Autonomes Fahren in Hamburg verwirklicht

Von Jan Rosenow

Das bislang schnellste autonom fahrende Auto Deutschlands ist seit dem 23. Oktober in Hamburg unterwegs. Er erreicht halsbrecherische 25 Stundenkilometer und zeigt, wo die Entwicklung des autonomen Fahrens (zuerst) hingehen wird.

Ohne Fahrer durch die Hafencity: Hier erproben die Hamburger Verkehrsbetriebe das autonome Shuttle HEAT.
Ohne Fahrer durch die Hafencity: Hier erproben die Hamburger Verkehrsbetriebe das autonome Shuttle HEAT.
(Bild: Marc-Oliver Schulz)

Das autonome Fahren – dieses Thema wird in der automobilinteressierten Öffentlichkeit bereits so lange und so leidenschaftlich diskutiert, dass viele Menschen glauben, dass sie bald selbst von ihrem Privatwagen schlafend oder arbeitend auf der Autobahn von Hamburg nach München gefahren werden. Doch solche Visionen werden nach Ansicht von Experten frühestens in zehn Jahren wahr – wenn überhaupt. Denn die schwer angeschlagene Automobilindustrie hat erst einmal andere Aufgaben zu erledigen, als dem Fahrer das Lenkrad wegzunehmen.

In einem Randbereich der Fahrzeugtechnik könnte das autonome Fahren jedoch deutlich früher zur Anwendung kommen, nämlich im öffentlichen Nahverkehr. Zwar gibt es schon längst fahrerlose Transportmittel, doch bislang sind diese an Schienen gebundenen (wie die Nürnberger U-Bahn-Linien 2 und 3 oder die Skyline am Flughafen Frankfurt am Main). Der nächste große Schritt ist die Einbettung autonom fahrender Personentransporter in den öffentlichen Straßenverkehr. Und hier ist in Hamburg nun ein Durchbruch gelungen.

Das Forschungsprojekt HEAT (Hamburg Electric Autonomous Transportation) zur Integration eines autonomen Shuttlebusses in den regulären Straßenverkehr erhielt am 23. Oktober 2020 die Zulassung für den Betrieb mit Fahrgästen und startete den öffentlichen Probebetrieb. Der Kleinbus absolviert seine Testfahrten in der Hafencity Hamburg bei Geschwindigkeiten von bis zu 25 Stundenkilometern.

Eine Besonderheit des Projektes HEAT im Vergleich zu anderen autonom fahrenden Transportmitteln ist die straßenseitige Infrastruktur. Diese liefert zusätzliche Daten über das Geschehen auf der Straße und meldet sie dem Shuttle – unter anderem Informationen zu Fahrzeugen, Radfahrern oder Passanten, die sich außerhalb des Sichtfeldes seiner Sensoren aufhalten. Zusätzlich befinden sich ein speziell ausgebildeter Fahrzeugbegleiter sowie während der Testfahrten auch Technikpersonal im Fahrzeug. Während des Testzeitraums bis zunächst Ende November können ebenso normale Fahrgäste nach Anmeldung mittels einer App mitfahren.

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