Verbrenner-Aus Cecra hält Weg und Zeitplan für unrealistisch

Von Doris Pfaff

Die Automobilindustrie benötige mehr Zeit für ihren klimafreundlichen Umbau, betont der europäische Verband des Kfz-Gewerbes. Deshalb sollte die EU ihre Treibhausminderungsziele für 2030 nicht erhöhen.

Kritik am Beschluss des EU-Parlaments übt Cecra. Der europäische Verband des Kfz-Gewerbes fordert von Brüssel, auch die Voraussetzungen zu schaffen, damit die Vorgaben erreichbar sind – und mehr Zeit.
Kritik am Beschluss des EU-Parlaments übt Cecra. Der europäische Verband des Kfz-Gewerbes fordert von Brüssel, auch die Voraussetzungen zu schaffen, damit die Vorgaben erreichbar sind – und mehr Zeit.
(Bild: gemeinfrei / Pixabay)

Neben den Autoverbänden und dem Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe übt auch der europäische Verband des Kfz-Gewerbes Cecra Kritik an der Entscheidung des EU-Parlaments, ab 2035 keine Neuwagen mit Verbrennungsmotor mehr zuzulassen. Grundsätzlich unterstütze Cecra das Ziel der EU, die Emissionen durch den Straßenverkehr zu reduzieren. Aber der Weg und der Zeitplan der EU seien unrealistisch.

Die für 2030 und 2035 gesetzten höheren Ziele stellten sowohl für die Hersteller als auch für alle anderen Akteure in der Wertschöpfungskette von Vertrieb, Transport und Logistik eine große Herausforderung dar, so Cecra. Deshalb fordert der Verband die EU auf, das Treibhausminderungsziel für 2030 nicht zu erhöhen. Vielmehr solle sie die Möglichkeiten dafür schaffen, dass die Autoindustrie bis zum Jahr 2035 emissionsfreie Neufahrzeuge auf den Markt bringen könne.

Um erfolgreich zu sein, dürfe sich die EU nicht allein an ihren Zielen orientieren. Noch immer reiche die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge nicht aus. Für schwere Nutzfahrzeuge seien kaum Angebote vorhanden, kritisiert der Verband.

Positiv wertet Cecra die Klausel der EU-Kommission in ihrem Beschluss zu den neuen CO2-Vorgaben, im Jahr 2028 die Fortschritte ihrer Emissionsziele unter Berücksichtigung technologischer Entwicklungen überprüfen zu wollen. Damit der Umstieg auf emissionsfreie Fahrzeuge schneller gehe, brauche es zudem neben der Unterstützung des Automobilsektors auch Kaufanreize für Kunden.

Allianz der Händlerverbände fürchtet um den Schwerlastverkehr

Auch die europäische Allianz der Händlerverbände AECDR zeigt sich besorgt über den Vorschlag der Europäischen Kommission. Sie unterstützt zwar die Ziele der EU. Um die erreichen zu können, müssten jedoch im Schwerlastverkehr fossilfreie Kraftstoffe – wie Biodiesel und Biomethan – oder alternativ strombasierte Kraftstoffe (E-Fuels) eine Schlüsselrolle bei der Dekarbonisierung spielen. Schon jetzt werden Busse und Lkw mit zu 100 Prozent fossilfreien Kraftstoffen (Biomethan oder Biodiesel) betrieben.

Es mache daher aus Sicht der Allianz keinen Sinn, auf die Vorteile dieser technischen Lösungen zu verzichten, die bereits heute verfügbar und deren Kosten für die Betreiber erschwinglich seien. Und die es ermöglichen, sofort mit der Dekarbonisierung zu beginnen.

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