Fahrbericht Roadtrip mit Lamborghini

Quelle: sp-x Lesedauer: 5 min |

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2022 bleibt bei Lamborghini alles beim Alten. Leistung, Sound und schrilles Styling sorgen weiterhin für viel Faszination und Fahrspaß. Doch es gibt noch mehr.

Am Fuße des Matterhorns warten verschiedene Lamborghini auf einen zweitätigen Roadtrip.
Am Fuße des Matterhorns warten verschiedene Lamborghini auf einen zweitätigen Roadtrip.
(Bild: Lamborghini)

Corona- und Chipkrise zum Trotz hat Lamborghini 2021 mit über 8.400 verkauften Autos einen neuen Höhenflug verbucht, obwohl die Italiener weiter ausschließlich auf Verbrenner-Modelle setzen. Doch 2022 wird für Urus, Huracan und Aventador das letzte Jahr ohne elektrifizierte Alternativen sein. Lamborghini befindet sich auf dem Weg ins E-Zeitalter. Auf einem Trip vom Matterhorn bis zum Stammsitz in Sant'Agata konnten wir einiges über diese Zukunft und einiges mehr über die Gegenwart der Marke erfahren.

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Auftakt ist eine „Ice Experience“ auf der Südseite vom Matterhorn, bei der wir materialschonendes Driften mit Heck- und Allradantrieb auf vereister Freifläche üben. Am Rande der Eisfläche stehen neben einigen Urus auch die Sportwagen zu Ausfahrten bereit. Huracan und Aventendor sind schnell vergriffen, die SUV bleiben stehen. Es sind nun mal die flachen Kraftkeile, die die Faszination der italienischen Marke ausmachen und das fein gemachte SUV daneben verblassen lassen.

Dabei ist der Urus für Lamborghini ein wichtiges Modell. Mehr als die Hälfte der Verkäufe gehen auf das Konto des über 220.000 Euro teuren V8-Boliden, einige Kunden des Dickschiffs legen sich später zudem einen Huracan zu. Andersherum funktioniert das hingegen nicht. Wer sich für einen Sportwagen von Lamborghini entscheidet, wird in der Regel um den Urus einen Bogen machen.

E-Lambo womöglich ab 2028

Lamborghini steht am Scheideweg. Noch gibt es keine Alternative zum Verbrenner, doch 2023 starten die Italiener in die elektrische Zukunft. Zunächst wird man auf Hybridantriebe für alle Baureihen setzen. Für die zweite Hälfte des Jahrzehnts ist dann eine rein elektrisch angetriebene Baureihe geplant.

Genau festlegen auf das Jahr will man sich nicht. Vielleicht 2028. Für ihren ersten E-Lambo, bei dem es sich sehr wahrscheinlich um einen 2+2-Sitzer handeln wird, wollen die Italiener sich jedenfalls Zeit lassen. Die Relation zwischen Performance und Reichweite soll stimmen. Noch ein paar Jahre vielleicht, dann dürfte die E-Antriebs- und Batterietechnik dem hohen Anspruch der Marke gerecht werden.

Huracan STO: Technische Nähe zum Audi R8

Die Messlatte liegt bei Lamborghini jedenfalls sehr weit oben, wie sich bei einer Spritztour im Huracan STO auf kurvigen Bergstraßen zeigt. Der STO ist ein brutales Biest mit mächtigem Heckflügel, bockhartem Fahrwerk, knusperleicht und 470 kW/640 PS stark. Mit einer Mattlackierung in Olivgrün, fein gearbeiteten Carbon-Teilen, filigranen Leichtbaurädern und den voluminösen Auspuffendohren schindet er Eindruck. Innen vermittelt das rennsportlich eingerichtete Cockpit dem Fahrer das Gefühl, in einem Kampfjet zu sitzen.

Die technische Nähe zum Audi R8 wurde geschickt kaschiert. Das mechanische Sirren des Motors verweist zwar eindeutig auf die deutsche Herkunft, doch der virtuose und wilde Sound aus den Auspuffrohren trägt eine italienische Handschrift. Wenn man im Trofeo-Modus bei Tunnelfahrten mit der linken Schaltwippe hinterm Lenkrad ein oder zwei Gänge nach unten schaltet und den 5,2-Liter-V10 jenseits der 5.000 U/min dreht, sorgt das für wohlige Schauer. In der hybridischen Zukunft wird Lamborghini seinen für die Markenidentität so wichtigen Sound noch weiter pflegen, beim rein elektrischen Modell wird das nicht mehr möglich sein.

Auf den kurvigen Bergsträßchen demonstriert des STO eindrucksvoll sein Können. Die von Antriebseinflüssen unbehelligte Lenkung, kurze Schaltzeiten, der mächtige Schub – das bietet Suchtpotenzial. Angesichts der kompromisslosen Härte des Fahrwerks und den vielen Frostlöchern im Asphalt hat man allerdings auch schnell genug.

Huracan Coupé: In 3,6 Sekunden auf 100 km/h

Die anschließende Fahrt mit einem allradgetriebenen Huracan Coupé im normalen Straßen-Modus erleben wir als echte Wohltat, bei weiterhin hohem dynamischen Fahrniveau. Im Vergleich zum STO fühlt man sich fast wie in einem Gran Turismo, der dank Allradantrieb mehr Sicherheitsreserven bietet. Anschließend zeigt uns allerdings der Urus, wie ungleich komfortabler ein Lambo sein kann.

Von der Grenze zur Schweiz führt uns der Weg zunächst ins Aostetal zum Forte di Bard, das einst für den Avengers-Streifen „Age of Ultron“ als Kulisse diente. Wie eine Festung wirkt auch das Lambo-SUV, das sich dennoch äußerst beweglich gibt. Der 478 kW/650 PS starke Vierliter-V8-Biturbo sorgt im Zusammenspiel mit einer 8-Gang-Automatik und Allradantrieb für überraschend spritzigen Vortrieb des 2,2-Tonners. 3,6 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h und 305 km/h Topspeed sprechen eine deutliche Sprache.

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