger Code-Zeilen. Die optische Anpassung für Händler erledigt das sechsköpfige Team von Digital 35.
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Das Autohaus Siebrecht hat eine E-Commerce-Plattform für den Verkauf seiner Bestandsfahrzeuge entwickelt. Mit der Shop-Software können auch andere Händler aktiv werden – und neben dem reinen Fahrzeugvertrieb Zusatzgeschäfte generieren.
Weg mit der alten Händlerwebsite – her mit der eigenen Plattformmarke inklusive Fahrzeugshop: Das Autohaus Siebrecht verkauft künftig mit einem selbst entwickelten Shopsystem direkt online Fahrzeuge unter dem Label „Echt Autos“.
(Bild: Autohaus Siebrecht/Digital 35)
Andere Händler nutzen ihn bereits – das Autohaus Siebrecht startet mit seiner Eigenentwicklung im März: Dann geht der Fahrzeugshop des Opel-, Peugeot-, Citroën- und Mitsubishi-Partners live, über den er Bestandsfahrzeuge – Gebrauchtwagen und neue Lagerwagen – direkt online an Kunden verkauft. Der Händler mit Sitz im niedersächsischen Uslar hat das System mit seiner ausgegründeten Digitalschmiede unter dem Namen Digital 35 konzipiert. In Kürze nutzt er es nun selbst und bietet es auch Händlerkollegen an, die das Shop-Modul als White-Label-Lösung in ihre Website integrieren können.
Siebrecht selbst geht sogar so weit, das Shop-System zu seiner zentralen Website zu machen und nur noch als Plattformmarke „Echt Autos“ aufzutreten. Die Händlermarke Siebrecht verschwindet dann online. „Wir wollen anderen Vertriebsplattformen damit durchaus Paroli bieten“, sagt Patrick Köstner, der als sogenannter Product Owner das Shop-System mitentwickelt. Die Einbindung des Shops in eine bestehende Website erfolgt mittels weniger Code-Zeilen. Die optische Anpassung für Händler erledigt das sechsköpfige Team von Digital 35.
DER TREFFPUNKT FÜR AUTOMOBILVERTRIEB & -SERVICE IN DER DIGITALEN MOBILITÄTSWELT
Auf den Automotive Business Days vom 20. bis 21. Juni 2023 erfahren Sie alles über neueste Entwicklungen rund um den Vertrieb, Service und die Digitalisierung im Kfz-Gewerbe. Praxisbeispiele von Autohäusern und Werkstätten, aber auch aus dem Feld der Herstellerorganisationen zeigen Ihnen, wie sich die Branche auf die Trends von morgen einstellt und neue Konzepte umsetzt. Eine große Branchenausstellung rundet das Angebot ab.
Die Fahrzeugdaten wie Textbeschreibungen und Fotos kann der Shop per Datenschnittstelle aus gängigen Fahrzeugverwaltungen auslesen und online abbilden. Wie für Fahrzeugbörsen auf Händlerwebsites üblich, gelangen Nutzer über eine Suchfunktionen und Suchergebnislisten zu den jeweiligen Detailseiten, auf denen die einzelnen Autos mit ihren Eigenschaften abgebildet sind. Dort findet der Nutzer dann neben den Fotos und der Beschreibung der Ausstattungsmerkmale – sofern vom Händler hinterlegt – auch Zustandsberichte.
Patrick Köstner, Product Owner, Digital 35/Autohaus Siebrecht.
(Bild: Digital 35)
Die Autos lassen sich online klassisch anfragen (Lead), direkt per Klick auf einen entsprechenden Knopf online kaufen und je nach den technischen Möglichkeiten der jeweiligen Hausbanken der Händler auch finanzieren oder leasen. Der Käufer hinterlegt dazu online seine Daten im Shopsystem. Entschließt er sich für Finanzierung oder Leasing, übergibt das System ab einem bestimmten Punkt die Daten in die Antragsstrecken der Finanzdienstleister. Dort werden die Geschäfte dann abgeschlossen.
Wollen Kunden ihr bisheriges Auto direkt online in Zahlung geben, ist auch dies möglich: Das Autohaus Siebrecht hat mit Digital 35 ein eigenes Ankauftool entwickelt, das sich mit dem Shopsystem verknüpfen lässt. Kunden können einen Ankaufpreis für ihr Altfahrzeug ermitteln, der mit dem Verkaufspreis des neuen Autos verrechnet wird. Es handelt sich also um eine vollwertige Online-Inzahlungnahme.
