Wasserpumpenschäden erkennen und beheben

Redakteur: Markus Lauer

Die Werkstätten schenken laut dem Unternehmen SKF dem Kühlsystem zu wenig Aufmerksamkeit. SKF gibt Praxis-Tipps, wie man defekte Wasserpumpen erkennt und repariert.

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Der Ausfall des Kühlsystems ist die dritthäufigste Pannenursache auf Autobahnen. Und nicht selten hat die Überhitzung auch gleich einen kapitalen Motorschaden zur Folge. Die Werkstätten schenken laut dem Unternehmen SKF dem Kühlsystem zu wenig Aufmerksamkeit. Fachgerecht durchgeführte Kundendienste beziehungsweise Reparaturen von Wasserpumpen, Riemen & Co. schützen vor unliebsamen Ausfällen. Das Unternehmen gibt Werkstätten Tipps, worauf bei Wasserpumpen besonders zu achten ist, damit der Motor im Kundenfahrzeug zuverlässig kühl bleibt.

Ursachen für einen Kühlmittelpumpen-Ausfall gibt es einige: Wasserpumpendefekte sind in der Regel Folgeschäden, deren Ursache außerhalb der Pumpe liegt. Hauptschuld haben der Kühlmittelverlust und die Erosion von Pumpenflügelrad oder Pumpenkammer. Oft kündigen sich Lagerschäden durch ungewöhnliche Geräusche bereits vorher an.

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In rund 90 Prozent aller Fälle ersetzen Werkstätten die Wasserpumpe wegen vorausgegangenem Kühlmittelverlust oder -austritt. Hierbei kann über eine verschmutzte oder defekte Gleitring- oder Vorschaltdichtung Kühlmittel ins Lager gelangen, dort den Schmierstoff unterbrechen und so das Lager zerstören. Kühlmittelpumpen fallen meist erst dann auf, wenn sie bereits undicht geworden sind. Deswegen ist die regelmäßige Kontrolle der statischen Dichtung, der Leckagebohrung an der Pumpe und aller Schläuche erforderlich.

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Geräusche der Wasserpumpe weisen auf einen bevorstehenden Schaden hin, wie ein defektes Lager oder eine verunreinigte Vorschaltdichtung. Kühlmittel gelangt bei einer defekten dynamischen Dichtung bis zum Spindellager. Das Lager ist ausgeschlagen und das Flügelrad kommt in Kontakt mit den Gehäusen.

Eine weitere Ursache für Wasserpumpenschäden ist auch der unsachgemäße Einbau: Wird beispielsweise zuviel Dichtungsmasse aufgetragen, so quillt diese innen über, schadet der Gleitringdichtung und damit der Leistungsfähigkeit des gesamten Kühlsystems. Bei nicht intaktem oder stark leistungsbeeinträchtigem Kühlsystem kann hohe Motorbelastung sehr leicht zum Kollaps der Wasserpumpe, sprich des kompletten Motors führen.

In verschmutzten Kühlsystemen verrät die Färbung des Kühlmittels, ob ein Defekt vorliegt. Braun weist auf Oxidation, Korrosion und mögliche Dichtungsschäden hin; schwarze Ablagerungen entstehen, wenn Öl in das Kühlsystem eindringt. Deswegen gilt bei jedem Wasserpumpenwechsel, mindestens jedoch alle zwei Jahre: Kühlsystem gründlich spülen und wieder mit neuem geeigneten Kühlmittel füllen.

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Überhöhte Riemenspannung führt zu Schäden an Lagereinheit und Riemenscheibe. Die Riemenspannung lässt sich mit geeigneten Prüfmitteln messen und korrekt einstellen. Zu hohe Spannung kann man aber auch am ausgeprägten Laufbild der Riemenscheibe und am Fettaustritt aus der Lagereinheit erkennen. Bei fortgeschrittener Schädigung ist der Wälzkörper dunkel verfärbt und die Welle oder die Laufbahnen zeigen starke Einlaufspuren.

Zahnriemen überprüfen

Nicht fluchtende Riemenscheiben, verschlissene Zahnriemen und ein unsachgemäßes Spannen des Riemens können die Kühlmittelpumpe außer Gefecht setzen. Beispielsweise kann der Riemen durch stetes Anlaufen an die Schulter der Riemenscheibe diese zum Abplatzen bringen.

Mit dem Einbau eines neuen Steuer- beziehungsweise Riemensatzes mit Spannrollen sollte prophylaktisch auch gleich die Wasserpumpe erneuert werden, da deren Gehäuse, Spindel oder Lager zuvor eventuell überlastet oder verschlissen sind. Insbesondere bei längs eingebauten Motoren und beengten Verhältnissen verhindert man so den nächsten vorzeitigen und teuren Austausch der alten Wasserpumpe.

Beim Austausch der Kühlmittelpumpe ist deswegen stets das komplette Kühlsystem gründlich zu spülen, oder je nach Schaden entsprechend zu reinigen und danach mit neuem vorschriftsmäßigen Kühlmittel zu füllen. Denn im überalterten oder unsachgemäß gemischten Kühlmedium sammeln sich Kalk-, Schmutz- und Korrosionspartikel an, die die neue Kühlmittelpumpe gleich von Beginn an angreifen.

Um Schäden an Wasserpumpen vorzeitig zu erkennen, genügt meist ein Blick in den Motorraum oder unter das Auto sowie ein gutes Ohr. Wenn die Vorschaltdichtung beschädigt ist, tritt aus der Ablauf- beziehungsweise Leckagebohrung sichtbar Kühlmittel aus. Um dies sehen zu können, muss der Mechaniker eventuell die Verkleidung abnehmen. Aber auch Geräusche, Füllstand, Temperaturanzeige oder Riemenabrieb in der Abdeckung geben klare Hinweise auf einen sich ankündigenden oder schon vorhandenen Schaden.

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