Jakob entwickelt Onlineshop für Händlerkollegen
Im B2C-Digitalverkauf sieht das Autohaus Jakob aus Neustadt im Vogtland für sich keine Zukunft. Daher investiert das Unternehmen stark ins B2B-Geschäft. Damit erzielten die Westsachsen Platz fünf des Internet Sales Awards.
Anbieter zum Thema

In Westsachsen wachsen die Bäume nicht gerade in den Himmel. Etliche Regionen bluten regelrecht aus. Als freier Handelsbetrieb für EU-Neuwagen und junge Gebrauchte kann man dort nur überleben, wenn man neben treuen regionalen Kunden auch überregionale Käufer anspricht. Genau diese Erkenntnis reifte schnell beim heute 21-jährigen Franz Jakob, als er vor drei Jahren in den Betrieb seiner Eltern Jana und Bernd im vogtländischen Neustadt einstieg.
Inzwischen hat er im Onlinebereich viel geändert. Sein Vater Bernd schenkte ihm absolutes Vertrauen und lässt ihm die notwendigen Freiheiten. Dazu gehört unter anderem, dass der Junior die Webseite des Autohauses grundlegend modernisierte. Im Februar 2017 erfolgte der Relaunch. Gleichzeitig intensivierte der Junior sein Engagement auf der Facebook-Seite des Unternehmens. Fast 1.400 Fans gefällt der Auftritt im sozialen Netzwerk. Dort veröffentlicht das Autohaus unter anderem Gewinnspiele mit Servicegutscheinen und anderen aktuellen Veranstaltungen.
Newsletter mit aktuellen Angeboten und Aktionen
Natürlich ist der Händler auch auf einschlägigen Portalen wie Mobile.de und Autoscout 24 aktiv sowie auf Auto Uncle, Webmobil 24 und ELN.de. Zudem verschickt das Autohaus ein- bis zweimal im Quartal einen Newsletter, der Kunden und Interessenten auf Serviceaktionen und Verkaufsangebote hinweist. Dazu nutzt das Unternehmen die Software Newsletter2go, die Franz Jakob extrem genaues Tracking ermöglicht.
Trotz aller digitalen Hilfsmittel kommt auch der direkte Kontakt nicht zu kurz: „Wir punkten mit Persönlichkeit und unserem Familienbetrieb“, erklärte Franz Jakob gegenüber der Jury des Internet Sales Awards bei deren Besuch vor Ort. Und: „Den Kunden erwarten langjährige Mitarbeiter, persönliche Ansprechpartner und eine regional verwurzelte Inhaberfamilie.“
Und was macht er im digitalen Kundenkontakt anders als die Wettbewerber? „Etliche Kollegen in der Region behandeln den Onlinebereich noch recht stiefmütterlich. Es gibt noch sehr viele Autohäuser in der Nähe, die iFrame-Lösungen von Mobile.de benutzen und Anfragen per Post-It-Zettel beantworten. Wir dagegen investieren für unsere Unternehmensgröße sehr hohe Summen in die Online-Präsenz, da wir zweifelsfrei die Zukunft für uns darin sehen“, erklärt der Juniorchef.
Auch wenn die beschriebenen Anstrengungen das Ziel haben, die Digitalisierung des Handels voranzutreiben, bleibt es eine Kernaufgabe der Familie Jakob, Kunden in ihr Autohaus zu locken. Entsprechende Anfragen werden mit Hilfe des CRM-Moduls von Audaris bearbeitet. Alle neuen Kontakte werden über ein Ticket-System zum Teil automatisch erfasst, zum Teil manuell eingegeben. Innerhalb eines halben Werktages übernimmt ein Mitarbeiter die Tickets, was in der Software für alle anderen Benutzer ersichtlich ist. Die eigentliche Kundenansprache erfolgt im Normalfall zuerst per Telefon. „Bei Nichterfolg oder für weitere Informationen nutzen wir dann E-Mails. Auch diese Kundenkontakte werden getracked und mit einem Nachfasstermin versehen“, so Jakob weiter.
Wachstumschancen liegen eher im B2B-Geschäft
Aber im Digitalverkauf im B2C-Bereich sieht der Junior keine große Wachstumschance. Die liege eher im Händlergeschäft. Aus diesem Grund hat er einen B2B-Online-Shop für Händler etabliert. Rund 500 seiner Kollegen haben dort bereits einen Account. Etwa 125 von ihnen sind auch aktiv. „Sie können aus unserem Bestand sowie aus dem unserer europaweiten Partner – und somit aus fast 3.000 Fahrzeugen – Angebote für ihre Kunden erstellen“, erklärt Franz Jakob das System. Jetzt, im vierten Quartal soll der Bestand noch einmal erweitert werden.
Neben der Angebotserstellung sind ein Beratungsmodus integriert, eine Reservierungsfunktion sowie ein Sofortkauf-Button. „Für den Online-Shop werden verschiedene Landingpages erstellt, die zielgruppenorientiert geschalten und beworben werden“, ergänzt Jakob. Darüber hinaus verschickt Jakob einmal in der Woche einen Newsletter mit der Lagerübersicht sowie mit Infos über Reduzierungen und Neueinstellungen an die Händler.
Als Renault-Partner nach der Wende gestartet
Das Autohaus Jakob wurde nach der Wende 1990 durch Geschäftsführer Bernd Jakob gegründet. Früher war das Unternehmen ein Renault-Partnerbetrieb, heute bietet es Renault-Kunden noch Serviceleistungen an. Der Vertrag mit dem Importeur ist längst gekündigt. Seit 2008 handeln die Jakobs schwerpunkmäßig mit EU-Neufahrzeugen sowie jungen Gebrauchtwagen.t Seit 2006 ist der Händler zudem Bosch-Car-Service-Partner und bietet als KS-Autoglas-Partner Dienstleistungen an.
(ID:44967035)