E-Transporter Bei VW nicht mehr erhältlich – doch Abt baut den elektrischen T6.1 einfach weiter
Weil Volkswagen im Transporter-Segment nur noch den ID Buzz anbietet, rüstet Abt E-Line nunmehr gebrauchte Transporter mit E-Antrieb nach. Der Fahrzeugbauer hatte zuvor schon im VW-Auftrag den E-T6.1 gebaut.

Wer bislang einen elektrischen VW-Transporter vom Typ T6.1 bestellt hat, der bekam ein Fahrzeug, das im Volkswagen-Auftrag beim Allgäuer Fahrzeugbauer Abt umgerüstet worden war. Doch mit der Einführung des ID Buzz endete dieser Auftrag „planmäßig nach rund 4.500 Exemplaren“, wie es in einer Pressemitteilung der Abt E-Line GmbH heißt.
Handwerkern und anderen professionellen Nutzern ist der ID Buzz aber oft zu klein, oder er eignet sich nicht für notwendige Ein- oder Umbauten. Ihnen fehlt nun ein Elektrofahrzeug im VW-Programm – während der Verbrenner-T6.1 für die gleiche Klientel ja weitergebaut wird.
Deshalb produzieren die Allgäuer Experten für alternative Antriebe den E-T6.1 einfach weiter, wenn auch nicht mehr auf Basis von Neuwagen aus dem VW-Werk, sondern von Bestandsfahrzeugen. Für Eric Plekkepoel, Geschäftsführer von Abt E-Line, ist „diese Maßnahme nicht nur besonders nachhaltig, weil deutlich weniger CO2-Emissionen als beim Neubau entstehen, sondern hat für die Kunden zahlreiche Vorteile.“ So könnten anders als beim bisherigen ABT E-Transporter 6.1, der nur in bestimmten Karosserievarianten angeboten wurde, fast alle Modelle umgerüstet werden: egal ob langer oder kurzer Radstand, mit Hochdach oder ohne, Pritschenmodelle oder Fahrgestelle mit Sonderaufbauten. Es muss sich beim Basisfahrzeug lediglich um einen Diesel mit DSG-Getriebe handeln. Besonders interessant ist der Umbau bei Fahrzeugen mit teuren Um- oder Aufbauten wie Müllautos, Kippern, Kühltransportern oder Hubsteigern.
Reichweite und Höchstgeschwindigkeit sind beschränkt
Die technischen Eckdaten entsprechen denen des bisherigen ABT E-Transporters 6.1. Wegen der relativ kleinen Batterie mit einer Kapazität von 37,3 Kilowattstunden (brutto) bleibt die Reichweite zwar je nach Aufbau und Gewicht auf 105 bis 138 Kilometer beschränkt, aber nur dadurch passt die Batterie in alle Varianten, und die Nutzbarkeit des Fahrzeugs bleibt unverändert. Die Spitzenleistung des Antriebs beträgt 83 kW/113 PS und das maximale Drehmoment 200 Newtonmeter. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 90 und optional bei 120 km/h, der Verbrauch beträgt nach WLTP zwischen 27,0 und 35,8 kWh/100 km.
Die vollständige Ladezeit beträgt an einer 7,2 kW-Wallbox rund 5,5 Stunden, an einer Schnellladestation (CCS) mit 50 kW kann die Batterie in rund 45 Minuten bis auf 80 Prozent aufgeladen werden. Die Wartung kann bei ABT E-Line oder bei einem von 300 Servicepartnern von Volkswagen Nutzfahrzeuge in Deutschland erfolgen.
Ein weiterer Vorteil ist laut Abt die schnelle Lieferung. Während es für neue Elektrofahrzeuge oft lange Lieferfristen gibt und bei Sonderaufbauten mit noch mehr Zeitverlusten gerechnet werden muss, „erfolgt der Umbau bei uns in nur wenigen Tagen“, so Eric Plekkepoel.
Der Preis für den Umbau-Kit beträgt 19.900 Euro netto, Einbau und Zulassung kosten ab 3.950 Euro netto (je nach Basisfahrzeug). Der Kit eignet sich ausschließlich für das Modell T6.1, nicht für den Vorgänger T6. „Da sich unsere Elektrifizierung stark in das Bordnetz integriert und hier große Unterschiede zwischen beiden Baureihen bestehen, müsste man zwei verschiedene Produkte entwickeln. Deshalb haben wir uns wegen des Restwertes der Fahrzeuge für den T6.1 entschieden“, teilte eine Sprecherin des Unternehmens »kfz-betrieb« mit.
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