»kfz-betrieb« Auto-Check Audi A3 30 TDI– temperamentlos glücklich

Von Jakob Schreiner

Der kompakte Ingolstädter ist zwar knallrot, aber ohne Feuer unter der Haube. Das braucht es auch gar nicht, denn der bodenständige Selbstzünder in der Basisvariante überzeugt in unserem Test mit all seinen typischen Vorteilen.

Der Dieselmotor in Kombination mit dem stimmigen Fahrwerk und einer direkten Lenkung machen den A3 zu einem komfortablen Reisebegleiter.
Der Dieselmotor in Kombination mit dem stimmigen Fahrwerk und einer direkten Lenkung machen den A3 zu einem komfortablen Reisebegleiter.
(Bild: Schreiner/»kfz-betrieb«)

Über 800 Kilometer Fahrstrecke, Restreichweite von rund 150 Kilometern, Durchschnittsgeschwindigkeit knapp über 80 km/h, Verbrauch etwas über vier Liter, kein Tankstopp. Richtig – wir durften in unserer Redaktion zur Abwechslung mal wieder einen Selbstzünder Probe fahren. Genau genommen das Modelljahr 2021 des kompakten Golf-Pendants aus Ingolstadt: den Audi A3.

Der rollte in „Tangorot Metallic“ auf den Hof, eines der Extras, die den Grundpreis von 32.900 Euro mal eben auf fast 45.000 Euro angehoben haben. Auch wenn die Farbwahl in Kombination mit dem Außenhaut-Design durchaus ein gewisses Temperament vermuten lässt – der Basisdiesel mit 85 kW/116 PS hat es definitiv nicht.

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Aber das braucht er auch nicht, denn der Vierzylinder weiß mit bodenständigen Leistungen zu überzeugen und lässt sich in der Fahrsituation souverän bewegen. Das senkt den Verbrauch und erhöht die Reichweite. Besonders angenehm: Die dieseltypische Drehmomentkurve des Zweiliter-Aggregats sorgt schon bei geringen Drehzahlen für genügend Dampf.

Die Siebengang-Automatik, die sich über den Rasierapparat-ähnlichen „Hebel“ in der Mittelkonsole bedienen lässt, verrichtet ihre Arbeit unauffällig und damit gut. Das Fahrwerk des A3 ist straff, aber nicht unkomfortabel gedämpft und federt auch grobe Fahrbahnunebenheiten weg. Genau so sollte sich ein moderner Kompakter anfühlen, damit ein wenig Fahrspaß aufkommt. Auch die direkte Lenkung trägt dazu bei.

Einfach bedienen dank echter Knöpfe

Im Inneren nimmt man auf einem bequemen Sitz Platz. Die dem Fahrer zugewandten Displays und Bedienelemente sind stimmig arrangiert. Zu unserer großen Freude funktioniert das bei Klimaanlage & Co. noch mit echten Schaltern und Knöpfen. Das geht einfach simpel.

Getouched wird nur da, wo es auch sinnvoll ist. Also bei der Bedienung des Infotainment-Systems oder der Adresseingabe in das Navi. Auch die Bedienbarkeit des Systems überzeugt: Wer ein aktuelles Smartphone bedienen kann, findet sich auch auf Anhieb mit der Software des A3 zurecht.

Ungewollte Bremsaktionen der Fahrerassistenten

Wenn es etwas zu meckern gibt, dann wegen der elektronischen Helfer, die der A3 an Bord hatte. Die Verkehrszeichenerkennung hatte in manchen Situationen ihre Problemchen. An sich nicht dramatisch, möchte man meinen – werden auf dem digitalen Tacho nun halt 60 statt der erlaubten 120 km/h angezeigt. Die hat das Kamerasystem auf dem Schild erkannt, das für die Autobahnauffahrt auf der rechten Seite gilt, auf der gerade gebaut wird. Wenn man allerdings mit dem aktivierten Abstandstempomaten unterwegs ist, der automatisch bremst, beschleunigt und den Abstand zum Vordermann hält, wird man unsanft entschleunigt. Das nervt auf Dauer.

Insgesamt leistet sich der A3 kaum Schwächen, überzeugt mit ausreichend Fahrleistung, komfortablen Fahrwerk und Sitzen sowie einer ordentlichen Reichweite und niedrigem Verbrauch. Das macht ihn auch auf längeren Autobahn-Etappen zu einem empfehlenswerten Reisebegleiter – die nötigen 45.000 Euro vorausgesetzt.

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