Skoda setzt beim Karoq auf höhere Ausstattungslinien

Autor / Redakteur: ampnet/gr / Andreas Grimm

Ein gutes halbes Jahr nach dem ersten Skoda-SUV Kodiaq drängt nun dessen kleiner Bruder in die Schauräume. In den ersten Testfahrten präsentiert sich der Karoq mit cleveren Ideen für den Alltag und viel Platz für die Passagiere.

Der Skoda Karoq steht vor dem Marktstart. Am 4. November ist er im Handel verfügbar.
Der Skoda Karoq steht vor dem Marktstart. Am 4. November ist er im Handel verfügbar.
(Bild: Skoda)

Der Skoda Yeti geht, der Skoda Karoq kommt. Schon länger war klar, dass es eine Zweitauflage des in die Jahre gekommenen Yeti nicht geben wird. Der eigenwillig proportionierte „Kastenwagen“ hatte doch zu sehr polarisiert. Die Leerstelle Produktmix der tschechischen Volkswagentochter besetzt mit Marktstart am 4. November nun der Karoq. Mit 4,38 Metern Länge und 1,84 Metern Breite misst der Karoq etwas mehr als der abgelöste Yeti und natürlich weniger als der höher positionierte Kodiaq.

Zusammen mit dem Seat Ateca basiert der Karoq auf dem modularen Querbaukasten aus dem Volkswagen-Konzern und steht ganz im Zeichen des derzeit überall angesagten SUV-Designs mit klaren Linien und präzisen Konturen. Die Front prägen schmale, scharf gezeichnete Scheinwerfer und der typische Kühlergrill von Skoda, das Heck schmale, eckige Leuchten. Ab der mittleren Ausstattung sind LED-Scheinwerfer und Leuchten erhältlich. Innen ist das Raumangebot für vier Personen groß bis üppig – der mittlere hintere Sitz lässt sich jedoch besser als Ablage denn zum Platznehmen nutzen.

Skoda Karoq: Starkes Verkaufsargument
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Ab Werk packt Skoda den Frontantrieb in den Karoq. Wer Allrad will, muss sein Kreuzchen in der Aufpreisliste machen. Die beiden höheren Ausstattungslinien Ambition und Style sind für das Auto bereits bestellbar. Die Einstiegsversion Active kommt zu einem späteren Zeitpunkt. Das dürfte allerdings die wenigsten stören, da die Tschechen vermutlich zurecht davon ausgehen, dass sich nur wenige Kunden für die einfachste Ausführung entscheiden werden, für die Skoda 24.290 Euro aufrufen wird. Der Kodiaq hat gezeigt, dass die Käufer für ein stimmiges Konzept, zumindest derzeit, gerne auch mal mehr ausgeben.

Als erstes Modell der Tschechen erhält der Karoq – allerdings erst ab dem Frühjahr 2018 - das virtuelle Cockpit mit vier unterschiedlichen Ansichten, die man frei programmierbaren kann. Es bleibt aber Option, so dass man sich erfreulicherweise auch für konventionelle analoge Instrumenteneinheiten entscheiden kann. Das Navi bietet mit einem 9,2-Zoll-Bildschirm und der formidablen Gestensteuerung den neuesten technischen Stand im VW-Konzern.

„Simply clever“- Ideen vielfach umgesetzt

Wie viele andere Modelle zuvor hat Skoda auch den Karoq mit zahlreichen „simpy clever“-Lösungen für die kleinen Probleme des täglichen Lebens im Auto bestückt. Fährt man alleine, freut man sich über den praktischen Flaschenhalter mit Aufschraubhilfe in der Mittelkonsole. Versorgt der Beifahrer die Passagiere während der Fahrt mit Schokoriegeln und Obst, verschwinden Reste schnell in dem niedlichen Abfallsäckchen in der Beifahrertür. Skoda sorgt für Ordnung und hat an Ablagen im Karoq nicht gespart. Neun sind es an der Zahl.

Der Karoq passt sich variabel den Bedürfnissen seiner Passagiere an. Über das optionale Vario-Flex-Sitzsystem können die beiden äußeren Sitze hinten längs um 15 Zentimeter und acht Zentimeter zur Mitte hin verschoben werden. Der Kofferraum fasst, hinter der elektrisch und über einen Fußkick berührungslos auf und zu schwingenden Heckklappe (Optionsliste), 521 Liter. Nach Verschieben oder Herausnehmen der Rücksitze lässt er sich, bei nicht ganz ebenem Ladeboden, auf bis zu 1810 Liter erweitern.

Unter der Haube stehen zum Start aus dem Konzernregal zwei Benziner und zwei Diesel mit 115 bis 150 PS zur Wahl. Die Basis bildet der aufgeladene 1,0 Liter Dreizylinder Benziner mit 115 PS. Darüber fungiert ein neuer 1,5 Liter Vierzylinder mit Zylinderabschaltung, bei dem sich der zweite und der dritte Zylinder kurzfristig abschalten, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Außerdem im Angebot steht der 150 PS starke Selbstzünder, der trotz aller Dieseldebatten weiterhin von Flotten und allen übrigen sparsamen Vielfahrern bevorzugt werden dürfte. Ein noch stärkerer Diesel mit 190 PS, serienmäßigem Allradantrieb und Siebengang-DSG folgt im Frühjahr.

Schaltgetriebe und DSG verfügbar

Mit Ausnahme des kraftvollsten Diesels können alle Aggregate wahlweise mit einem manuellen Sechsgang-Schaltgetriebe oder einem Siebengang-DSG bestellt werden. Mit dem frontgetriebenen 1,5 Liter TSI Benziner ist man auf den leeren sizilianischen Landstraßen während der ersten Fahrpräsentation nach der IAA-Premiere im September passend motorisiert. Das maximale Drehmoment von 250 Nm liegt schon bei 1500 Umdrehungen in der Minute an und erlaubt mit der präzisen wie leichtgängigen Lenkung nicht nur lockeres Cruisen, sondern auch temperamentvolle Spurts.

Dabei bleibt der Karoq komfortabel und rollt auch über stärkere Verwerfungen im Asphalt weich und locker hinweg. Wer die Stöße unter dem Popometer mehr schätzt, der muss unter den drei programmierten Fahrmodi (DCC) Eco, Normal und Sport den letzteren wählen. In dem 2,0 Liter TDI mit Allrad samt Mehrlenker-Hinterachse sorgt eine Allradkupplung auf schwierigem Untergrund für den bedarfsgerechten Einsatz der Hinterräder. Auf normaler Strecke geht die Antriebskraft hingegen nahezu komplett an die Vorderräder.

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