Werkstattpraxis: Kein Geld verschenken
Saisonale Autochecks gelten seit über einem Vierteljahrhundert als der Kundenbagger schlechthin. Sie versprechen Zusatzumsatz und Kundenzufriedenheit – doch funktionieren die Rezepte tatsächlich?
Anbieter zum Thema

Barbara Hollmann ist sauer. Vor einer knappen halben Stunde lud der Pannendienst ihren streikenden Fiesta im Hof des Autohauses ab. Der lange vereinbarte Gesprächstermin beim Anwalt – geplatzt; und jetzt redet der neue Serviceberater auch noch von unzureichender Wartung? Immerhin hatte sie ihr Auto doch regelmäßig zweimal im Jahr checken lassen!
Serviceberater Georg Bäumler hat nach kurzer Durchsicht des Serviceheftes bereits die Erklärung. Insgesamt dreizehn Servicestempel prangen im Kundendienstheft, acht Ölwechsel und viermal Bremsflüssigkeit. Doch bei den Inspektionen gähnende Leere, bis auf die einsame Erstinspektion nach 500 Kilometern. Wer der im Autohaus als Wenigfahrerin bekannten Kundin den verhängnisvollen Tipp gab, die Inspektionen durch regelmäßige Frühlings-, Urlaubs- und Winterchecks samt Ölwechsel zu ersetzen? Vermutlich einer der Vorgänger von Herrn Bäumler, und so wurde das robuste Auto über lange Jahre zwar perfekt geprüft, die Zündkerzen jedoch nie erneuert.
Voller Zugriff mit dem Monatsabo Digital
-
Alle
Artikel
Inkl. werbefreies Lesen und jetzt NEU: Vorlese-Funktion
-
E-Paper-Archiv
Alle Ausgaben von 2004 bis heute
-
Nach dem Probezeitraum 16,90 € / Monat
Jederzeit kündbar
Sie haben bereits ein Konto? Hier einloggen
Weitere Angebote erkunden