App zur Luftqualität: Wissen, wo's stinkt

Autor Ottmar Holz

Wie sauber ist die Luft, die wir atmen? Verlässliche und aktuelle Informationen dazu gibt es ab sofort in der kostenlosen und werbefreien Android- und iPhone-App „Luftqualität“ des Umweltbundesamtes (UBA).

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Die App steht im Playstore oder App Store zum kostenlosen Download bereit.
Die App steht im Playstore oder App Store zum kostenlosen Download bereit.
(Bild: Holz »kfz-betrieb«)

Eine neue App des Umweltbundesamtes stellt stündlich aktualisierte Daten für die gesundheitsgefährdenden Schadstoffe Feinstaub (PM10), Stickstoffdioxid (NO2) und Ozon (O3) bereit.

Die einfach und intuitiv bedienbare Anwendung zeigt dem Nutzer die Werte von über 300 Messstellen aus dem gesamten Bundesgebiet. Neben den Klassikern wie „Stuttgart / Am Neckartor“ oder „Nürnberg / Von-der-Tann-Straße“ findet er auch Orte wie Elsterwerda und Westerwald-Herdorf. So kann er schnell einen neutralen Überblick über die tatsächliche regionale Belastung gewinnen. Mit entsprechenden Suchfiltern kann er darüber hinaus die Anzeige auf für ihn relevante Messstationstypen und Schadstoffe eingrenzen.

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Schnell informiert

Ein Luftqualitätsindex (LQI) verrät dem Betrachter zudem auf einen Blick die Luftqualität an den jeweiligen Stationen. Er ist in fünf Klassen eingeteilt: sehr gut, gut, mäßig, schlecht und sehr schlecht. Der LQI errechnet sich aus den gemessenen Konzentrationen der drei Schadstoffe Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon, wobei der Schadstoff mit der schlechtesten Einzelbewertung das Gesamtergebnis des LQI bestimmt. Je nach LQI-Klasse erfolgt eine Einordnung, ob die Luftverschmutzung gesundheitlich bedenklich ist oder Aktivitäten im Freien zu empfehlen sind.

Teils dünne Datenbasis

Der Blick in Ballungsräume offenbart jedoch wie dünn das Netz der Messstellen tatsächlich ist. Während der Großraum Hamburg immerhin an 17 Orten gemessen wird und die Bundeshauptstadt noch an 14 Messpunkten die Güte der „Berliner Luft“ prüft, festigt Stuttgart seinen Ruf als gefühlte Luftverschmutzungshochburg an gerademal drei Messstellen. Und auch die stets NOx kritische Messstelle „Von-der-Tann-Straße“ vermittelt als eine von drei Messstellen in Nürnberg ein oft zu pessimistisches Bild der Gesamtbelastung des Ballungsraums – denn die Luftgüte ist keineswegs stets an allen Messpunkten zum gleichen Zeitpunkt gleichhoch belastet. Auch diese Tatsache zeigt die App recht anschaulich.

Luftdatenportal ebenfalls überarbeitet

Umfassendere Informationen und Recherchen zur Luftqualität aktuell und in der Vergangenheit ermöglicht das erweiterte und neugestaltete Internet-Luftdatenportal des UBA (www.umweltbundesamt.de/daten/luft/luftdaten). Neu ist auch hier der Luftqualitätsindex, der genau wie in der App einen schnellen Überblick über die aktuelle Situation gibt. Zusätzlich stellen Diagramme die Entwicklung des LQI in vergangenen Zeiträumen dar. Das Luftdatenportal bietet zudem deutschlandweite Konzentrationskarten, die zeigen, wie stark die Belastung in Deutschland durch einen Luftschadstoff von fünf auswählbaren (Feinstaub, Stickstoffdioxid, Ozon, Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid) regional zu bestimmten Tagen und zum Teil auch Uhrzeiten ausfiel. Zusätzlich ist eine Ozonvorhersage für den aktuellen Tag und die kommenden zwei Tage verfügbar. Für alle fünf Schadstoffe sind die gemessenen Konzentrationsdaten jeder Messstation aktuell, aber auch für die Vergangenheit abrufbar. Individuell können hier Daten mehrerer Stationen oder Stoffe für verschiedene Zeiträume zusammengestellt, angezeigt und auch heruntergeladen werden. In Form von sortierten Tabellen sind für das aktuelle Jahr Grenz- und Zielwertüberschreitungen für Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon aufgelistet. Zum Vergleich mit den Vorjahren stehen je nach Schadstoff Jahresbilanzen zurück bis zum Jahr 2000 zur Verfügung. Pro Schadstoff und Jahr sind in diesen alle grenz- oder zielwertrelevanten Auswertungen für jede einzelne Stationen verzeichnet. Das Luftdatenportal wird optimal in einem Desktop-Webbrowser angezeigt.

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