Zusatzleistungen und Zubehör anbieten
Händler können Kunden über den Shop auch Zubehör und Zusatzleistungen anbieten, beispielsweise Räder inklusive Montage, Werkstattflatrates, die Zulassung, Garantieprodukte oder die Zustellung vor die Haustür. Die zusätzlichen Kosten lassen sich dabei sofort auf den Barkaufpreis oder auch rechnerisch auf etwaige Finanzierungsraten umlegen. Die Fahrzeugzustellung will Siebrecht Händlern künftig über seinen eigenen Logistik-Service anbieten. Das Unternehmen verfügt über eine Flotte mit 35 Zügen.
Das Shopsystem verzahnt außerdem die Verkaufsprozesse online und beim Händler vor Ort. So können Kunden zu Hause über den Shop einen Kaufprozess starten und bei Rückfragen abbrechen, dabei zugleich aber eine fortführende Beratung beim Händler anfragen. Der Verkaufsstatus wird abgespeichert, und der Verkaufsberater kann später in seinem Betrieb an der jeweiligen Stelle anknüpfen. Das funktioniert auch in die andere Richtung: Wollen Kunden nach einer Beratung vor Ort den Fahrzeugkauf noch einmal überdenken, kann der Verkaufsberater einen Link per E-Mail verschicken, damit sich das Geschäft zu Hause online abschließen lässt.
Das Autohaus Siebrecht bietet Händlern den Fahrzeugshop in einem Preismodell an, das auf die Größe der Betriebe zugeschnitten ist. Kleinere Handelsbetriebe zahlen eine monatliche Grundgebühr im mittleren zweistelligen Euro-Bereich sowie eine Verkaufsprovision abhängig vom Fahrzeugpreis im unteren einstelligen Prozentbereich. Im Fahrzeugankauf wird eine Pauschale von sechs Euro je Lead fällig. Größere Händler mit bis zu drei Standorten und bis zu 300 Bestandsfahrzeugen zahlen einen monatlichen Pauschalbetrag im mittleren dreistelligen Euro-Bereich.
„Die Menge, die wir brauchen, um Erfahrungen zu sammeln“
Product Owner Patrick Köstner hält es für ratsam, dass sich Händler mit dem E-Commerce im Fahrzeugvertrieb auseinandersetzen: „Der Weg ist vorgezeichnet – die heranwachsende Generation von Autokäufern kauft immer mehr online. Vielleicht vermarkten Händler in den ersten Jahren nur zwei bis fünf Prozent ihrer Autos im E-Commerce. Aber das ist genau die Menge, die wir im Handel brauchen, um Erfahrungen zu sammeln.“
Das Autohaus Siebrecht im niedersächsischen Uslar ist einer der großen Autohändler Deutschlands. Das Unternehmen verkauft aufs Jahr gesehen rund 14.000 Fahrzeuge, davon 3.000 Gebrauchtwagen. Es beschäftigt 400 Mitarbeiter.
Der E-Commerce im Fahrzeugvertrieb ist derzeit ein vieldiskutiertes Thema in der Branche: Müssen Händler einsteigen – oder reicht bis auf Weiteres Onlinevertrieb im klassischen Leadverfahren? Brauchen Händler eine eigene Websites als E-Commerce-Plattform – oder genügt es, Autos per E-Commerce-Prozess über die großen Fahrzeugmarktplätze anzubieten?
Mobile.de beispielsweise hat im Herbst ein eigenes Angebot für den E-Commerce gestartet und testet die Vertriebsform. Autoscout 24 ist mit dem Angebot Smyle in dem Feld schon länger aktiv. Daneben betreiben auch einzelne Händler bereits lange Zeit Shop- oder Warenkorbsystem im Fahrzeugvertrieb, beispielsweise die Berliner Koch-Gruppe oder das Autohaus Kunzmann.
Es gibt aber auch neue Aktivitäten aus dem Handel wie die Plattform Deutsche Autohaus AG, an der Händler beteiligt sind, oder die Plattform Alles Auto, die von der AVAG angeschoben wurden und die ebenfalls Händler als Gesellschafter hat. Überall geht es auch hier um den E-Commerce im Fahrzeugvertrieb.