Volkswagen We act alone
VW betont mantraartig das Motto „We act as one“ – wir agieren gemeinsam mit dem Handel. Manche Direktvertriebsaktion weckt daran Zweifel. Immer mehr Händler schauen sich das nicht mehr untätig an.

Jürgen Stackmann lächelt entspannt. Die Sonne scheint ihm auf seiner Terrasse ins Gesicht. Rund ein Jahr zuvor hatte er noch auf dem Dach des Volkswagen-Markenhochhauses in Wolfsburg gestanden. Sichtlich bewegt hatte sich der Topmanager als VW-Vertriebsvorstand von seinen Followern in den sozialen Netzwerken damals per Videobotschaft verabschiedet. „Ich wäre gerne länger geblieben“, sagt Stackmann heute. Und auch so mancher VW-Händler hätte es gerne gesehen, wenn der Daumen für „den Stacki“ bei Volkswagen nicht nach unten gegangen wäre. Ein Partner, der namentlich nicht erwähnt werden möchte, sagt gar: „Stacki war der Letzte, dem ich in Wolfsburg noch vertraut habe.“
Seit gut einem Jahr sitzt nun Klaus Zellmer am Vertriebsruder am Mittellandkanal. Keine leichte Aufgabe. Denn selbst wenn sich mancher Händler nach seinem Vorgänger sehnt: Zellmer hat ehrlicherweise ein Feld vorgefunden, das bereits unter Stackmann von zahlreichen Reibereien, Diskussionen und Streiten zwischen Hersteller und Handel ziemlich durchpflügt war. Seit den Verhandlungen und dem Abschluss der aktuellen Händlerverträge im Jahr 2018 ist im VW-Umfeld nie so recht Ruhe eingekehrt. Sei es wegen der Margenkürzung um einen Prozentpunkt, die der Hersteller vorgenommen hat, sei es wegen immer häufiger aufkommender Direktvertriebsversuche gerade von der Finanzsparte oder der generellen Sorge, wie es mit dem Händlernetz überhaupt weitergeht.
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