Lage, Lage, Lage – Die Fünf neben der Tankstelle
Nach dem kurzen Boom der Abwrackprämie von 2009 folgte für viele Werkstätten und Reifendienste ein böses Erwachen – denn der Reifenumsatz brach ein. Teamleiter Martin Seifert steuerte gegen und erweiterte das Serviceangebot des Globus Kfz-Meisterbetriebs aus Mühldorf.
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Die Teammitglieder handeln wie Unternehmer im eigenen Unternehmen – das ist ein wichtiger und auch ungewöhnlicher Teil des Erfolgsrezepts von Globus Reifen- und Autoservice in Mühldorf am Inn. Ungewöhnlich deswegen, weil der Meisterbetrieb nicht nur Franchisenehmer von Vergölst, sondern in erster Linie zu einer Kette von Reifendiensten gehört, die das SB-Warenhaus und Baumarktkette Globus an insgesamt 19 der 46 Standorte betreibt. In den Filialbetrieben anderer Ketten wird den Mitarbeiter üblicherweise jeder Schritt und Tritt vorgegeben, nicht so in Mühldorf.
„Wir sind völlig frei, wie wir die Öffnungszeiten für uns gestalten. Die gibt uns keiner vor“, betont Teamleiter und Kfz-Meister Martin Seifert. „In der Umbereifungssaison sieht das natürlich anders aus.“ Freie Hand hat das Filialteam und der verantwortliche Personalleiter der Globus Betriebsstätte Mühldorf Peter Malcher auch bei der Werbung und den sonstigen Marketingaktivitäten. So beispielsweise bei Filialfesten oder der Teilnahme an der Inn-Messe, einer regionalen Einkaufsmesse.
Der Internetauftritt fällt eher unscheinbar aus, nur mit etwas Beharrlichkeit findet man auf der Webseite des Einkaufszentrums einen Link zur Werkstatt. Doch in so großem Rahmen müssen die Mühldorfer auch nicht tätig werden – schließlich sitzen sie direkt neben dem Kundenbagger des Globus-Einkaufszentrums, der Tankstelle. Gut 20.000 Autofahrer lockt der günstige Sprit an – pro Woche! Und auch vor der daran angeschlossenen Waschstraße bilden sich bei schönem Wetter lange Schlangen. Selbstredend, dass die dort überall aufgestellten Werbetafeln der Autowerkstatt viel Beachtung finden.
Trotzdem beschlossen die Mühldorfer vor vier Jahren, ihr Serviceangebot deutlich auszubauen. Die Umsätze des ursprünglich als Reifendienst gegründeten Unternehmens stagnierten trotz aller Werbung. Peter Malcher hat dafür eine schlüssige Erklärung parat: Die Werkstattkette ist vom Einkaufsvolumen schlicht zu klein, um auf dem von Rabattschlachten geprägten Reifenmarkt preislich mitspielen zu können.
So beschloss das Team die vorhandene Kompetenz auch zu nutzen. Zunächst steigen die Mühldorfer in das Autoglasgeschäft ein, danach startete dann der Vollservice rund ums Auto. Auch hier zeigt sich wieder die unternehmerische Freiheit, die die Mannschaft um Teamleiter Seifert hat: „Wir können nicht alles leisten, schon alleine weil wir unmöglich jedes Spezialwerkzeug haben können. Diesen Kunden können wir aber Fachbetriebe empfehlen, die wir für kompetent halten und mit denen wir auch lose kooperieren“, erklärt Seifert. Arbeit auch mal wegzuschicken – bei den meisten Fast-Fit-Ketten ist das verpönt, lieber ruiniert man seinen Ruf mit einer misslungenen Zahnriemenreparatur am Oberklasse-V-8.
Globus Kfz-Meisterbetrieb unter den Top Ten
Der in jeder Situation spürbare Teamgeist und der ausgesprochen herzliche Kontakt zu den Werkstattkunden haben der Jury des Deutschen Werkstattpreises sehr gut gefallen. Die Entscheidung der Jurymitglieder, bestehend aus Vertretern der Redaktion »kfz-betrieb« und der Automechanika Frankfurt: Die Globus Kfz-Meisterwerkstatt in Mühldorf am Inn kommt unter die Top Ten beim Deutschen Werkstattpreis 2017.
Interessierte Inhaber und Mitarbeiter von freien Werkstätten sollten sich die Preisverleihung nicht entgehen lassen. Sie findet am Vorabend der Fachtagung Freie Werkstätten und Servicebetriebe am 27. Oktober 2017 im Würzburger Vogel Convention Center statt. Übrigens ist die Teilnahme an der Preisverleihung für die Besucher der Fachtagung kostenlos.
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