Lynk & Co führt Volvos Rennsport-Engagement weiter
Mit Lynk & Co wird ab 2019 ein weiterer Hersteller ein TCR-Rennfahrzeug im Programm haben. Die Chinesen nutzen in der Entwicklung und im Wettbewerbseinsatz die Erfahrung eines schwedischen Entwicklungs- und Fahrerteams.

Mit dem Untergang der auf teuren Prototypen basierenden Tourenwagen-Weltmeisterschaft „WTCC“ endete zugleich das werksseitige Motorsport-Engagement von Volvo und dessen langjährigem Einsatzteam Cyan Racing. In der Zwischenzeit wurde die Mannschaft allerdings zur offiziellen Sportabteilung der Volvo-Mutter Geely aufgewertet.
Nun gibt es für sie ein neues Betätigungsfeld: den Tourenwagen-Weltcup „WTCR“. Hier setzt Cyan Racing ab 2019 wieder mindestens ein Fahrzeug ein. Überraschenderweise rollt aber kein Volvo an den Start, sondern ein „Lynk & Co 03“ (siehe unten). Dieser basiert wie diverse Volvo-Modelle auf der CMA-Plattform des Konzerns, die Marke war jedoch bisher nicht im Rennsport verortet.
Als Antrieb kommt reglementsbedingt ein Zweiliter-Turbobenziner mit rund 257 kW/350 PS zum Einsatz. Hier dürfte sich Lynk & Co im Volvo-Regal bedienen, wo die komplette Produktpalette auf Vierzylinder mit diesem Hubraum setzt. Angetrieben wird in der TCR-Klasse stets nur die Vorderachse, geschaltet wird über ein sequenzielles Getriebe mit sechs Gängen. Karosserietechnisch geht Lynk & Co neben Audi als einzige Marke den Weg mit einer viertürigen Limousine, während alle anderen Hersteller auf fünftürige Kompakte setzen. Die spezielle Karosserieform soll aerodynamische Vorteile bringen.
WTCR-Feld: Audi, Hyundai, Alfa Romeo u.v.m.
In der WTCR trifft Lynk & Co auf Konkurrenz von VW (Golf), Hyundai (i30), Audi (RS3), Honda (Civic), Peugeot (308), Cupra (Leon) und Alfa Romeo (Giulietta). Weiterhin gibt es TCR-Fahrzeuge auf Basis des Opel Astra, Renault Mégane und Subaru WRX, die jedoch nicht in der Weltmeisterschaft an den Start gehen.
Zusätzlich zum Einsatz in dem weltweiten Championat wird Cyan Racing zusammen mit Lynk & Co ein Konzeptfahrzeug für einen Straßensportwagen auf Basis des TCR-Fahrzeugs entwickeln, das 368 kW/500 PS leisten soll. Hier scheint ein Hybridantrieb realistisch. Optisch könnte sich der Sportler am Polestar 1 orientieren.
Der „03“ ist die erste Lynk-Limousine
Mit dem Lynk & Co 03 hat der chinesische Autobauer nach zwei SUV verschiedener Größe als drittes Modell im September auf der Automesse in Chengdu eine Kompakt-Limousine vorgestellt. Technisch basieren alle Modelle auf der CMA-Plattform, auf der auch die 40er-Baureihe des Herstellers Volvo aufbaut, der ja ebenfalls eine Geely-Tochter ist.
2019 soll die Limousine im Reich der Mitte auf den Markt kommen, bis zu seinem Deutschland-Debüt dürfte es noch dauern. Zunächst will Lynk & Co Ende 2019 mit dem SUV 01 auf den deutschen Markt kommen, 2020 soll das Kompakt-SUV 02 folgen. Anstatt über Autohäuser sollen die Fahrzeuge vor allem online verkauft oder verleast werden. Den Werkstatt-Service übernehmen die Volvo-Vertragspartner.
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