Daimler darf sich an seinem größten Händler beteiligen

Autor Dr. Dominik Faust

Am 14. März hatte die Daimler AG beim Bundeskartellamt den Antrag gestellt, sich an einem Unternehmen der chinesischen LSH-Gruppe beteiligen zu dürfen. Mittlerweile hat die Behörde die Freigabe erteilt.

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(Bild: Daimler AG)

Das Bundeskartellamt hat den Antrag der Daimler AG auf Erwerb einer Beteiligung in Höhe von 15 Prozent an der LSH Auto International Limited in Hongkong genehmigt. Damit ist der Weg für den Hersteller frei, Anteilseigner der chinesischen LSH-Gruppe zu werden, des weltgrößten Vermarkters seiner Produkte. Der LSH-Konzern wiederum ist über ein komplexes Firmengeflecht Gesellschafter der Stern-Auto-Gruppe. An diese hat Daimler 2014/2015 fünf seiner Niederlassungen mit zusammen 18 Standorten verkauft. Auf diese Weise entstand der mutmaßlich größte Mercedes-Benz-Händler Deutschlands.

Während er durch den Verkauf die Verantwortung für 18 Betriebsstätten im deutschen Osten los geworden ist, kann der Hersteller mit der Beteiligung am Käufer aus dem fernen Osten weiter Einfluss auf seinen größten Händler ausüben. Vor diesem Hintergrund erscheint die Stern-Auto-Gruppe, die 2014/2015 wie aus dem Nichts auftauchte, wie eine Figur in einer internationalen Partie. Das belegen intensive Recherchen von »kfz-betrieb«. In unserer Print-Ausgabe 17-18, die am 5. Mai erscheint, berichten wir exklusiv darüber.

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Die Beziehungen von Daimler nach China sind eng. So hat der Premiumhersteller die Produktion vor Ort weiter ausgebaut. Neben der C- und E-Klasse werden dort die beiden SUV­Modelle GLA und GLC gefertigt. Zu diesem Zweck hat Daimler unter anderem das Joint Venture Beijing Benz Automotive Co Ltd. (BBAC) zusammen mit der Beijing Automotive Industry Holding (BAIC) gegründet.

Nach der Produktion strebt der Premiumhersteller offensichtlich auch im Vertrieb bilaterale Verflechtungen an. Das verwundert wenig, denn Mercedes ist die am schnellsten wachsende Marke in China. 2015 war die Volksrepublik sogar erstmals größter Absatzmarkt des Herstellers. Damals hat Daimler das dortige Händlernetz auf rund 500 Betriebe ausgedehnt.

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