Bierschneider investiert acht Millionen Euro in VW-Neubau

Autor Andreas Grimm |

Der Mehrmarkenhändler nutzt den Neubau seines VW-Autohauses in Weißenburg auch für eine interne Neustrukturierung. Auch deshalb fiel der Neubau etwas größer aus. Zugleich ist der VW-Standort damit gerüstet für die Entwicklungen im Handel.

Die Autohausgruppe Bierschneider hat in Weißenburg ein VW-Autohaus mit angeschlossener Zentralverwaltung gebaut.
Die Autohausgruppe Bierschneider hat in Weißenburg ein VW-Autohaus mit angeschlossener Zentralverwaltung gebaut.
(Bild: Bierschneider)

Die Autohausgruppe Bierschneider hat ihren VW-Standort in Weißenburg an anderer Stelle neu gebaut. In einer rund 15-monatigen Bauzeit ist in der Dettenheimer Straße gegenüber dem Audi-Zentrum, das ebenfalls zur Gruppe gehört, ein Neubau entstanden. Mit ihm reagierte der Mehrmarkenhändler, der in Mittelbayern 16 Standorte mit gut 600 Mitarbeitern betreibt, laut Standort-Sprecher Kevin Ruff auf die Platznot des alten Betriebs und die baulichen Notwendigkeiten durch die geänderten Anforderungen in der Branche.

Entstanden ist das neue VW-Autohaus auf einem 12.000 Quadratmeter großen Gelände, das bisher bereits für den Gebrauchtwagenhandel in Weißenburg genutzt wurde. Zur Verfügung steht nun ein 510 Quadratmeter großer Showroom, von dem 430 Quadratmeter für VW Pkw genutzt werden, der Rest für VW Nutzfahrzeuge. Insgesamt bietet die Ausstellungshalle Platz für 17 Fahrzeuge. In das alte VW-Autohaus wird nach den markenspezifischen Umbauarbeiten der Weißenburger Seat-Betrieb umziehen.

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Den Gesamtinvest für VW beziffert Bierschneider auf rund 8 Millionen Euro. Die Gelder flossen dabei im Showroom unter anderem in die „Customer Lounge“, die den Interessenten eine digitale Betrachtung ihres Wunschfahrzeugs ermöglicht. Zudem steht Bierschneider nun ein deutlich größerer Werkstattbereich zur Verfügung. Das neue Autohaus sei vor allem für den Kundenkontakt wichtig, sagte Josef Fahle, Leiter der Region Süd der Volkswagen AG, anlässlich der Eröffnung. Auch im Online-Zeitalter brauche es „immer eine Hardware“ wie diesen Neubau.

Im Obergeschoss des neuen Betriebes ist zugleich ein größerer Verwaltungskomplex untergebracht. Der Neubau übernimmt, neben dem Bierschneider-Stammsitz im oberpfälzischen Mühlhausen, die Funktion einer weiteren Firmenzentrale. Von Weißenburg aus sollen die Firmengeschicke „in Mittelfranken und Richtung Schwaben“ gelenkt werden, sagte Geschäftsführer Michael Fleischmann.

In den von Weißenburg aus gelenkten Betrieben sind 200 Mitarbeiter beschäftigt, davon etwa 130 in Weißenburg selbst und rund 60 im VW-Betrieb. Aufgrund der Entwicklung sucht Betriebsleiter Daniel Barban allerdings noch Personal, um den Wachstumskurs stemmen zu können. Die gesamte Gruppe erwirtschaftete zuletzt einen Umsatz von 500 Millionen Euro, zu den Umsätzen und Verkäufen im VW-Betrieb machte Bierschneider keine Angaben.

Archäologischer Fund stoppte Bauarbeiten

Geschäftspartnern, Kunden und Gästen wurde der Neubau bereits am Wochenende vom 22. bis 24. Juni vorgestellt, zunächst mit einer Abendveranstaltung am Freitag und 300 Gästen, dann am Sonntag mit einem Tag der offenen Tür und etwa 1.000 Besuchern. Auf großes Interesse stieß der neue VW Touareg, der just an diesem Wochenende auch seine Verkaufspremiere hatte.

Die Geschäftsführer Doris und Michael Fleischmann riefen nochmals die Dimensionen des Neubaus in Erinnerung, für den an dem Hanggrundstück rund 30.000 Kubikmeter Erdreich bewegt wurden, um ein terrassierendes Gelände zu schaffen. Bei diesen Eingriffen in den Untergrund verwunderte es letztlich auch nicht, dass die Bauarbeiter auf die Reste einer römischen Villa stießen. Bis die Archäologen die antiken Überreste untersucht hatten, waren die Bauarbeiten für vier Wochen unterbrochen.

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