Statt Laden E-Go bietet Batterietausch als Ladealternative an

Von Andreas Wehner

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Der E-Go Life braucht für einmal Vollladen über fünfeinhalb Stunden. Künftig können Fahrer des Elektro-Kleinwagens die Batterie auch tauschen lassen – in nur einer Stunde. Chinesische Autobauer kriegen das schneller hin.

Bei E-Go gibt es jetzt ein Batterietauschkonzept.
Bei E-Go gibt es jetzt ein Batterietauschkonzept.
(Bild: Next E-Go Mobile)

Fahrer des E-Go Life sollen künftig die leer gefahrene Batterie ihres Autos gegen eine volle tauschen können, statt sie vollzuladen. Wie der Hersteller des Elektro-Kleinwagens mitteilte, sind die ersten beiden Tauschstationen jetzt in Betrieb: im Werk in Aachen sowie in Zülpich bei einem Servicepartner. Weitere sind geplant, zunächst in Düsseldorf und Hamburg, wo der Hersteller seit Kurzem eigene Brandstores betreibt.

Der Batteriewechsel dauert nach Angaben von E-Go 60 Minuten. Das ist eine verhältnismäßig lange Zeit. An den Battery-Swap-Stationen des chinesischen Elektroautobauers Nio beispielsweise dauert der Tauschvorgang rund drei Minuten. Allerdings sind die sogenannten „E-Pits“ von E-Go keine vollautomatischen Stationen. Stattdessen wird die Batterie in der Werkstatt manuell getauscht. E-Go will den Vorgang künftig auf 30 Minuten verkürzen.

Schneller als Laden

Im Vergleich zum klassischen Stromtanken an der Ladesäule geht das Tauschen dennoch deutlich schneller. Da der E-Go Life nur einphasig mit 3,7-kW laden kann, dauert es mehr als fünfeinhalb Stunden, bis die Batterie voll geladen ist.

Grundsätzlich sehen die Aachener im Batterietausch ein ergänzendes Angebot. „Kunden, die aufgrund eines unerwarteten Ereignisses länger als gewöhnlich unterwegs sein müssen“, könnten die Tauschfunktion nutzen, erläutert der Hersteller. Das regelmäßige Laden soll die bevorzugte Option bleiben.

Entsprechend bleiben die Kunden beim Tausch Eigentümer ihrer Originalbatterie und können deren Verbleib über eine App und ihre Batterie-ID im Blick behalten. Innerhalb eines Monats müssen sie den Akku aber an der gleichen Station – vollgeladen – wieder abholen.

Der Service steht allen E-Go-Fahrern im Rahmen ihres Tauschkontingents zur Verfügung. Bis zu sechs Mal pro Monat können Kunden die Batterie kostenlos tauschen lassen. Sie zahlen laut E-Go dann weder für die voll aufgeladene neue Batterie noch für deren Einbau. Der Preis ab dem siebten Batterietausch ist abhängig vom individuellen Stundenverrechnungssatz des Servicepartners.

China: Industriestandard zum Batterietausch

In China bieten inzwischen mehrere Hersteller vollautomatische Batterietauschsysteme an. Einer der ersten war Baic – zunächst mit dem Fokus auf Taxis. Zuletzt hatte der Autobauer die vierte Generation seiner Battery-Swap-Stationen vorgestellt, an denen der Austausch nur 30 Sekunden dauern soll.

Auch Geely, Changan, SAIC und FAW sind inzwischen auf diesen Zug aufgesprungen. Die Chinesen halten diese Technik für zukunftsträchtig. Seit Anfang November existiert dort ein Industriestandard für den automatischen Batterietausch.

Nio hat unterdessen bereits die ersten europäischen Battery-Swap-Stationen geplant. Das Start-up feierte vor Kurzem seinen Marktstart in Norwegen und will dort bis Ende des kommenden Jahres 20 Tauschstationen errichten. Nio-Fahrer müssen die Batterie nicht mit kaufen, sondern können sie zum Fahrzeug dazu mieten (Battery as a Service).

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