Mercedes trennt Nutzfahrzeug- und Pkw-Präsenz
Die Daimler AG eröffnet in Frankfurt ihr modernstes Nutzfahrzeugzentrum Europas. Damit startet die Neustrukturierung seiner Niederlassungen im Rhein-Main-Gebiet. Die Pkw-Standorte sollen folgen.
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Die Daimler AG hat ihr neues Nutzfahrzeug-Zentrum Frankfurt-Rhein-Main eröffnet. An diesem neuen Standort bündelt der Konzern die Präsenz der bisher getrennten Niederlassungen in Frankfurt und Offenbach. Die Filiale in der Frankfurter Heerstraße tritt künftig als reiner Pkw-Betrieb auf, in Offenbach ist der Hersteller weiterhin mit einer kleinen Transporter-Dependance präsent.
Mercedes-Benz verfügt in Deutschland aktuell über 25 reine Nutzfahrzeugzentren. Weitere sind in Planung, wie Thomas Witzel, Leiter Vertrieb Lkw des Mercedes-Benz Vertrieb Deutschland (MBVD), anlässlich einer Pressekonferenz erklärte: „Erst kürzlich haben wir die Standorte in Augsburg und Berlin eröffnet. Kassel, Bremen und Mannheim sollen folgen. Zudem führen wir Gespräche mit einigen unserer Vertragspartner.“
Die Trennung der Pkw- und Lkw-Betriebe sei Teil der Nutzfahrzeug-Strategie des Herstellers, sagte Andreas Rentschler, Vorstand der Daimler AG und verantwortlich für das Geschäftsfeld Daimler Trucks: „Der Nutzen, diese beiden Bereiche gemeinsam zu betreiben, ist an einigen Standorten gering. Daher planen wir, an strategisch günstigen Punkten die Standorte zu trennen.“
Das neue Nfz-Zentrum ist Schritt eins der Neustrukturierung der Mercedes-Niederlassung in Frankfurt. In den kommenden drei bis fünf Jahren möchte der Hersteller seine drei bestehenden Pkw-Standorte in Frankfurt in einem neuen in Offenbach-Kaiserlei zusammenführen. Zusammengenommen investiert der Hersteller 85 Millionen Euro – zirka ein Drittel des Volumens entfiel dabei auf das Nfz-Zentrum. Damit unterschritt die Daimler AG ihre geplanten Investitionen um zirka fünf Prozent, gab Burkhard Wagner, Direktor der Mercedes-Benz Niederlassung Frankfurt/Offenbach, an.
Alles an einem Standort
18.000 Transporter und schwere Lkw möchte die Niederlassungen jährlich betreuen, erklärt Burkhard Wagner. Dafür stehen den 150 Mitarbeitern auf dem 43.000 qm2 großen Betriebsgelände rund 9.000 qm2 überbaute Fläche und 30 Arbeitsplätze zur Verfügung. Neben Verkauf und Vermietung neuer und gebrauchter Lkw und Transporter bietet das Nfz-Zentrum den Service an Trucks, Aufliegern, Vans und Bussen an. Zudem können die Niederlassungskunden auch eine der modernsten und größten Waschstraßen der Region nutzen.
Als Truckworks-Standort kooperiert die Niederlassung ferner mit 25 Vertragspartnern, um unter anderem auch spezielle Arbeiten an Kühlsystemen, Auf- und Anbauten, Achsen oder Bremssystemen vorzunehmen. Ebenso bietet das Unternehmen seinen Kunden verlängerte Öffnungszeiten und einen 24-Stunden-Pannendienst an. „In dieser ausgeprägten Form war uns das bislang nicht möglich. Unsere Arbeitsbedingungen haben sich drastisch verbessert“, sagte Burkhard. „Unser Ziel ist es, dass wir 80 Prozent aller Lkw nach spätestens zwei Stunden wieder auf der Straße haben. Denn nur dort können unsere Kunden Geld mit ihren Fahrzeugen verdienen“, erklärte Rentschler.
Hohe Komfort-Standards
Für den Neubau benötigte die Daimler AG nur zehn Monate. „Wir wollten keinen Rekord aufstellen. Obwohl wir unter der vorgegebenen Zeit liegen, haben wir alles so gestaltet, wie wir es geplant haben.“ Dazu gehören neben einem Blockheizkraftwerk auch eine abwasserfreie Werkstatt, eine eigene biologische Wasseraufbereitung für die Waschanlage sowie eine Dachbegrünung und sogar eine Fußbodenheizung im Servicebereich.
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