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Durchweg positiv sieht Gehrmann das zurückliegende Servicegeschäft. Und für 2011 prognostiziert er: „Der Service wird nach unserer Ansicht ebenfalls sehr gut laufen. Hier haben wir das Glück, die Marken VW Pkw, VW Nutzfahrzeuge und Audi in unserer Werkstatt betreuen zu können. Durch die hohen Marktanteile von Volkswagen und Audi aufgrund der neuen Produkte sowie der verkauften Autos aus dem Abwrackjahr 2009 werden wir die Werkstatt noch besser auslasten.“
Transporter sind gefragt
Ford-Händler Siegfried Reuner ließ sich vom Rekordjahr 2009 nicht blenden und plante das vergangene Jahr ausgesprochen bodenständig. Durch den guten Abverkauf des alten Ford Focus „erreichen wir sicher das Ergebnis von 2008.“ Die Neuwagenerlöse lagen zwar bis November leicht unter den Zahlen des Jahres 2008, der Bruttoertrag war jedoch um ein Prozent höher. Das Nutzfahrzeugergebnis konnte das Autohaus gegenüber 2008 verdoppeln und gegenüber 2009 gar verdreifachen.
„Dabei haben wir uns nicht mal angestrengt, das lief alles fast von selbst“, sagt Reuner. Unterm Strich hat die Werkstatt das Betriebsergebnis wieder in Ordnung gebracht: 20 Prozent mehr Umsatz und deutlich mehr Ertrag als 2008. Zuversichtlich ist der Autohauschef auch bezüglich 2011: „Bei der guten Wirtschaftslage und der geringen Arbeitslosigkeit wird es ein gutes Jahr.“
Service bleibt sichere Bank
Nicht mit allen Geschäftsfeldern zufrieden ist Peter Schäfer. Auch wenn in seinem Mercedes-Benz-Autohaus im Jahresverlauf die Neuwagennachfrage stetig gestiegen ist, sind die Verkaufszahlen im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. „Die aktuell langen Lieferzeiten wirken sich negativ auf die Verkaufszahlen aus“, sagt der Geschäftsführer Zudem habe es weniger Verkaufsförderungsmaßnahmen für den Jahresendspurt als in den Vorjahren gegeben. Sehr zufrieden war er mit dem Gebrauchtwagengeschäft im gesamten vergangenen Jahr. „Insgesamt sind die Verkaufszahlen im Vergleich zum Ausnahmevorjahr zwar zurückgegangen, aber mit den Erträgen sind wir zufrieden.“
Gesteigert hat der Betrieb zudem das Servicegeschäft. In den letzten Monaten des Jahres 2010 kamen nicht nur viele Kunden zur ersten Inspektion ihres 2009 gekauften Neuwagens, auch die neu eingeführte Winterreifenpflicht und der starke Wintereinbruch wirkten sich positiv aus. Dies wird sich im neuen Jahr laut Schäfer fortsetzen. Das Nutzfahrzeuggeschäft bilanziert er mit den Worten: „Leichte Nutzfahrzeuge laufen derzeit insbesondere im Handwerksbereich außerordentlich gut.“ Auch bei den gebrauchten Nutzfahrzeugen habe er im Jahresverlauf einen positiven Trend beobachtet.
„Wir gehen davon aus, dass die Neuwagennachfrage leicht steigt“, prognostiziert er für 2011 Allerdings würden sich die bereits derzeit langen Lieferzeiten negativ auf die Verkaufszahlen auswirken. „Im Gebrauchtfahrzeugbereich erwarten wir eine leichte Steigerung. Spannend ist, wie sich das neue Marktsteuerungsmodell von Mercedes-Benz auf unser Neufahrzeug- und Gebrauchtfahrzeuggeschäft auswirken wird.“ Der Hersteller liefert zum Jahresstart 2011 weniger junge Gebrauchte an freie Händler.
Zufrieden mit 2010
Mercedes-Kollege Franco Barletta, äußert sich zufrieden über das Neuwagenvolumen, das die Pkw-Verkäufer abgewickelt haben. Sehr zufrieden ist der Geschäftsführer des Autohaus Jürgens mit dem durchschnittlichen Umsatz von rund 46.000 Euro je Fahrzeug: „Erwartet hatten wir nur zirka 41.500 Euro (2009: 40.000 Euro). Grund für diese positive Entwicklung sei die Tatsache, dass die Kunden höher motorisierte Fahrzeuge bevorzugen und der Erfolg der neuen E-Klasse. Weniger erfreulich ist für Barletta, „dass trotz leicht verbesserter Deckungsbeiträge das Neuwagengeschäft unter Vollkostenbetrachtung nach wie vor deutlich defizitär ist.“
Nicht zufrieden war der Gewinner des »kfz-betrieb«-Internet-Sales-Award 2010 mit dem Gebrauchtwagenabsatz im vierten Quartal. „Aber entscheidend ist, dass die Erträge deutlich über unseren Erwartungen lagen.“
Im Nutzfahrzeugvertrieb sind auch im Autohaus Jürgens die Erträge sehr stark unter Druck geraten, „was uns mit einer gewissen Sorge erfüllt.“ Erfreulich ist für Barletta jedoch, „dass sich der Investitionsstau auflöst und sich das Vertrauen der Transportunternehmen in den Aufschwung verfestigt.“
Mit Blick auf 2011 sagt er: „Im Pkw-Neuwagenverkauf erwarten wir 2011 kaum eine Steigerung des Volumens, aber eine Verbesserung der Erträge. Im Gebrauchtwagengeschäft wollen wir den Absatz leicht steigern – aber nur, wenn wir die gleichen Ergebnisse wie 2010 erzielen können.“ Im Transporter- und Nutzfahrzeuggeschäft rechnen wir mit einem leicht steigendem Absatz.“
Lkw unter Druck
Der Bamberger Automobilhändler Michael Eidenmüller hat mit seiner Auto-Scholz-Gruppe in einem rückläufigen Gesamtmarkt zwar Marktanteile hinzugewonnen, durch die Zurückhaltung der Privatkunden lag der Fahrzeugabsatz 2010 dennoch unter dem des Vorjahres. Deutlich dynamischer als im Vorjahr waren die gewerblichen Kunden unterwegs. Dass weniger manchmal auch mehr sein kann, zeigte sich im Gebrauchtwagengeschäft: Insgesamt verzeichnete die Autohausgruppe zwar weniger Verkäufe, die Erträge waren jedoch besser als im Vorjahr.
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