3D-Druck Die Stegmaier-Gruppe fertigt Teile mit dem Zauberwürfel

Von Dipl.-Ing. (FH) Jan Rosenow Lesedauer: 5 min

Die Stegmaier-Gruppe setzt auf additive Fertigung zur Ersatzteilherstellung. Dahinter steht aber mehr als „nur“ ein 3D-Drucker – nämlich ein ausgeklügeltes Gesamtkonzept, das sowohl den Lieferanten als auch den Anwender schützt.

Marc Stegmaier (l.), Sven Groß und ihr neuester „Mitarbeiter“, der 3D-Drucker von Schubert: Er wird bereits operativ zur Ersatzteilfertigung eingesetzt.
Marc Stegmaier (l.), Sven Groß und ihr neuester „Mitarbeiter“, der 3D-Drucker von Schubert: Er wird bereits operativ zur Ersatzteilfertigung eingesetzt.
(Bild: Rosenow – »kfz-betrieb«)

Wenn man sich im Internet Videos zur additiven Fertigung (so der offizielle Name des 3D-Drucks) anschaut, sieht alles ganz einfach aus. Da muss man nicht viel mehr tun, als ein Objekt abzuscannen, um es dann eins zu eins aus Kunststoff nachzubilden. Braucht eine Werkstatt künftig also nur noch einen 3D-Drucker, um vom Ersatzteilhandel unabhängig zu sein? Das ist lediglich Theorie bzw. beschränkt sich auf Versuche oder den privaten Rahmen (Gründe dafür siehe Kasten). Warum reden wir trotz dieser Hinderungsgründe so gerne über dieses Verfahren? Weil es in manchen Fällen große Vorteile bietet. Eben dann, wenn es schlicht keine herkömmlichen Ersatzteile mehr gibt oder aber der Aufwand, sie zu lagern oder zu transportieren, zu groß ist.

Viele Kfz-Betriebe haben deshalb bereits angefangen, mit einem 3D-Drucker herumzuprobieren. So auch Stegmaier, eine ziemlich vielseitig aufgestellte mittelständische Unternehmensgruppe mit dem Schwerpunkt Fahrzeughandel, aber auch Import (Ford Lkw). „2018 haben wir den ersten 3D-Drucker gekauft und überlegt, was wir damit machen könnten“, berichtet Marc Stegmaier, Geschäftsführer für die Unternehmensbereiche Ford Aftersales und MAN. „Zuerst haben wir Teile für ein altes Motorrad damit angefertigt, aber so richtig genutzt wurde das Gerät nicht.“