DAT-Report 2016: Das Auto bleibt unersetzlich
Die am Freitag vorgestellte Neuauflage des DAT-Reports zeigt, dass für die allermeisten Deutschen das eigene Auto eine Alltagsnotwendigkeit ist. Daneben liefert das Kompendium zahlreiche weitere erhellende Fakten.
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Die DAT hat am Freitag in Berlin die aktuellen Fakten zu Kfz-Handel und -Service in Deutschland präsentiert. Vor 250 Gästen aus der Automobilbranche und der Politik stellte DAT-Geschäftsführer Jens Nietzschmann den DAT-Report 2016 vor, der die Lage der Branche sowie Trends und Entwicklungen abbildet. Dazu hatte die Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT) 4.000 repräsentativ ausgewählte Endverbraucher zu ihren automobilen Gewohnheiten und Einstellungen befragen lassen. Der DAT-Report sei ein „Seismograph der Branche und lebt von seinem aktuellen Themenbezug“, lobte ZDK-Präsident Jürgen Karpinski das Werk in seinem Grußwort.
Eines machte Nietzschmann vorneweg klar: Das Automobil ist mitnichten ein Auslaufmodell. 90 Prozent der Verbraucher sind der Meinung, dass nur der eigene Wagen ihnen eine schnelle und individuelle Mobilität gewährleisten kann. Entsprechend ist das Carsharing für 88 Prozent der befragten Pkw-Halter aufgrund des fehlenden Angebots keine Alternative zum eigenen Automobil. Auch wollen die meisten Autofahrer ihr Fahrzeug nicht mit jemand anderem teilen.
Eine interessante Zahl hatte er zum Diesel-Skandal von VW: Die Datenerhebungen hatten ergeben, dass zwar nur 16 Prozent der Befragten wirklich wussten, um was es in der Sache geht. Gleichzeitig gaben 17 Prozent an, dass sie sich aufgrund der Manipulation keinen VW mehr kaufen würden. „Es wird höchste Zeit, dass VW die Angelegenheit klärt“, sagte Nietzschmann.
Unabhängig vom Skandal wird die Liebe zum eigenen Automobil bleiben. Nicht zuletzt wird sie gestützt durch seine Erschwinglichkeit. Durchschnittlich entspricht der Neuwagenpreis laut dem DAT-Report 2016 seit 20 Jahren stabil einem Anteil von rund 60 Prozent, der Gebrauchtwagenpreis von knapp 30 Prozent des jährlich verfügbaren Haushaltsnettoeinkommens der jeweiligen Käufergruppen.
Übrigens neigen die Autokäufer trotz der hohen Investitionssumme zu zügigen Entscheidungen: 33 Tage dauerte es durchschnittlich bei einem Gebrauchtwagenkäufer von der ersten aktiven Informationssuche bis zum Kauf eines Fahrzeugs. Ein Neuwagenkäufer benötigte im Schnitt 53 Tage.
Fakten für die Branche
In einem Fakten-Vortrag wies Martin Endlein, Leiter der DAT-Unternehmenskommunikation, auf zahlreiche weitere Ergebnisse des Reports hin.
- Hohe Investitionsbereitschaft: Durchschnittlich gab ein Gebrauchtwagenkäufer 10.620 Euro, ein Neuwagenkäufer 28.590 Euro für den Autoerwerb aus.
- Bedeutung des Internets: Neu- und Gebrauchtwagenkäufer haben das Internet mehr genutzt als je zuvor.
- Alternative Antriebe: Nur 10 Prozent beschäftigen sich intensiv mit Antrieben abseits von Benzin und Diesel. 22 Prozent der Neuwagenkäufer und 14 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer denken über Alternativen nach.
- Räder und Reifen: Gut ein Drittel der Autofahrer (36 %) wechselte die Räder in Eigenregie, 53 Prozent ließen dies in einer Werkstatt vornehmen.
- Marktanteile bei Gebrauchtwagen: Der Markenhandel war an 42 Prozent der GW-Käufe beteiligt und verkaufte erstmals seit 1996 wieder mehr Gebrauchte als Privatpersonen (39 %).
Wichtigstes Kriterium beim Kauf eines Automobils ist die Zuverlässigkeit des Fahrzeugs. Bei den Neuwagenkäufern folgen als nächste Punkte Aussehen und Preis. Bei Gebrauchtwagenkäufern ist der Preis dagegen wichtiger als das Aussehen. In diesem Zusammenhang wurden beim Markenhandel besonders viele Gebrauchtwagen mit Garantie erworben (86 Prozent).
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