Die großen Autohändler 2021 Die Hermann-Gruppe wendet sich zum Kunden hin

Von Andreas Grimm |

Den Weg ins Autohaus finden immer weniger Autointeressenten. Deswegen dreht Firmenchef Wolfgang Hermann den Informationsfluss eben um. Der Weg zum Kunden hat viele Facetten, die Ausgestaltung wird nun in andere Hände übergeben.

In Goslar investiert die Hermann-Gruppe in ein Transit Center 2.0. Die Ausstellungshalle ist im „Ford Signature Design“ ausgeführt, das laut dem Hersteller eine innovative und digital vernetzte Einzelhandelsumgebung schaffen soll.
In Goslar investiert die Hermann-Gruppe in ein Transit Center 2.0. Die Ausstellungshalle ist im „Ford Signature Design“ ausgeführt, das laut dem Hersteller eine innovative und digital vernetzte Einzelhandelsumgebung schaffen soll.
(Bild: Hermann)

Über den Erfolg entscheidet der Kunde. Doch der hat sich rar gemacht in den Schauräumen. Nur noch 2,8 Mal kommt der Interessent im Schnitt laut dem DAT-Report 2021 derzeit vor einem Kauf ins Autohaus. Weil sich eine Kaufentscheidung oft schon zuvor anbahnt, nimmt Wolfgang Hermann die Kontaktaufnahme nun selbst in die Hand. „Wenn die Kunden nicht mehr von allein kommen, müssen wir uns bewegen“, sagt der Seniorchef. Er zielt vor allem auf jene Gruppe ab, die sich unverbindlich informiert. „Diese Gruppe fehlt uns heute im Autohaus“, sagt der Chef des Renault-, Dacia- und Ford-Händlers aus Northeim. Sorgen bereitet ihm die Entwicklung grundsätzlich nicht. Denn nach 50 Jahren in der Automobilbranche ist er überzeugt, dass jede Veränderung auch Fortschritt ist. Man muss den Weg nur gehen wollen.

In Sachen Bewegung geht Wolfgang Hermann übrigens mit gutem Beispiel voran: Im letzten Jahr hat er Daniel Gebhardt nach 14-jähriger Betriebszugehörigkeit vom Regionalleiter zum Geschäftsführer für den Vertrieb bestellt. Hermann selbst wechselt im Juni 2022, zum 60-jährigen Bestehen des Autohauses, in den Aufsichtsrat des Familienunternehmens. Daher wird nun „der Neue“ die erweiterte Kundenansprache federführend begleiten.