Der erste UHP-Ganzjahresreifen: Vredestein Quatrac Pro
UHP/SUV-Reifen und Ganzjahresreifen sind die einzigen Wachstumssegmente auf dem Reifenmarkt. Vredestein vereinigt beide nun im neuen Quatrac Pro. Er ist in Größen bis 21 Zoll zu haben.
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Der niederländische Reifenhersteller hat mit dem Quatrac Pro den nach Unternehmensangaben ersten Ganzjahresreifen vorgestellt, der speziell für das UHP-Segment entwickelt wurde. Das stimmt zwar nicht ganz, denn bereits die erste Generation des Porsche Panamera war auf Wunsch mit einem von Michelin maßgeschneiderten Allwetterreifen ausgerüstet, doch der war ausschließlich in diesem einen Format zu haben.
Der Quatrac Pro hingegen bespielt mit 50 Größen von 17 bis 21 Zoll das gesamte Segment sportlicher Limousinen, leistungsstarker SUVs und echter Sportwagen. Vredestein sieht sich als Anbieter mit dem breitesten Programm an Allwetterreifen auf dem Markt: Insgesamt sind 133 Dimensionen lieferbar. Der Neue löst dabei die größeren Ausführungen des bisherigen Quatrac 5 ab, der aber als Einstiegsvariante im Programm bleibt. 14 Dimensionen des Quatrac Pro sind laut Vredestein sogar einzigartig auf dem Markt, darunter etwa die 315/35 R 20 für den BMW X5 (Hinterachse). 29 Varianten verfügen über die Geschwindigkeitsklasse Y (Geschwindigkeiten bis 300 Stundenkilometer).
Fahrgefühl im Trockenen nahe am Sommerreifen
Doch nun genug der Zahlen. Bei der Präsentation der Neuentwicklung auf der Rennstrecke Baden Airpark am 21. März stand natürlich das Fahrverhalten im Mittelpunkt. Leider hatte der Hersteller keine Konkurrenzprodukte zum Vergleich mitgebracht, wobei es diese ja nicht oder kaum gibt. Aber auch der Vergleich mit Sommer- und Winterreifen wäre interessant gewesen, denn die niederländischen Entwickler haben den Pro näher an einem Sommer- als an einem Winterreifen positioniert – bei den meisten Wettbewerbern ist es umgekehrt.
Auf dem Testgelände nahe Baden-Baden ließ sich der Quatrac Pro in mehreren Testszenarien herausfordern. Durchaus beeindruckend war die Handling-Performance des Reifens in Kombination mit dem doch recht hochbeinigen und schweren Alfa-Romeo-SUV namens Stelvio. Das exakte Lenkverhalten und das leichte Handling fühlten sich tatsächlich nach einem Sommerreifen an. Das Profil sah nach den Fahrversuchen zwar etwas „angefressen“ aus, doch die Vredestein-Entwickler betonten, dass die Reifen bereits seit mehreren Tagen auf der Rennstrecke genutzt wurden. Trotzdem ist zu vermuten, dass die weicheren und offener profilierten Gummis sich im Alltag schneller abnutzen werden als echte Sommerreifen. Den Nassgrip hat Vredestein gegenüber dem Quatrac 5 um zehn Prozent gesteigert, die Haftung auf Schnee um fünf Prozent.
Wie die meisten UHP-Winterreifen besitzt auch der Quatrac Pro ein asymmetrisches Profil. Die Außenschultern sind betont robust ausgeführt, um bei schneller Kurvenfahrt auf trockenem Asphalt ausreichend Haftung und Stabilität zu bieten. Die Schnee- und Nässefunktionen sind in den drei Mittelrippen und der Innenschulter zusammengefasst, die eine offenere Profilgestaltung und mehr Lamellen aufweisen. Trotzdem sind die Blöcke der drei Mittelrippen miteinander verbunden, um die Lenkkräfte ohne Verzögerung zu übertragen.
Die Mischung besitzt einen hohen Silica- und Harzanteil, der die Traktion sowohl auf nasser als auch auf verschneiter Fahrbahn verbessern soll. Das Schneeflockensymbol auf dem Reifen weist auf die Einhaltung der europäischen Vorschriften für Winterreifen (ECE R117) hin.
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