Daimler-Prognose Zurück in der Spur

Von dpa |

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Schon für dieses Jahr hat Ola Källenius wieder die Renditen in Aussicht gestellt, die die Aktionäre jahrelang gewohnt waren – bevor die hohen Kosten für die E-Mobilität und die teuren Diesel-Altlasten noch vor Corona den Gewinn in den Keller trieben.

(Bild: Daimler)

Daimler hakt die Corona-Pandemie weitgehend ab und setzt sich wieder deutlich größere Ziele. Die Aktie des Dax-Konzerns lag am Donnerstag vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate zwei Prozent im Plus und nähert sich damit wieder einem Hoch seit 2018 an. Jefferies-Analyst Philippe Houchois bezeichnete die Details des Zahlenwerks als gut und den Ausblick als stark.

Bereits seit November war das Papier mit der Erholung der weltweiten Automärkte um rund ein Drittel gestiegen, bevor die Pläne zur Aufspaltung in zwei unabhängige Unternehmen den Kurs nochmal anschoben und auf das aktuelle Niveau von rund 65 Euro hievten.

„Stresstest für alle“

„Das Jahr 2020 war ein Stresstest für beinahe jedes Unternehmen in fast jeder Branche“, sagte Konzernchef Källenius. Aber trotz Pandemie habe man bewiesen, dass man die Transformation aus eigener Kraft vorantreiben könne. Der Konzern habe die Kosten reduziert und sei vor allem im zweiten Halbjahr deutlich profitabler geworden.

2020 verbuchte Daimler unter dem Strich einen auf die Aktionäre entfallenden Gewinn von 3,6 Milliarden Euro. Das waren 1,2 Milliarden Euro oder 50 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Der Umsatz hingegen sank im Vergleich zu 2019 um 11 Prozent auf 154,3 Milliarden Euro. Auch der Absatz lag mit 2,84 Millionen verkauften Fahrzeugen 15 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Rund 1,4 Milliarden Euro will der Konzern als Dividende an die Aktionäre ausschütten. Das wären 1,35 Euro pro Aktie, 45 Cent mehr als im Vorjahr und auch mehr als von Analysten geschätzt. Für 2021 stellte Källenius deutliche Sprünge, sowohl bei Absatz und Umsatz als auch beim operativen Ergebnis in Aussicht.

Wieder zweistellige Umsatzrendite angepeilt

Mercedes soll dadurch schon in diesem Jahr auf eine bereinigte Umsatzrendite von 8 bis 10 Prozent kommen. Bei den zuletzt schwer gebeutelten Lkw und Bussen rechnen die Stuttgarter mit 6 bis 7 Prozent operativer Marge. Die Ziele entsprechen im Wesentlichen dem, was sich Daimler – damals noch in etwas anderer Konzernstruktur – in Normalzeiten vorgenommen hatte. Aktuell liegt die Pkw-Sparte bei 6,9, die Truck-Sparte sogar nur bei 2 Prozent.

Seine jetzige Struktur hatte der Konzern erst 2019 bekommen. Nun soll sie schon wieder geändert werden. Das komplette Geschäft soll künftig auf nur noch zwei unabhängige börsennotierte Unternehmen verteilt werden – Mercedes-Benz für Autos und Vans und Daimler Truck für Lastwagen und Busse. Die Daimler AG wird langfristig verschwinden. Die beiden Unternehmen könnten sich damit besser auf ihre jeweiligen Stärken konzentrieren und mehr Potenzial entfalten, betonte Källenius am Donnerstag erneut.

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