Tipps für die Chromverspiegelung
Chromoptik als Zusatzgeschäft bei Oldtimern und Industrieteilen: Das Verspiegeln von Oberflächen kann für Karosserie- und Lackierfachbetriebe ein interessantes Zusatzgeschäft sein. Der Lackhersteller Axalta erklärt, wie Lackierer glänzende Ergebnisse erzielen können.
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Chromoptik als effektvolle Oberflächenbeschichtung ist in der Industrie ebenso gefragt wie bei Designlackierungen oder beim Restaurieren von Oldtimern. Um diesen Trend entgegenzukommen, hat der Lackkonzern Axalta Effektlackierungen mit Chromoptik in sein Produktportfolio aufgenommen. Hierfür kooperiert das Unternehmen mit Verspiegelungssystemen des Herstellers CSM Coating Systems.
Wie der Lackhersteller informiert, können verschiedenste Materialien – von Kunststoff über Metall, Holz sowie Glas und Stein – mit der Chromoptik versehen werden. Zusätzlich lasse sich auch die Optik aller Buntmetalle wie Gold, Bronze und Kupfer imitieren. Bei dem Verfahren handelt es sich um eine sogenannte „chemische Spritzmetallisierung“. Damit würden sich im Gegensatz zu alternativen galvanischen Verfahren auch nichtleitende Werkstücke beschichten lassen, wie sie in der Fahrzeugreparatur oder -restaurierung vorkommen.
Übung macht den Chrommeister
Kfz-Lackierer, die erstmals mit dem CSM-System arbeiten, können laut Axalta bei den meisten Arbeitsschritten auf ihre Erfahrung in der Lackreparatur zurückgreifen. Untergrundvorbereitung, Vor- und Klarlackierung würden sich nicht von einer klassischen Lackierung unterscheiden. „Nur der Prozess der eigentlichen Verspiegelung erfordert zu Anfang etwas Übung“, weiß Canfer Gül von CSM. Es sei wichtig, sich exakt an die Arbeitsanleitung zu halten. Zudem hat Gül einige nützliche praktische Tipps für das Applizieren des Materials:
- 1. Nach dem Auftrag des Primers folgt das „Beflammen“. Dieser Arbeitsschritt dient dazu, die Poren der Oberfläche zu öffnen, und erfordert etwas Übung. Hierfür sollte der Anwender den Bunsenbrenner in einem Abstand von etwa fünf bis sieben Zentimetern zügig über die Oberfläche führen. Dieser Prozess sollte zweimal wiederholt werden, jeweils mit einer kurzen Abkühlungspause dazwischen.
- 2. Der Lackierer sollte das Objekt anschließend mit dem zum System gehörenden „Wasser“ benetzen, einem entmineralisierten Reinstwasser. Sind Wasserperlen sichtbar, müssen diese Stellen erneut beflammt werden.
- 3. Danach erfolgt das sogenannte „Bekeimen“, bei dem der Aktivator, eine Salzlösung, appliziert wird. Im Anschluss sollte der Anwender die Fläche mit Reinstwasser neutralisieren. Dabei wird überschüssiges Salz entfernt, das andernfalls später die Verspiegelung verfärben könnte.
- 4. Es folgt die eigentliche Verspiegelung. Hierfür kommt die zweiköpfige Metallisierungspistole zum Einsatz. Der Lackierer muss den Abzug immer voll durchgedrückt halten – anders als bei der Lackierpistole, bei der manchmal mit kurzen Druckstößen gearbeitet wird. Nur bei vollem Druck ist sichergestellt, dass sich die beiden Komponenten Silbernitrat und Reduktionsmittel etwa zehn bis 20 Zentimeter vor der Düse perfekt miteinander vermischen.
- 5. Keine Angst vor einer zu hohen Schichtdicke: Eine chemische Reaktion führt zu der Verspiegelung, die von selbst stoppt. Die Schicht wird deshalb automatisch nicht dicker als 150 Nanometer. Lackierer können die Oberfläche daher großzügig sättigen. Überschüssiges Material soll man anschließend mit Reinstwasser wieder abspülen.
- 6. Abschließend wird der Klarlack in zwei dünnen Schichten aufgetragen. Anwender sollten darauf achten, nur den dafür mitgelieferten Klarlack zu verwenden. Er ist speziell auf das System abgestimmt und besonders elastisch. Verwendet man sehr hart verspannende Klarlacke, kann es unter Umständen zu Unverträglichkeiten kommen.
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