Ukraine-Krieg Volkswagen und Toyota stoppen ihr Russland-Geschäft

Quelle: dpa |

Die beiden größten Autohersteller haben ihre Werke in Russland angehalten. Volkswagen stoppt zudem die Lieferungen aller Konzernfabrikate in das Land.

SUV-Fertigung von Toyota in St. Petersburg.
SUV-Fertigung von Toyota in St. Petersburg.
(Bild: Hersteller)

Volkswagen setzt sein Russland-Geschäft wegen des Krieges gegen die Ukraine aus. „Vor dem Hintergrund des russischen Angriffs hat der Konzernvorstand entschieden, die Produktion von Fahrzeugen in Russland bis auf weiteres einzustellen", hieß es am Donnerstag aus Wolfsburg. Auch Exporte des größten europäischen Autobauers nach Russland würden „mit sofortiger Wirkung gestoppt".

Wolfsburg betreibt Werke in Kaluga südwestlich von Moskau und im weiter östlich gelegenen Nischni Nowgorod. An beiden Standorten werde die Produktion nun vorerst beendet, teilte das Unternehmen mit. Ebenso sollen keine Autos von Marken aus der Volkswagen-Gruppe mehr nach Russland ausgeführt werden. „Mit der weitgehenden Unterbrechung der Geschäftstätigkeit zieht der Konzernvorstand die Konsequenzen aus der von starker Unsicherheit und den aktuellen Verwerfungen geprägten Gesamtsituation", erklärten die Wolfsburger.

Stillstand auch bei VWN

Für den Hauptsitz der leichten VW-Nutzfahrzeuge (VWN) in Hannover wurde ein möglicher Stillstand ab der kommenden Woche angedeutet. Am Donnerstag war aus dem Unternehmen zu hören, dass hier zwischen dem 14. und 25. März definitiv nicht produziert werden könne. Bis zum 24. April, so die Erwartung, könne es weitere Ausfälle geben – für diesen Fall haben man mit dem Betriebsrat vereinbart, weitere Kurzarbeit beantragen zu können. An den polnischen Standorten Poznan und Wrzesnia soll die Produktion zunächst vom 10. März an ruhen.

„Große Sorge um die Menschen in der Ukraine“

Unterdessen hat auch Toyota die Produktion in seinem Werk im russischen St. Petersburg „bis auf weiteres“ eingestellt. Als Begründung gab der Konzern Störungen der Lieferkette an. Die Produktion im Werk in St. Petersburg, wo Toyota vorwiegend RAV4- und Camry-Modelle für den russischen Markt fertigt, werde ab diesen Freitag bis auf weiteres gestoppt, gab der japanische Hersteller am Donnerstag bekannt. Man beobachte die Lage in der Ukraine, die von Russland militärisch angegriffen wird, mit großer Sorge um die Sicherheit der Menschen in dem attackierten Land, erklärte der Autokonzern.

Toyotas Fabrik in St. Petersburg hat eine Fertigungskapazität von 100.000 Einheiten pro Jahr. Der Vertrieb und die Produktion im übrigen Europa seien davon nicht betroffen, wie das Unternehmen weiter mitteilte. Toyota lässt seit 2007 in Russland Autos bauen. Im vergangenen Jahr belief sich der Output auf rund 80.000 Fahrzeuge.

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